Revierinformation Biskaya: Eine zu Unrecht verrufene Bucht

Ein Beitrag von

Wilfried Krusekopf

Wilfried Krusekopf segelt seit 40 Jahren zwischen Norddeutschland, England, Schottland, Irland, Spanien, den Azoren und der Karibik. Nach fünf Atlantiküberquerungen wählte er schließlich die Süd-Bretagne als seine neue Heimat. Seit mehr als 20 Jahren leitet er dort die deutsch-französische Skippergemeinschaft SAIL-BISKAYA. Mit seiner GWENAVEL, einer Hallberg-Rassy 39, unternimmt er von dort aus Törns im Bereich der Biskaya und im Ärmelkanal. Daneben arbeitet er als Segelautor und bietet eine Revier- und Törnberatung für den Ärmelkanal und die Biskaya an.

Um die Biskaya ranken sich viele Mythen

Die Überquerung der Bucht zwischen Frankreich und Spanien muss keineswegs immer anstrengend sein. Im Gegenteil – je nach zur Verfügung stehender Zeit, Großwetterlage und Vorlieben von Crew kann die Fahrt sogar überaus reizvoll sind.

Der Name „Biskaya“ wird unter Seglern oft mit starken Emotionen belegt – er ruft Bilder hervor von ständigem Schietwetter, hoher Atlantikdünung, unkalkulierbar brechenden Seen am Kontinentalsockel, dichtem Nebel, Kollisionsgefahr mit Fischern und vielem mehr. Manches davon trifft gelegentlich zu, vieles ist übertrieben – und einiges schlicht Seemannsgarn.

Doch die Biskaya hat ihren Ruf nicht ohne Grund: Wenn alle vier Jahre im November die Flotte der „Route du Rhum“ im bretonischen Saint-Malo mit Kurs Guadeloupe startet, dann wissen alle Beteiligten, dass die härteste Belastungsprobe für Mensch und Material in der Regel bereits auf den ersten 400 Seemeilen vor der eigenen Küste wartet. Und auch im Vendée Globe mit Start in Les Sables d’Olonne zeigt sich häufig in den ersten 24 Stunden in der Biskaya, warum: Wenn die ersten Yachten mit gebrochenen Masten und Rudern in den Hafen zurückkehren.

Die Yacht des Autors auf den hohen Wellen der Biskaya. ©Wilfried Krusekopf

In England gilt unter Seglern, die nach Süden in wärmere Gefilde wollen, seit jeher die alte Faustregel: „Go West! Don’t go into the Bay!“ – Fahr raus auf den Atlantik, aber meide die Biskaya! Doch dieser Rat ist keineswegs in jedem Fall richtig.

Schon in der Antike überquerten griechische Händler die Biskaya, um von Galicien kommend in die Bretagne und nach Cornwall zu segeln. Die Zinnminen Cornwalls waren ein ebenso begehrtes Handelsziel wie die Salinen der Süd-Bretagne. Allerdings weiß man, dass die griechischen Handelsschiffe diese Reisen nur im Sommerhalbjahr und überwiegend in Küstennähe in der Biskaya unternahmen – eine weise Entscheidung.

Im frühen Mittelalter war die Biskaya dann ganzjährig Teil der wichtigen Handelsrouten zwischen Nordspanien und dem Westeingang des Ärmelkanals. Doch genau dort bündeln sich bis heute die nautischen Herausforderungen: Der Meeresboden steigt in wenigen Seemeilen aus der Tiefsee von 1.000 Metern Tiefe auf etwa 100 Meter an, was bei winterlichem Schwerwetter und starken Gezeitenströmen stellenweise zu hoher, brechender See führt. Hinzu kommt – auch im Sommer – eine hohe Nebelwahrscheinlichkeit. Wer sich vor Cornwall oder der Westspitze der Bretagne in Küstennähe wagt, trifft dort auf unzählige felsige Untiefen und kräftige Gezeitenströme, die mancherorts mit bis zu 6 Knoten setzen und die Navigation früher ohne Radar und ohne GPS zu einem riskanten Unterfangen machten.

