Trans-Ocean bietet Seglern Unterstützung auf dem Rückweg aus der Karibik über den Atlantik

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Viele Segler, die eine Auszeit unter Segeln geplant hatten, wurden von der Corona-Krise überrascht. Insbesondere jene Crews, die aktuell in der Karibik sind, kämpfen mit dem Problem, da in wenigen Wochen die Hurrikansaison beginnt. Normalerweise würden diese Segler dann das Revier wieder verlassen. Für viele ist der Weg nach Norden oder Süden bei der momentanen Lage keine Option, sie wollen zurück nach Europa

Doch die Pandemie hat für neue Einreisebestimmungen oder gar Grenzschließungen gesorgt und stellt die Segler vor ein Problem, mit dem sie zu Beginn ihrer Reise nicht rechnen konnten. Die klassische Rückreiseroute nach Europa hat sich verändert. Sie führte bisher irgendwo aus der Karibik zunächst nach Bermuda (ca. 1.000 Seemeilen), von dort auf die Azoren (1.900 Seemeilen), zum europäischen Festland (1.200 Seemeilen) und schließlich durch den englischen Kanal und die Nordsee nach Cuxhaven (500 Seemeilen). Wenn alles optimal läuft, sind das in Summe etwa 30 bis 40 Seetage. Doch durch die Pandemie ist unklar, welche Häfen entlang der Route angelaufen werden können und wo beispielsweise Diesel oder Lebensmittel gebunkert werden können.

Wo können Crews sich während der Rückreise versorgen?

Trans-Ocean, der Verein der Blauwasser- und Langfahrtsegler, hat daher mit dem „Trans-Ocean Rolling Home Team 2020“ eine Aktion ins Leben gerufen, um die Segler auf ihrem Weg ins Heimatrevier zu unterstützen. „Selbstverständlich werden sie allein segeln müssen,“ sagt Peter Wiedekamm, Vorsitzender von Trans-Ocean, „doch werden wir versuchen für freie Häfen auf dem Rückweg zu sorgen und die Segler fortwährend mit Informationen und aktuellen Daten unterstützen.“

Peter Wiedekamm

So werden die Yachten, die sich für das Rolling-Home Team 2020 anmelden, während ihrer Reise beispielsweise durch den Partner Intermar, dem Amateur-Seefunk-Verein, mit aktuellen auf den jeweiligen Kurs abgestimmten Wetterdaten versorgt. Zudem kümmern sich sogenannte „Portmanager“ um die Öffnung von Zielhäfen entlang der Route über den Atlantik, wie beispielsweise Horta und Ponta Delgada auf den Azoren oder auch Brest in der Bretagne, Falmouth an der englischen Südwestküste und Den Helder an der niederländischen Küste.

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Insgesamt sind 30 ehrenamtliche Helfer und Unterstützer aus den drei Vereinen Cruising Club Schweiz (CSS), Intermar e.V. und Trans-Ocean e.V. bei dieser Aktion mit an Bord, um die segelnden Rückkehrer unter diesen außergewöhnlichen Umständen zu betreuen und sich für sie von der Landseite aus um die freie Einfahrt in die wichtigen Häfen zu kümmern. Wobei Peter Wiedekamm genauso wie der Projektmanager Johannes Frost immer wieder betont, dass es sich bei dieser Hilfestellung ausdrücklich nicht um eine Rückholaktion handelt, sondern um eine Unterstützung und virtuelle Begleitung, bei der Trans-Ocean sein weltweites Netzwerk zu Verfügung stellt und zum Einsatz bringt.

Trans-Ocean hat inzwischen auf seiner Homepage eine ganze Reihe von Corona-Informationen für Segler veröffentlicht. In den kommenden Tagen werden unter www.trans-ocean.org/rollinghome aktuelle Nachrichten sowie die Positionen und Routen der teilnehmenden Yachten auf einer interaktiven Karte zu sehen sein. Übrigens ist die Aktion für alle Segler offen, die aufgrund der aktuellen Lage über den Atlantik nach Europa zurücksegeln möchten. Eine Vereinsmitgliedschaft ist nicht notwendig.

Die geplante Route über Bermuda, Azoren und England

Bis heute haben sich 30 Yachten für die Rolling-Home-Kampagne angemeldet, wobei jede Yacht ihr eigenes Abfahrtsdatum und den eigenen Kurs bestimmt. Fallmanager, jeweils direkt einzelnen Yachten zugeordnet, stehen von Deutschland und der Schweiz aus den Seglern mit Rat und Tat zur Seite, dank Kurzwelle und E-Mails ist dies auch auf dem Atlantik möglich.

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