Hafen/Marina Askersund Citycamp und Gästhamn (Schweden/Vättern)

Ein Beitrag von

Sönke Roever

Sönke hat 100.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser und von 2007 bis 2010 zusammen mit seiner Frau Judith die Welt umsegelt. Er veranstaltet diverse Seminare auf Bootsmessen (siehe unter Termine) und ist Autor der Bücher "Blauwassersegeln kompakt", "1200 Tage Samstag" und "Auszeit unter Segeln". Sönke ist zudem der Gründer von BLAUWASSER.DE und regelmäßig mit seiner Frau Judith und seinen Kindern auf der Gib'Sea 106 - HIPPOPOTAMUS - unterwegs.

Allgemeine Infos zum Hafen/Marina Askersund Citycamp und Gästhamn

Sechs Seemeilen landeinwärts am nördlichen Ende des Vättern liegt die sehenswerte Kleinstadt Askersund, in deren Ballungsraum rund 11.000 Menschen leben. Die Stadt bezeichnet sich selbst als schöne Sommerstadt mit gemütlichen Holzhäusern, was sie sehr gut beschreibt. Daher lohnt es sich, die sechs Seemeilen zurückzulegen und durch die sundartige, weitverästelte, schilfgesäumte Landschaft nach Askersund zu fahren.

Askersund wurde im Jahr 1314 erstmals in einem Brief des Papstes erwähnt. Damals war die Schmiedekunst ein wichtiger Wirtschaftszweig. Es wurden Nieten und Nägel aus Eisen hergestellt. Bei einem Brand im Jahr 1776 wurde Askersund bis auf neun Häuser dem Boden gleich gemacht. Danach wurde die Stadt mühsam wieder aufgebaut. Viele der Holzhäuser, die das Stadtbild prägen, stammen noch aus dieser Zeit.

Ein Abstecher nach Askersund ist sehr lohnenswert. ©Sönke Roever

Das Fahrwasser nach Askersund beginnt mehr oder weniger an der Brücke, über die die Schnellstraße von Askersund nach Motala verläuft. Sie hat eine Durchfahrtshöhe von 22 Metern. Knapp zwei Seemeilen hinter der Brücke beginnt an Backbord eine enge und idyllische Fahrrinne, die nach Askersund führt (Kardinaltonnen beachten!). Unterwegs wird das Schloss Stjärnsund passiert. Es bietet nicht nur eine gute Orientierungsmarke, es kann auch besichtigt werden.

Das hübsche Schloss Stjärnsund wird bei der Anfahrt auf Askersund passiert. ©Sönke Roever

Liegeplätze im Hafen/Marina Askersund Citycamp und Gästhamn

Einlaufend an Backbord ist eine größere Marina zu sehen. Diese gilt jedoch nicht als Gästehafen. Inwieweit man hier dennoch unterkommen kann, habe ich nicht ausprobiert.

Der Gästehafen kommt gleich hinter dieser Marina. ©Sönke Roever

Wir sind direkt ins Stadtzentrum unmittelbar hinter der Marina gefahren. Direkt gegenüber dem Zentrum gibt es am Westufer eine Kombination aus Wohnmobilstellplatz und Yachthafen, den Askersund Citycamp und Gästhamn. Dort gibt es mehrere Liegeplätze mit Stangenauslegern, die im Sommer stark frequentiert sind. Den Hafenmeister erreicht man für Absprachen unter Telefon +46 58 31 40 80.

Direkt am Campingplatz liegen die Bootsanlegeplätze. ©Sönke Roever

Nur wenige Liegeplätze sind breiter als drei Meter. Die Wassertiefe an den Liegeplätzen variiert. Gemäß Marina wird ein maximaler Tiefgang von 1,50 Meter empfohlen. Wir haben einen Kurzkieler mit zwei Metern Tiefgang und hatten keine Probleme, dort anzulegen.

Im Askersund Citycamp und Gästhamn wird an Stangenauslegern festgemacht. ©Sönke Roever

Tiefergehende oder größere Yachten können am Ostufer direkt an der Uferpromenade kurz vor der Straßenbrücke festmachen, wo Schilder mit der Aufschrift „Gästehafen” zu finden sind. Die Innenstadt ist von allen Liegeplätzen aus nur einen Steinwurf entfernt.

Infrastruktur rund um den Hafen/Marina Askersund Citycamp und Gästhamn

Askersund bietet alles, was man von einer Kleinstadt erwarten darf. Strom gibt es allerdings nicht an allen Liegeplätzen. Mit einem langen Kabel kommt man aber zurecht. Trinkwasser ist an einer zentralen Zapfstelle mit langem Schlauch vorhanden. Außerdem gibt es eine Bootstankstelle. Mir hat sich allerdings nicht erschlossen, wie tief das Wasser vor der Tankstelle ist. Alternativ ist eine Straßentankstelle in unmittelbarer Nähe zur Marina ebenfalls zu finden.

Die Bootstankstelle von Askersund. ©Sönke Roever

Zur Marina gehören ein Servicegebäude mit sehr guten Sanitäranlagen sowie einer Waschküche, die stundenweise bezahlt und gebucht werden kann. Außerdem gibt es einen Imbiss, der sehr gute Pommes und Eiscreme verkauft. Dort befindet sich auch die Rezeption, an der das Hafengeld entrichtet wird.

Direkt vor den Anlegern befindet sich das Servicegebäude mit Imbiss. ©Sönke Roever

Im Großen und Ganzen liegt man in der Marina Citycamp und Gästhamn sehr geschützt, lediglich bei Winden aus südlicher Richtung kann es aufgrund der langen Anlauffläche des der Stadt vorgelagerten Sees etwas ungemütlich werden.

In Askersund findet man einige hübsch gelegene Cafés. ©Sönke Roever

In der Stadt gibt es gegenüber der Marina etliche Restaurants, Cafés und Bars sowie kleinere Shops in denen Kunsthandwerk angeboten wird. Hier liegen auch ein paar Museumsschiffe, die das Stadtbild prägen. Von der Promenade aus verkehrt eine Bummelbahn zu einem Heimatmuseum.

Schön anzusehen sind die Traditionsschiffe. ©Sönke Roever

Einen guten Supermarkt findet man am Marktplatz, der relativ dicht zur Marina liegt. Etwas weiter entfernt ist ein zweiter Supermarkt zu finden. Außerdem gibt es eine schöne, parkähnliche Uferpromenade, an der man gut spazieren gehen kann. Dort können auch Fahrräder gemietet werden.

Im Sommer spenden die Bäume angenehmen Schatten beim Spazierengehen. ©Sönke Roever

Alles in allem ist Askersund im Sommer eine lebhafte Kleinstadt mit viel Atmosphäre, in der gut ein Stopp eingelegt werden kann. Das bringt eine angenehme Abwechslung in den sonst eher von Schärenbuchten und Nadelwäldern geprägten Bordalltag am Vätternsee.

Weitere Infos gibt es auch unter: www.visitaskersund.se

In Askersund kann die Crew Kleinstadtluft schnuppern. ©Sönke Roever

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Weitere Liegeplätze in Schweden

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