Auch in der Biskaya gibt es Flautentage, an denen nur die Maschine helfen kann. ©Wilfried Krusekopf

Die Biskaya, ein Revier nur für hartgesottene Extremsegler?

Klare Antwort: Ganz und gar nicht! Wer sein Boot, seine Crew und sich selbst gewissenhaft vorbereitet, das passende Wetterfenster abwarten kann und vor allem in der richtigen Jahreszeit unterwegs ist, wird von der Biskaya positiv überrascht sein – auf hoher See ebenso wie entlang der eindrucksvollen Küste Westfrankreichs und Nordspaniens.

Das Seegebiet der Biskaya

Die gut 300 Seemeilen breite Bucht zwischen Frankreich und Spanien trägt ihren Namen nach der spanischen Provinz Viscaya, die westlich der Pyrenäen an den Atlantik grenzt. Die Engländer nennen sie Bay of Biscay und die Franzosen Golfe de Gascogne. Dieses vielfältige Seegebiet zwischen Brest, Biarritz und A Coruña ist mit Sicherheit mehr als nur eine dreitägige Etappe auf dem Weg nach Süden – es ist ein eigenständiges, faszinierendes Revier.

Das Revier zwischen Frankreich und Spanien gleicht einer großen Bucht. Das Kontinentalschelf zieht sich vor der Küste von Brest etwa 80 Seemeilen weit raus auf See. ©BLAUWASSER.DE

Der französische Festlandsockel reicht bis etwa 80 Seemeilen vor die Küste hinaus, mit Wassertiefen zwischen 20 und 150 Metern. Nur wenige Seemeilen weiter westlich fällt dann der Meeresboden steil auf gut 1.000 Meter und schließlich auf mehr als 4.000 Meter Tiefe ab. Ein über Bord geworfener Pfirsichkern würde etwa zwei Stunden benötigen, bis er den Tiefseeboden erreicht.

Seegang und besondere Phänomene der Biskaya

Wenn sich im Winterhalbjahr auf dem Nordatlantik schwere Tiefdruckgebiete austoben, türmen sich Wellen mit durchschnittlichen Höhen von sieben bis acht Metern, in Extremfällen sogar bis über zehn Meter auf.

Oft wird behauptet, dass sich am Rand des Festlandsockels gefährliche Brecher bilden – ähnlich wie Brandungswellen, die in flaches Wasser laufen. Doch der Vergleich hinkt: Zwar reichen Oberflächenwellen noch bis in 50 Meter Tiefe, aber nicht bis auf 150 Meter – die physikalische Ursache liegt tiefer.

Südlich von Brest auf dem Kontinentalschelf können bei rauem Wetter große Brecher entstehen. ©Wilfried Krusekopf

Am steilen Rand des Kontinentalsockels entstehen durch die Gezeitenströmung wirbelartige Strömungen, die je nach Tide mit oder gegen die Hauptwellenrichtung setzen. Sie sind vergleichbar mit Auf- oder Abwinden an Gebirgshängen. Somit kommt es bei Schwerwetter am Rand des Festlandsockels zeitweise je nach Richtung des Tidenstroms zu einer Wind-und-Welle-gegen-Strom-Situation, so wie man es zum Beispiel von Portland Bill vor der englischen Südküste oder vom Raz de Sein vor der Pointe du Raz in der West-Bretagne kennt. Der gegen die Wellenrichtung setzende Strom verkürzt die Wellenlänge und gleichzeitig vergrößert sich die Wellenhöhe. Die Folge ist eine kürzere, höhere und steilere See mit rollenden Wassermassen, den gefürchteten Brechern.

Zusätzlich entstehen zeitweise Interferenzen zwischen alter Atlantikdünung und querlaufender Windsee – die berüchtigten Kreuzseen der Biskaya. Es sind diese Momente, in denen selbst erfahrene Skipper Respekt bekommen – und die zeigen, warum die Biskaya zugleich gefürchtet und geliebt wird.

