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Judith ist seit über 30 Jahren als Journalistin und Buchautorin im nautischen Bereich tätig. Die Österreicherin lebt in Wien, segelt am Neusiedler See und fühlt sich auf sportlichen Jollen, foilenden Boards und Fahrtenyachten gleichermaßen wohl.
Ein Protagonist aus der Profi-Segelszene hat eine Fun-Regatta rund um das Inselreich der Seychellen ins Leben gerufen, die den Teilnehmern vor allem die Schönheiten des Archipels vermitteln soll
Seychellen im Sommer – das haben die wenigsten auf dem Schirm, schließlich gilt der Archipel als Sehnsuchtsziel für jene, die dem europäischen Winter entfliehen wollen. Tatsächlich sind die Monate von Mai bis September aber perfekt für einen Segeltörn, denn in dieser Zeit weht der Südost-Monsun, der für beste Bedingungen sorgt. Gleichzeitig herrscht trockenes, sonniges Wetter, wobei die Temperaturen nicht über 30 Grad betragen und nicht unter 24 Grad fallen, und der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt lediglich zwei Stunden; besser geht es eigentlich nicht (alle Infos zu den Seychellen findest du in der Revierinformation).

Mitten im europäischen Sommer findet auch die Seychelles Challenge statt, eine Regatta, die im Juli 2025 erstmals über die Bühne ging und sich an Eigner wie Chartergäste gleichermaßen richtet. Die Veranstalter haben sich nicht den beinharten Wettkampf auf die Fahnen geschrieben, sondern wollen mit diesem Event vor allem die Seychellen als attraktives Segelrevier in den Fokus der internationalen Klientel rücken. Teilnehmen kann man mit der eigenen Yacht, oder man chartert einen Katamaran – wahlweise bareboat oder mit einem lokalen Skipper. Die zeitliche Struktur ist so gestaltet, dass an sechs aufeinanderfolgenden Tagen jeweils eine Wettfahrt über die Bühne geht, wobei Kurslegung, -ziel und -länge variieren.

Ausgangspunkt der Seychelles Challenge ist Eden Island
Der Start erfolgt in der Eden Island Marina, die mit mehr als 150 Liegeplätzen die einzige nennenswerte nautische Infrastruktur des Reviers zu bieten hat und folgerichtig das Zentrum des Charter-Business darstellt. Sie ist Teil einer gepflegten Anlage, die auch ein Hotel, einen großen Supermarkt, diverse Shops sowie exklusive Villen umfasst, und liegt auf einem künstlich angelegten Inselchen, das mit der Hauptinsel Mahé über eine Brücke verbunden ist; die Entfernung zum Flughafen beträgt lediglich sechs Kilometer, der Transfer gestaltet sich also rasch und günstig.

Am Ende der Regatta kehrt die Flotte nach Eden Island zurück und hier findet auch die finale Preisverteilung statt. Für das im großen Stil zelebrierte Eröffnungsevent werden die Teilnehmer hingegen nach Cap Lazare geshuttelt, ein exklusives, zu einem Naturreservat gehörendes Gelände im Süden von Mahé. Es wird von Creole Travel Services betrieben, einem Unternehmen, das auf hochwertige Reise-, Event- und Tourismusdienstleistungen spezialisiert ist und zu den unterstützenden Partnern der Seychelles Challenge zählt, ebenso wie die Charterfirmen Sunsail und The Moorings sowie die Tourismuszentrale der Seychellen, mit der eine Zusammenarbeit über mindestens fünf Jahre vereinbart wurde.
Der Event verspricht Island Hopping vom Feinsten
Die erste Wettfahrt führt über eine Strecke von 27 Seemeilen von Mahé zur Insel Praslin. Im Anschluss segelt die Flotte in unterschiedlich langen Etappen zu verschiedenen Buchten und Inseln, wobei die konkrete Route in Abhängigkeit von den jeweiligen Wind- und Wellenbedingungen gestaltet und bei Bedarf auch kurzfristig geändert wird. An oberster Stelle stehen dabei die Sicherheit und das Wohlbefinden der Teilnehmer – niemand muss also fürchten, bei unwirtlichen Verhältnisse über einen Kurs gejagt zu werden.

