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Die studierte Journalistin aus Flensburg segelt seit ihrem zwölften Lebensjahr. Seit fast zehn Jahren leidenschaftlich auch auf großen Yachten, gerne auch auf Langfahrten, Atlantiküberquerungen und Überführungen. Sie ist Inhaberin des Sporthochseeschifferscheins sowie des RYA Yachtmaster Ocean. Darüber hinaus ist Maren RYA Cruising Instructor (Segellehrerin). Seit 2020 hat sie ein eigenes kleines Fahrtenboot – eine Cross 25.
Allgemeines zum Hafen/Marina Dieppe
Während eines Törns entlang des englischen Kanals lohnt sich ein Zwischenstopp im Küstenort Dieppe. Aufgrund der natürlichen Hafeneinfahrt wurde Dieppe bereits um das Jahr 900 besiedelt und so zum ältesten Badeort Frankreichs. Der Name Dieppe entstammt von dem englischen Wort „deep“ für tief, wofür die Stadt auch heute noch steht: Der Hafen von Dieppe ist einer der wenigen tidenunabhängigen Häfen in der Normandie. Das und die Nähe zu Paris machen Dieppe zu einem beliebten Ausgangpunkt für den Seehandel, Fischer und viele Sportschiffer sowie Urlauber.
Insgesamt verfügt die Stadt, die eingebettet in die Steilküste bereits von Weitem gut zu erkennen ist, über vier Häfen. Segler und andere Sportboote machen im Port de Plaisance Jehan Ango fest.
Bei der Ansteuerung in den Hafen gibt es keine Gefahren. Lediglich ein Wrack auf einer Kartentiefe von einem Meter, das durch eine Nordkardinal-Tonne gekennzeichnet ist, liegt auf dem Weg zur Hafeneinfahrt.
Achtung: Bei Springtide kann es zu Querströmungen kommen. Bei Starkwind und Sturm aus Nordwest bis Nordost wird es im Hafen schnell ungemütlich.
Entlang der Westmole, gekennzeichnet durch ISO G.4s 8M, geht es in den Vorhafen. Im Vorhafen ist auf den Fährverkehr zu achten, der hier in Richtung England ablegt. Vom Vorhafen geht es weiter durch den Kanal in Richtung Stadt. Lichtsignale auf der Hafenmole geben an, ob die Zufahrt erlaubt ist. Darüber hinaus ist es sinnvoll, den UKW-Sprechfunkkanal 12 abzuhören. Bei Unklarheit oder schlechter Sicht muss „Dieppe Port“ auf diesem Kanal angerufen und um Einfahrtserlaubnis gebeten werden.
Nach der Durchfahrt durch den Kanal befindet sich direkt an Steuerbord die Marina Jehan Ango. Durch Fischer und andere Sportboote ist hier häufig sehr viel Verkehr. Die Marina ist über den UKW-Seefunk-Kanal 09 zu erreichen. Die Hafenmeister teilen dann einen Liegeplatz zu. Sollte niemand über Funk zu erreichen sein, sind die Hafenmeister während der Öffnungszeiten auf den Stegen unterwegs und teilen auf Zuruf den entsprechenden Liegeplatz zu.
Hinweis: Englisch ist grundsätzlich machbar, aber es hilft, sehr langsam zu sprechen!
Liegeplätze im Hafen/Marina Dieppe
Insgesamt verfügt der Hafen von Dieppe über 540 Liegeplätze. 410 davon befinden sich in der Marina Jehan Ango, wovon 50 Plätze für Gastlieger sind. Hier können Boote bis zu einer Länge von 27 Metern und 5 Meter Tiefe festmachen.
Die Gastliegeplätze befinden sich in Boxen mit kurzen Fingerstegen an den ersten drei Stegen hinter dem Wellenbrecher. Die Stege sind mit Nummern und Namen gekennzeichnet: 10 – Vauquelin, 9 – D´Esnambuc, 8 – Cousin. Das Festmachen am Kopf der Stege ist untersagt.
Nach dem Festmachen führt der erste Weg ins Hafenbüro. Dieses befindet sich am Kopf des Bassins direkt neben der blauen Brücke. Das gläserne Gebäude lässt sich bereits von weitem gut erkennen. Hier befinden sich das Hafenbüro, die Touristeninformation und die Sanitäranlagen.
Tipp: Um sich den doppelten Weg zu sparen, sollten die Bootsdokumente eingesteckt werden. Die Hafenmitarbeiter wollen diese gerne sehen.
Infrastruktur rund um den Hafen/Marina Dieppe
Die Marina Dieppe verfügt über die gesamte Infrastruktur eines gut ausgestatteten Sportboothafens. An allen Stegen gibt es Strom und Wasser sowie WiFi. Im gewerblichen Hafen gibt es Kran und Travellift sowie einen Schiffsausrüster. Im Gebäude des Hafenbüros gibt es neben den Sanitäranlagen auch einen Waschsalon.
Die Bootstankstelle befindet sich direkt hinter dem Wellenbrecher, wo auch das Rettungsboot liegt. Die Boxengasse läuft zum Ende hin schmal zu. Bei auflandigem Wind kann es schwierig werden, nach dem Tanken wieder abzulegen. An der Tankstelle gibt es Diesel und Benzin. Die Bezahlung erfolgt mit allen gängigen Kreditkarten, außer American Express.
Bei einem Besuch in Dieppe wird empfohlen, die heimische Küche zu testen. Vom Liegeplatz sind es nur wenige Meter zu einer Vielzahl von Cafés und Restaurants mit Blick auf den Hafen. Hier servieren Einheimische lokale Spezialitäten, wozu vor allem Muscheln zählen. Dazu gibt es Weine aus der Region. Diverse Supermärkte sind ebenfalls in wenigen Gehminuten zu erreichen.
Sehenswertes rund um den Hafen/Marina Dieppe
Dieppe war der erste Badeort Frankreichs und ist durch seine Nähe zu Paris (nur zwei Stunden mit dem PKW) ein sehr beliebter Urlaubsort. Nicht weit von der Marina entfernt liegt der weitläufige Kiesstrand mit Blick auf die Steilküsten und den englischen Kanal. In den nahegelegenen kleinen Bars gibt es Snacks To-Go, um den Sommertag gemütlich am Strand ausklingen zu lassen.
Wer Lust auf Bewegung hat, sollte unbedingt einen Spaziergang durch den Ort machen. Auf einer Entdeckungstour durch Dieppe erkunden Besucher neben der Seebäderarchitektur viele kleine Gassen mit Geschäften, typisch französische Kirchen und herrliche Plätze mit gemütlichen Cafés.
Etwas außerhalb des Ortes befindet sich die Burg. Von ihr hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt und das Meer. Nur wenige Gehminuten weiter befindet sich ein kleiner Park mit Sportanlage sowie der nahegelegene Kiesstrand.
Für alle Hobbyköche lohnt sich am Samstagmorgen ein Besuch des lokalen Marktes. Hier gibt es frischen Fisch und viele lokale Leckereien.
Kontakt zum Hafen/Marina Dieppe
UKW-Seefunk: Kanal 09 für die Marina, Kanal 12 für den Verkehr
www.portdedieppe.fr
Öffnungszeiten des Hafenbüros:
01. Juli bis 31. August: 08:00 bis 21:00 Uhr
01. bis 30. September: 09:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 18:00 Uhr
01. Oktober bis 03. April: 09:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 17:00 Uhr
04. April bis 30. Juni: 09:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 18:00 Uhr
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