Das Phänomen ist allen erfahrenen Seefahrern bekannt. Auf Seekarten wird es – insbesondere vor herausragenden Kaps und zwischen Inseln – mit mehreren parallel verlaufenden Schlangenlinien dargestellt, die sogenannten „Overfalls“. Wichtig ist es aber zu betonen, dass es sich dabei um Ausnahmesituationen handelt, die fast ausschließlich im Winterhalbjahr auftreten und die sich dank moderner Seewettervorhersagen heute schon früh genug erkennen und meiden lassen.

Das Wetter in der Biskaya

Vereinfacht lassen sich zwei typische Großwetterlagen unterscheiden, die das Segelwetter in der Biskaya prägen – eine für das Winterhalbjahr und eine für den Sommer:

Winterhalbjahr: Südweststürme zwischen Azorenhoch und Atlantiktiefs

Im Winter liegt das Azorenhoch in der Regel südlich der Azoren und bildet zeitweise einen Keil in Richtung Gibraltar. Die nordatlantischen Tiefdruckgebiete ziehen dann auf der Nordflanke des Azorenhochs ostwärts und verlaufen im Winter etwas südlicher in Richtung Westeuropa als im Sommerhalbjahr.

Diese winterliche Isobarenverdichtung zwischen Azorenhochkeil und Nordatlantiktiefs findet sich typisch ausgeprägt im Bereich zwischen 43° N und 50° N, also in den Breiten zwischen A Coruña und dem Ärmelkanal. Die Folge sind die bekannten Winterstürme aus Südwest bis West in der Biskaya. Diese Wetterlage tritt typischerweise meist zwischen Ende September und Ende April auf. Mit fortschreitendem Herbst werden die stabilen Wetterfenster für eine direkte Überquerung daher zunehmend seltener.

Typische Großwetterlage im Winter. ©BLAUWASSER.DE

Sommerhalbjahr: Azorenhoch und der „Portugiesische Norder“

Im Sommer verlagert sich das Azorenhoch häufig weiter nach Norden und reicht mit einem Keil oft bis in die Biskaya – gelegentlich sogar bis in den Ärmelkanal und nach Südengland. Gleichzeitig bildet sich über der Iberischen Halbinsel ab Mitte Juni aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung häufig ein sogenanntes Hitzetief.

Die Luft über der Landmasse Spaniens und Portugals erwärmt sich stärker als die Luft über den umgebenden Meeren (Biskaya, Atlantik, Mittelmeer), steigt folglich auf und dreht sich bedingt durch die Coriolis-Kraft gegen den Uhrzeigersinn. Der gleichzeitig für den Sommer typische, nordöstlich in die Biskaya hinein ausgeprägte Azorenhochkeil bringt dann nicht nur schönes Wetter vor der französischen Westküste, sondern verursacht vor allem eine Isobarenverdichtung zwischen Azorenhochkeil und iberischem Hitzetief. Die Folge ist steifer bis starker Wind aus Nordost in West-Galicien und aus Norden vor der Küste Portugals. Dies ist der sogenannte „Portugiesische Norder“. Am Kap Finisterre erreicht dieser Wind nicht selten 7 bis 8 Beaufort, gelegentlich auch mehr.

Typische Großwetterlage im Sommer. ©BLAUWASSER.DE

Historische Perspektive – Chancen für moderne Yachten

Für die ganzjährig fahrenden Frachtsegler vergangener Jahrhunderte war die Biskaya in beiden Jahreszeiten eine Herausforderung. Im Winter verhinderten Weststürme häufig die Fahrt nach Südwesten, im Sommer mussten sie auf dem Rückweg nach Nordosten hoch am Wind gegen den „Portugiesischen Norder“ kreuzen – Und das bei Wendewinkeln von 140 Grad und mehr.

