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Sönke hat 100.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser und von 2007 bis 2010 zusammen mit seiner Frau Judith die Welt umsegelt. Er veranstaltet diverse Seminare auf Bootsmessen (siehe unter Termine) und ist Autor der Bücher "Blauwassersegeln kompakt", "1200 Tage Samstag" und "Auszeit unter Segeln". Sönke ist zudem der Gründer von BLAUWASSER.DE und regelmäßig mit seiner Frau Judith und seinen Kindern auf der Gib'Sea 106 - HIPPOPOTAMUS - unterwegs.
Titelfoto: ©Sönke Roever
Allgemeine Infos zur Marina Pasito Blanco
Pasito Blanco ist eine attraktive, langgezogene Marina im Südwesten von Gran Canaria mit 300 Liegeplätzen und allem Komfort. Allerdings muss man hier erstmal einen Platz bekommen. Fast alle Plätze sind mit Dauerliegern belegt.
Insbesondere im Juli und August sind die Einheimischen auf dem Wasser und dann folgt im Herbst der große Pulk der Atlantiküberquerer. Insofern ist eine frühe Reservierung ratsam. Je nach Jahreszeit kann vor dem Hafen geankert werden. Keine schlechte Alternative. Weht der Passatwind, liegt man hier geschützt unterhalb der Klippen bei einem Strand. Oberhalb der Klippen kann Golf gespielt werden. Bisher ist bei uns kein Ball im Cockpit gelandet 😉
Tipp: Vom Strand aus kann der Golfplatz mit etwas Kraxelei erreicht werden. Von oben bietet sich ein schöner Ausblick. Wir haben hier gelegentlich an der Klippe gesessen und einen Sundowner eingenommen.
Liegeplätze in der Marina Pasito Blanco
Zurück zum Hafen: Es wird einlaufend an Steuerbord an der Rezeptionspier vor der Tankstelle festgemacht – Kommunikation mit den Marineros über UKW-Seefunk-Kanal 12. Über das Werftgelände gelangt man zum Büro, das sich auf dem selbigen befindet. Hier werden die Formalitäten erledigt und ein Liegeplatz zugewiesen – für Gastyachten in der Regel an Steg B oder C. Festgemacht wird mit Grundleinen.
Je nach Jahreszeit gibt es im Hafen starken Sog und die Yachten zerren an den Leinen. Es ist daher ratsam, Ruckdämpfer zu verwenden und bei längerer Abwesenheit Leinen doppelt auszubringen.
Auf den Stegen gibt es Strom und Wasser. Wifi gibt es im ganzen Hafen über einen lokalen, kostenpflichtigen Provider. Brauchbare sanitäre Einrichtungen gibt es auf der Südmole, deutlich ansprechender sind aber die auf der Nordseite bei Steg B. Der Zugang erfolgt mit einer Codekarte (gibt es im Marina-Büro). Hier befinden sich auch Waschmaschinen (vier Euro pro Ladung) und ein Geldautomat.
Versorgung in der Marina Pasito Blanco
Ein kleiner Supermarkt der Kette Spar ist ebenfalls vorhanden, der augenscheinlich nur Basics vorhält. Wer genauer hinschaut, wird schnell feststellen, dass es hier eine recht breite Auswahl gibt – gleichwohl die Priorität auf einer sehr bunten Auswahl an Getränken aller Couleur liegt (insbesondere auch kalten).
Tipp: Im Sparmarkt können Pizzen aus dem Sortiment gekauft werden, die für eine Gebühr von einem Euro gebacken werden.
Sonstiges in der Marina Pasito Blanco
Neben dem Hafen befindet sich ein feiner Sandstrand, an den es vornehmlich Einheimische verschlägt. Vermutlich ein Geheimtipp. Wir haben hier mit unseren Kids so manchen Nachmittag verbracht und die entspannte Atmosphäre abseits des sonst auf Gran Canaria verbreiteten Touristenrummels genossen.
Interessant ist auch der Yachtclub am Kopf der Südmole mit Meerwasser-Schwimmzone, Sonnenliegen und einer Bar samt Restaurant. Gastlieger der Marina haben hier zehn Monate im Jahr freien Zutritt. Lediglich im Juli und August wird ein Eintrittsgeld verlangt (15 bis 25 Euro – je nach Wochentag). Der Zutritt erfolgt in Absprache mit dem Marinabüro. Das Essen ist gut sowie preislich fair und ich habe mich über den schönen Ausblick über das Ankerfeld gefreut.
Einen Tagesausflug wert ist das Naturschutzgebiet der Dünen von Maspalomas. Mit dem Bus oder besser noch mit dem Mietwagen ist man von Pasito Blanco aus schnell da. Mit einer Länge von sechs Kilometern und einer Breite von zwei Kilometern gibt es in Europa nichts Vergleichbares.
Die Werft in der Marina Pasito Blanco
Neben dem Marinabüro befindet sich eine Werft mit etwa 80 Stellplätzen und einem Travellift bis 70 Tonnen. Der Form halber sei erwähnt, dass man hier zwar mit dem eigenen Schiff an Land kann, die Tage an Land aber teurer sind als im Wasser. Die Absprache und Buchung erfolgen über das Marinabüro.
Wer in der Marina Pasito Blanco einen Schiffsausrüster oder Service-Betrieb sucht, findet bei der Werft ein begrenztes Angebot. Deutlich besser sortiert ist ein familiengeführter Laden in Arguineguín. Der Inhaber liefert übrigens auch in den Hafen. Das Marinabüro ist hier behilflich, wie bei vielen anderen Dingen auch – wie beispielsweise der Buchung eines Mietwagens.
Fazit zur Marina Pasito Blanco
Insgesamt ist die Marina Pasito Blanco ein sehr netter Hafen. Alles ist sehr gepflegt und macht einen Wohlfühl-Eindruck. Dazu trägt sicherlich auch bei, dass es im nahen Umfeld keine Hotel-Bettenburgen gibt. Vielmehr gibt es nur ein paar kleine Häuser, die allesamt ansprechend gestaltet sind und teilweise Kunstrasen im Vorgarten haben, wodurch es hier immer schön grün ist. Ansonsten ist hier nichts. Nichts Urbanes. Die Anlage wurde aus dem Boden gestampft.
Anders formuliert: Der gut betuchte Teil der Urlauber/Einheimischen hat hier scheinbar seinen Sommersitz mit Pool vorm Bungalow und Boot im Hafen – einerseits anonym hinter blickdichten Zäunen, andererseits palmengesäumt, wunderbar unaufgeregt und irgendwie nett. Vor allem: abseits des sonstigen Urlaubsrummels entlang der Küste. Ein Rückzugsort.
Kontakt zur Marina Pasito Blanco
www.pasitoblanco.com
info@pasitoblanco.com
oder über das Kontaktformular auf der Webseite
Telefon: +34 928 142 194
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