Naturhafen/Ankerplatz Trollfjord (Norwegen/Lofoten)

Ein Beitrag von

Stefanie Kamke

Dr. Stefanie Kamke ist Frauenärztin in Bremen und seit ihrer Jugend begeisterte Seglerin. Mit ihrem Partner segelt sie im Urlaub auf der gemeinsamen Swan 48 VELLAMO, mit der er als Skipper für den Kojencharteranbieter SEGELWEGE unterwegs ist. Dazwischen ist sie immer wieder auf anderen Yachten und in wechselnden Revieren anzutreffen. Stefanie gehört als medizinische Beraterin und Autorin zur BLAUWASSER.DE-Stammredaktion.

Allgemeine Infos zum Naturhafen/Ankerplatz Trollfjord

Der Trollfjord ist ein eineinhalb Seemeilen langer Seitenarm des insgesamt 15 Seemeilen langen Raftsunds, der die Lofoten an deren Ostseite zu den Vesterålen abgrenzt. Bekannt ist der Trollfjord nicht wegen seiner Länge und Lage, sondern aufgrund der bis 1000 Meter hohen Felswände auf beiden Seiten des an der engsten Stelle gerade mal 100 Meter breiten beziehungsweise schmalen Fjordes.

Bei Einfahrt in den Fjord lässt sich der Kopf kaum weit genug in den Nacken legen, um das obere Ende der senkrechten Felsen zu erkennen. Wasserfälle stürzen die Wand hinunter und Seeadler ziehen ihre Kreise. Das bis 70 Meter tiefe Wasser des Fjordes liegt dunkelgrün bis schwarz unter einem.

Spektakuläre Wasserfälle stürzen sich rund um die Bucht in die Tiefe. ©Stefanie Kamke

Liegeplätze im Naturhafen/Ankerplatz Trollfjord

Am Ende des Fjords liegt auf der Südseite ein Schwimmsteg vor einem kleinen Wasserkraftwerk. Der Steg darf genutzt werden, solange keine Serviceboote des Kraftwerks ihn benötigen (was selten der Fall ist). Die Toiletten der Anlage dürfen genutzt werden, sind allerdings nicht immer geöffnet. Auch wenn die Anlage selbst nicht schön ist, lohnt der Halt. Mit Blick aus dem Cockpit in Richtung Fjordeingang liegt das Kraftwerk im Rücken und die Aussicht ist lofotentypisch beindruckend.

Der Schwimmsteg im Fjord darf auch zum Anlegen genutzt werden. ©Stefanie Kamke

Zusätzlich gibt es noch einen sehr kleinen Schwimmsteg auf der Nordseite des Fjordes direkt neben einem weiteren kleinen Kraftwerk – allerdings ist das Brummen dieses Kraftwerks bei Betrieb sehr hoch und daher nicht zu empfehlen.

Auch vor Anker liegen ist im Trollfjord ein Erlebnis! ©Stefanie Kamke

Sollte der Steg auf der Südseite des Fjordes voll sein, ist Ankern auf dem Flach am Ende des Fjords möglich und empfohlen.

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Sehenswertes rund um den Naturhafen/Ankerplatz Trollfjord

Wenn nicht über Nacht, so lohnt der Aufenthalt im Fjord mindestens bis zum frühen Abend. Gegen 17 Uhr gibt es im Trollfjord ein Erlebnis anderer Bootsgröße – zu dieser Zeit läuft die Hurtigrute oder eines der anderen Kreuzfahrtschiffe dieser Region in den schmalen Fjord ein, dreht einen gemächlichen Kreis und fährt wieder hinaus. Von der eigenen Yacht aus ein erstaunliches Spektakel, bei dem zumindest kurzfristig der Blick auf den Eingang des Fjordes vollständig verlegt ist.

Eine Runde durch den Fjord ist nicht nur für Kreuzfahrer beeindruckend. ©Stefanie Kamke

Als Tagesausflug bietet sich im Trollfjord die Wanderung zur Trollfjordhütte an, die hinter dem Trollfjordsee liegt. Die Hütte kann online für Übernachtungen inklusive Nutzung der Sauna im Vorfeld reserviert werden, wobei aktuell unklar ist, ob dies nur für Mitglieder des norwegischen Verbandes gilt. Der Weg lohnt aber auch ohne Besuch der Hütte und laut der Norweger, die dort regelmäßig hinauf gehen, ist nicht nur die Aussicht auf die Kreuzfahrtschiffe des Tages von oben beeindruckend.

Der Weg zur Trollfjordhütte ist eine Wandertour, die sich lohnt. ©Stefanie Kamke

Insgesamt ein spannender und schöner Fjord, der schon wegen der Fahrt hinein entlang der steilen Felswände ein Erlebnis ist.

Der Trollfjord ist ein Highlight auf einem Törn durch die Lofoten! ©Stefanie Kamke

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Weitere Liegeplätze im Revier "Norwegen"

Hier findest du eine interaktive Übersicht weiterer Liegeplätze in Norwegen. Klicke einfach auf einen der Marker, um mehr zu erfahren.

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Bernd Nawrata
Bernd Nawrata
1 Jahr her

Alle Reiseberichte von Stefanie Kamke zu den Lofoten finde ich hervorragend, wir werden nächste Juli dort segeln. Herzlichen Dank dafür und liebe Grüße. Bernd

Klaus Nadler
Klaus Nadler
1 Jahr her

Ankern halten wir für völlig ungeeignet. Am Nordufer ist der Steg gerade mal für kurze Motorboote geeignet. Man kann am Kraftwerk im maximal Dreierpäckchen liegen. Strom ist ohne Kosten. Wenn das Kraftwerk läuft ist am Bug viel Strömung und es ist laut wie die Autobahn. Wir waren im Mitte Juni und nochmals Mitte August dort, nachdem wir aus Spitsbergen kamen. Es gibt dort kein GSM, also weder Telefon noch Internet. Es kommen dauernd RIPs aus Svolvær. Landschaft ist genial

Stefanie Kamke
Stefanie Kamke
7 Monaten her
Reply to  Klaus Nadler

Der Steg am Nordufer ist wahrlich nur für kleine Boote oder einen kurzen Halt gemacht. 😉 Ankern tagsüber für einen Stop im Fjord ist aus unserer Sicht auf dem Flach am Ende allerdings problemlos möglich und auch über Nacht zumindest eine denkbare Option. Dafür würden wir aber auch klar den Steg vorm Kraftwerk bevorzugen – wenn es nicht gerade läuft. Wir hatten dort bisher bei jedem Halt in den letzten Jahren Glück. Es war immer ruhig.