Der heutige Yachtsegler kann diese Windsysteme zu seinem Vorteil nutzen: Er wird in der Regel versuchen, die Biskaya im Sommerhalbjahr mit raumem Wind von Nordost nach Südwest zu durchqueren. Und falls er von Galicien kommend zurück in den Ärmelkanal möchte, wird er versuchen, im Frühsommer oder Frühherbst die Vorderseite eines Tiefs zu nutzen und so ebenfalls mit raumem Wind aus Südwest nach Nordost zu segeln.

Das Klima im Sommer

Was Temperatur und Niederschlag betrifft, so kann man getrost behaupten, dass der Nord- oder Ostseesegler in der Biskaya im Sommerhalbjahr seine Gummistiefel getrost tief in der Backskiste liegen lassen kann. Natürlich kommt es auch hier hin und wieder einmal zu Regen – an der spanischen Küste etwas häufiger als in Frankreich – doch werden T-Shirts mit Sicherheit viel häufiger gebraucht werden als Ölzeug. Die Mittagstemperaturen variieren je nach Monat und Seegebiet zwischen 18 °C und 30 °C und die Wassertemperaturen liegen im Sommer zwischen etwa 17 °C bei Brest, 24 °C bei Biarritz und etwa 18-20 °C in Galicien. Ein Klima also, das eher an Sommerurlaub denken lässt als an die berüchtigte raue Biskaya.

Ein hölzerner Langkieler liegt trockengefallen mit Wattstützen an der Promenade von Camaret-sur-Mer. ©Wilfried Krusekopf

Gezeiten in der Biskaya

Die gesamte Küste der Biskaya unterliegt dem Einfluss der Gezeiten, doch gibt es erhebliche Unterschiede zwischen dem Norden und dem Süden. Während in der West-Bretagne bei Brest der Springtidenhub bis zu acht Meter betragen kann, so verringert er sich in der Süd-Bretagne bei Quiberon auf maximal fünf Meter, und entlang der französischen Atlantikküste südlich davon liegen zwischen Hoch- und Niedrigwasser nur noch etwa vier Meter.

Auch an der Nordküste Spaniens erreicht der Tidenhub bei Springtide selten mehr als vier Meter, während er bei Nippzeiten zwischen Nord-Biskaya und Süd-Biskaya etwa zwischen ein und zwei Metern variiert.

Gleiches gilt für die Gezeitenströme: Während in der Bretagne der Tidenstrom zwischen Inseln und Festland bis zu 6 Knoten erreichen kann, wird er weiter südlich immer schwächer. Mit Ausnahme einiger Engstellen, etwa im Golfe du Morbihan, bei La Rochelle und in der Ansteuerung von Arcachon, erreichen die Strömungen südlich der Pointe Du Raz nirgendwo mehr als 2 Knoten. Das macht das Segeln im Süden der Biskaya deutlich entspannter und vereinfacht das Tiden-Timing bei Hafenansteuerungen oder Passagen erheblich.

Konkrete Tipps für die direkte Überquerung:

