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Sönke hat 100.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser und von 2007 bis 2010 zusammen mit seiner Frau Judith die Welt umsegelt. Er veranstaltet diverse Seminare auf Bootsmessen (siehe unter Termine) und ist Autor der Bücher "Blauwassersegeln kompakt", "1200 Tage Samstag" und "Auszeit unter Segeln". Sönke ist zudem der Gründer von BLAUWASSER.DE und regelmäßig mit seiner Frau Judith und seinen Kindern auf der Gib'Sea 106 - HIPPOPOTAMUS - unterwegs.
Allgemeine Infos zum Hafen/Marina Mariefred
Mariefred ist eine sehr sehenswerte, idyllisch-malerische, 4.000 Einwohner zählende Kleinstadt am Fuße eines sieben Seemeilen langen Nebenarms an der Südseite des Mälarsees, die eine Anreise mit dem Boot allemal wert ist. Es gibt eine Marina mit rund 50 Liegeplätzen.
Schon von weitem ist bei der Ansteuerung das Backstein-Schloss Gripsholm auszumachen, das unmittelbar neben dem Yachthafen thront. Es wurde erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt, befindet sich heutzutage im königlichen Besitz und erlangte durch den gleichnamigen Roman „Schloss Gripsholm“ des deutschen Schriftstellers Kurt Tucholsky Bekanntheit. Tucholskys Grab ist auf dem Friedhof von Mariefred zu finden.
Liegeplätze im Hafen/Marina Mariefred
Der Gästehafen von Mariefred befindet sich im hinteren Teil der Hafenanlage, mit direktem Blick auf Schloss Gripsholm. Festgemacht wird an Heckbojen. Im vorderen Teil sind die Liegeplätze teilweise auch mit Stangenauslegern versehen.
Die Marina Mariefred nimmt Reservierungen per SMS unter +46 73 66 33 301 entgegen. Anzugeben sind: Bootstyp und -größe, Ankunfts- und Abfahrtszeit. Alternativ kann auch per E-Mail gebucht werden unter: info@mariefredsmarina.se
Das Liegegeld wird im Hafenbüro am Nordwestende der Marina direkt beim Hafenmeister bezahlt. Sollte das Büro geschlossen sein, kann man den Hafenmeister unter +46 73 66 33 301 anrufen. Der Yachthafen von Mariefred gehört nicht unbedingt zu den preiswertesten am Mälarsee, aber dafür ist es in Mariefred sehr schön und Gäste sind hier sehr willkommen. Das ist ja auch irgendwie etwas wert 🙂
Tipp: Wer länger auf dem Mälaren unterwegs zu sein plant und die größeren Orte Västerås, Strängnäs, Borgåsund oder Sundbyholm auf den Törnplan stehen hat, bekommt beim Hafenmeister eine Stempelkarte. Nach vier Stempeln, die man beliebig sammeln kann, ist die fünfte Nacht in einer der aufgelisteten Marinas gratis.
Infrastruktur rund um den Hafen/Marina Mariefred
Strom und Trinkwasser sind an den Liegeplätzen vorhanden, für Strom wird jedoch eine zusätzliche Gebühr erhoben. Beim Hafenmeisterbüro sind Abfallcontainer und die Sanitäranlagen zu finden. Letztere sind in sehr gutem Zustand und mit einem Zugangscode gesichert, den man vom Hafenmeister beim Bezahlen erhält.
In der Marina gibt es neben einer Fäkalientankabsauganlage auch eine Bootstankstelle, an der Diesel und Benzin getankt werden können. Nur fünf Gehminuten entfernt, hinter dem alten Bahnhof, gibt es alternativ eine Autotankstelle, die deutlich preiswerter ist. Wer das Bunkern mit Kanistern nicht scheut, spart somit bares Geld.
Vom Hafen zum Stadtzentrum läuft man nur ein paar Minuten. Hier gibt es mehrere Cafés und Restaurants. Neben diversen, kleineren Läden in der Fußgängerzone sind im Zentrum auch ein sehr gut ausgestatteter ICA-Supermarkt und nebenan ein Systembolaget (Alkoholverkauf) zu finden. Im Supermarkt gibt es unter anderem auch frische Backwaren.
Sehenswertes rund um den Hafen/Marina Mariefred
Mariefred bietet eine Vielzahl an Freizeitbeschäftigungen. Lohnend ist auf jeden Fall ein Spaziergang durch den Schlosspark. Die Anlage ist sehr gepflegt und überall gibt es kleine Blumengärten und Bänke, auf denen man sich ausruhen und den Blick aufs Wasser genießen kann.
Das Schloss selbst kann auch besichtigt werden, dies ist aber eher etwas für Menschen, die sich für Portraits wichtiger Persönlichkeiten der schwedischen Geschichte interessieren, das Museum beherbergt die staatliche Porträtsammlung Schwedens mit ungefähr 5.000 (!) Ausstellungsstücken.
Der Ortskern von Mariefred besteht aus vielen alten, sehr gut erhaltenen Holzhäusern. Zentral befindet sich beispielsweise das alte Rathaus, welches die Stadtbibliothek beherbergt. Läuft man weiter nach Nordosten, gelangt man zum Friedhof von Mariefred. Hier befindet sich unter anderem auch das bereits angesprochene Grab von Kurt Tucholsky, der mit der Stadt Mariefred sehr verbunden ist.
Gleich neben dem Hafen befindet sich ein Park mit einem kleinen Spielplatz. Ein paar Meter weiter kann sich die Crew auf einen Minigolfplatz mit einem netten Parkcafé nebenan duellieren.
Direkt hinter der Anlage liegt der historische und sehr hübsche Bahnhof von Mariefred, von dem aus mit einer bezaubernden Museums-Schmalspureisenbahn eine Tour über Läggesta nach Taxinge-Näsby gemacht werden kann. Mehr dazu gibt es hier.
Tipp für einen originellen Tapetenwechsel: In der Marina liegt ein Hausboot, auf dem übernachtet werden kann. Die Macher dahinter sind die Hafenmeister. Sie bezeichnen es als das kleinste Hotels Schwedens.
Fazit zum Hafen/Marina Mariefred
Wer im Mälaren unterwegs ist, sollte Mariefred meiner Meinung nach nicht auslassen, dafür hat die liebenswerte Kleinstadt, die auch schon als Kulisse für die Filme rund um die schwedische Kommissarin Inga Lindström diente, zu viel Charme.
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