Außerdem beruhigend zu wissen: Die Coast Guard ist ständiger Begleiter der Flotte und das Organisationsteam jederzeit zu erreichen. Und egal, welche Strecke gesegelt wird, immer bleibt Zeit genug, um davor oder danach zu relaxen, sei es beim Schnorcheln, Baden oder bei einem ausgedehnten Strandspaziergang. Am frühen Abend gibt es dann jeweils an Land eine Ehrung der Tagessieger; bei Freigetränken und Snacks haben die Teilnehmer Gelegenheit einander kennenzulernen und sich auszutauschen.

Die Etappen-Ziele könnten schöner nicht sein. So steht etwa die Anse Lazio als Tagesstopp auf dem Programm, eine weite Bucht an der Nordküste von Praslin mit eindrucksvoller Szenerie: Hinter weißem Puderzuckersand wiegen sich Kokospalmen und dicht belaubte Takamaka-Bäume im Wind, davor lockt glasklares, türkisfarbenes Wasser, dazwischen sorgen blank polierte Granitfelsen für das gewisse Etwas.

Kein Wunder, dass dieser Strand immer wieder zu den schönsten der Welt gewählt wird und als Kulisse für diverse Werbespots diente. Auf der Liste der Tagesziele steht auch Long Island, ein zu einem Nationalpark gehörendes Inselchen am Saint Anne Channel, das ebenfalls wie aus dem Prospekt wirkt. Von ihrer Vergangenheit als Quarantäne-Station für an Pocken erkrankte Seeleute und Jugendgefängnis ist nichts mehr zu spüren, heute ziehen die einheimischen Kiter und Windsurfer hier ihre Show ab.

Seychelles Challenge: internationale und ambitionierte Perspektiven
Mastermind hinter der Seychelles Challenge ist der Südafrikaner Hylton Hale, der in der internationalen Segelwelt ein fixer Begriff ist. Früher in der Hobie-Klasse sowohl als Segler als auch als Funktionär aktiv, mischt er seit Jahren sehr erfolgreich in der Big-Boat-Szene mit. Er betreibt und skippert ein professionelles GP42-Team, hat als Steuermann mehrfach die Rolex Maxi Yacht World Championship gewonnen, besitzt eine Hanse 588 und bekleidet eine offizielle Funktion im Offshore und Oceanic Committee des Weltsegelverbands.

Die Seychelles Challenge ist sein Baby und das hätte eigentlich schon 2021 das Licht der Welt erblicken sollen. Bekanntlich war die Welt damals aber mit einer Pandemie beschäftigt und so fand die Erstauflage erst 2025 statt. Als kongenialen Mitkämpfer hat sich Hylton Hale seinen Landsmann Bruce Parker-Forsyth an die Seite geholt. Der ist ein erfahrener Organisator von großen Sport-Events, war unter anderem für den Stopp des Volvo Ocean Race in Kapstadt verantwortlich und glaubt an Hales Vision von einer Regatta durch den Archipel, die langfristig auch professionelle Segelteams anziehen soll. Der sehr gute vernetzte Hylton Hale möchte die Seychelles Challenge nämlich in den kommenden Jahren ausweiten und sie in den Kalender der internationalen Maxi-Szene bzw. in andere professionelle Regatta-Serien einbauen, wobei der Fun-Event für Fahrten- bzw. Chartersegler aber fixer Bestandteil der Veranstaltung bleibt und parallel dazu ausgerichtet wird.

Für die Premiere im Juli 2025 gab es auf den Seychellen jedenfalls eine Menge öffentliche Aufmerksamkeit. In sämtlichen lokalen Medien wurde über die Veranstaltung berichtet, es gab ausführliche TV-Beiträge und bei der Eröffnungsfeier waren der Tourismus-Minister sowie die Marketing-Direktorin der Tourismuszentrale persönlich anwesend. Beide betonten unisono, dass man in die Seychelles Challenge große Hoffnungen setze. Sie sei eine großartige Gelegenheit, das Land als Reiseziel für den Erlebnis- und Sporttourismus besser sichtbar zu machen und damit neue, wachsende Märkte zu erschließen.

Fazit
Die Seychelles Challenge ist ein professionell organisierter Event mit hohem Fun-Faktor. Sie führt Charter-Segler im Rahmen einer Regatta zu den schönsten Plätzen des Reviers und hat dank starker Partner jede Menge Potenzial. Die zweite Auflage wird vom 28. Juni bis zum 4. Juli 2026 stattfinden, alle Infos dazu gibt es hier.



