  • Möglichst nur im Sommerhalbjahr zwischen Mai und September über die Biskaya segeln.
  • Lieber in der West-Bretagne (z. B. in Camaret-sur-Mer bei Brest) starten und nicht in Südwest-England (z. B. Falmouth), denn dadurch verkürzt sich der Weg um etwa 100 Seemeilen und es müssen nur drei Nächte durchgesegelt werden anstatt vier.
  • Nicht zur Überquerung starten, wenn ein ausgeprägtes Tief westlich oder gar südlich von Irland angekündigt ist. Der Starkwind aus Südwest bis West reicht oft bis nach Galicien hinunter und baut eine Welle auf, die auch zwei Tage danach noch als Dünung in Richtung Biarritz läuft.
  • Kein zu schmales Wetterfenster auswählen. Die Überquerung von Brest nach A Coruña dauert ohne zu kreuzen je nach Schiff und Wetter zwischen zweieinhalb und vier Tage. Aus Sicherheitsgründen, je nach Potenzial der Yacht, fünf bis sechs Tage einplanen. Also am besten einen Fünf-Tage-Wetterbericht einholen und überprüfen, ob sich die Großwetterlage nicht wesentlich ändert.
  • Nicht in die Großschifffahrtsroute zwischen Ouessant und Cap Finisterre hineinsegeln. Besser bis zur Pointe du Raz, vielleicht sogar bis Belle-Ile anfangs in Richtung Südost segeln und dann mit etwa 60 Seemeilen Abstand zur Schifffahrtsroute Kurs auf A Coruña nehmen.
  • Am Rande des Festlandssockels vor der französischen Küste genauso wie vor der spanischen Küste mit Fischereifahrzeugen rechnen, die zeitweise den Fischschwärmen folgend unvorhergesehene Kursänderungen fahren.
  • Sowohl in der West-Bretagne als auch auf der galizischen Seite auf Nebel vorbereitet sein. Sich mit dem Gebrauch des Radars bereits vor der Abfahrt gut vertraut machen.
  • Tauchmaske, Flossen, Schnorchel und ein scharfes Messer bereithalten, um – wenn es nötig wird – das Ruder oder den Propeller von Resten eines treibenden Fischernetzes freischneiden zu können.
  • Im August bis September eine Thunfischangel hinterher schleppen, denn der Bonito zieht dann nach Norden.

Fazit

Alles in allem bietet die Biskaya im Sommerhalbjahr – zwischen Juni und Anfang September – in aller Regel ideale Bedingungen für entspanntes Blauwassersegeln. Die vorherrschenden Windstärken liegen meist zwischen minimal 1 und maximal 5 Beaufort, und die Wellenhöhen bewegen sich meist zwischen 0,5 und 1,5 Metern.

Selbst eine dreimeterhohe Atlantikdünung mit einer Wellenlänge von über 150 Metern lässt sich ausgesprochen angenehm segeln – weit ruhiger, als viele erwarten. Zum Vergleich: Eine Ostseewelle von nur 1,5 Metern Höhe, aber 20 Metern Wellenlänge, kann deutlich ungemütlicher und schlagender sein.

Wer die richtige Jahreszeit wählt, kann die Biskaya daher mit gutem Gefühl in seinen Törnplan aufnehmen – als lohnendes, beeindruckendes und oft unterschätztes Revier zwischen Frankreich und Spanien.

Problemzonen der Biskaya

Zum Abschluss nicht unerwähnt bleiben, sollten die vermeintlichen, aber vermeidbaren Gefahrenbereiche der Biskaya:

Tosendes Wasser am Point du Raz, einem Revier, das jedoch vermieden werden kann. ©Wilfried Krusekopf
  • West-Bretagne: Passage du Four zwischen Ouessant und dem Festland, hohe brechende Seen bei Wind gegen Strom ab 6 Beaufort
  • West-Bretagne: Passage du Fromveur, zwischen Ouessant und den südlich vorgelagerten Inseln, hohe brechende Seen bei Wind gegen Strom ab 5 Beaufort
  • West-Bretagne: Raz des Sein zwischen der Pointe du Raz und Ile de Sein, hohe brechende Seen bei Wind gegen Strom ab 5 Beaufort, insbesondere bei Springzeit
  • Der Rand des Festlandssockels: Beim abrupten Übergang aus der Tiefsee auf den nur etwa 150 Meter tiefen Festlandsockel können sich bei Schwerwetter ab 7 Beaufort unkalkulierbare Brecher bilden, deren Entstehung insbesondere bei Springzeit durch die Gezeitenströme begünstigt wird.
  • Plateau de Rochebonne: Westlich von La Rochelle etwa 50 Seemeilen vor der sonst ungefährlichen Küste liegt das ausgedehnte Untiefengebiet; schwere Brecher bei Starkwind und/oder alter Dünung über den Flachs
  • Gironde-Mündung: Ausgedehnte Sandbänke und starke, zum Teil quer setzende Gezeitenströme
  • Arcachon: Ausgedehnte, wandernde Sandbänke und starke, zum Teil quer setzende Gezeitenströme mit schweren Brechern bei Wind gegen Strom oder Dünung gegen Strom
  • In Nord-Spanien gibt es vor den Einfahrten zu den Häfen San Vicente de la Barquera, Ribadesella, Aviles und Santona Untiefen und Sandbänke, die die Einfahrt bei Wind gegen Strom schwierig bis unpassierbar machen. Bei Schwerwetter nur die größeren Häfen anlaufen: San Sebastian, Bilbao, Santander, Gijon, A Coruña, deren Ansteuerung navigatorisch bei jeder Wetterlage unproblematisch ist.
Die Aufzeichnungen eines Barographen nach einer Biskaya-Überquerung. ©Johannes Erdmann

Wetterberichte

Neben den hinlänglich bekannten Meteo-Plattformen wie Windy, Windfinder etc. werden über UKW regelmäßig Vorhersagen ausgestrahlt:

In Frankreich:

  • CROSS Corsen UKW-Kanal 79 in der West-Bretagne
  • CROSS Etel UKW-Kanal 80 von der Süd-Bretagne und bis an die spanische Grenze

In Spanien:

  • Coruna Radio UKW-Kanal 02
  • Cabo Ortegal Kanal 26
  • Finisterre Kanal 22
  • Vigo Kanal 65

Literaturtipps

Allgemeines

  • Reed’s Nautical Almanac
  • Bloc Marine Manche – Atlantique
  • Segeln in Gezeitengewässern, Delius-Klasing, W. Krusekopf
  • Der kompetente Skipper, Pietsch-Verlag, W. Krusekopf
  • Segeln bei Nacht, Pietsch-Verlag, W. Krusekopf

Folgende Seehandbücher sind empfehlenswert

  • Atlantic France, Imray
  • South Biscay, Imray
  • Atlantic Spain and Portugal, Imray

Atlanten für Gezeiten und Tidenströme

Die Angaben für Tidenströme auf elektronischen Seekarten sind oft nicht ausreichend. Insbesondere nicht in der West-Bretagne. Auch die Strömungskarten im Reeds Nautical Almanac (s. o.) sind schlecht zu lesen, da zu klein gedruckt. Besser benutzbar sind die französischen Strömungsatlanten in A4: Atlas des courants de marée:

  • F 560-UJA Atlas des courants, West-Bretagne
  • F 558-UJA Atlas des courants, Bretagne-Sud

Für die Seegebiete weiter im Süden braucht man keine Strömungskarten.

Reiseführer

  • Bretagne-Reisehandbuch, Reise-Know-How-Verlag, W. Krusekopf
  • Südwest-Frankreich-Reisehandbuch, Reise-Know-How-Verlag, A. Drouve
  • Nord-Spanien-Reisehandbuch, Müller-Verlag, T. Schröder

Wilfried Krusekopf, lebt seit mehr als 3 Jahrzehnten in der Bretagne und segelt seit mehr als 40 Jahren einhand und mit Crew in Nordsee, Ärmelkanal, Biskaya und Nordatlantik. Auf diesem Erfahrungshintergrund bietet er auch eine Törn- und Revierberatung für Skipper an, die auf eigenem Kiel diese mancherorts schwierigen Gewässer besegeln wollen.

Näheres dazu auf: www.sail-biskaya.de

Daneben leitet Wilfried Krusekopf eine deutsch-französische Skippergemeinschaft, die in der Bretagne Trainingstörns im Gezeitensegeln für zukünftige Skipper anbietet. Details s. www.sail-bretagne-atlantic.eu

Kontakt:
Wilfried Krusekopf
Revier- und Törnberatung Ärmelkanal-Biskaya
Organisationsleitung SAIL-BISKAYA
7, Kerhouet-St. Maur
56370 Sarzeau
Frankreich
Telefon: +33 67 07 76 598
E-Mail: sail@biskaya.de
Website: www.sail-bretagne-atlantic.eu

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