Segeln Windward Islands (Karibik) – 11 Top-Spots der Grenadinen

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Seit der Kindheit ist Ulrich unter Segeln auf dem Wasser unterwegs. Auf der rauen Nordsee genauso wie in allen Mittelmeerrevieren oder in exotischen Destinationen wie der Karibik oder den Seychellen. Heute ist er der Chef der renommierten Yachtcharteragentur CHARTERWELT, die jährlich Hunderte von Seglern aufs Wasser bringt. Seiner Segelleidenschaft geht er trotzdem weiter nach, auf der persönlichen Bucket-List stehen zurzeit Madagaskar und Neukaledonien.

Die schönsten Plätze für den Karibik-Klassiker zwischen Martinique und Grenada auf einen Blick

Der Törn durch die Windward Islands ist ein echter Karibik-Klassiker. Das Revier mit den vier Inselstaaten Martinique, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen und Grenada (von Nord nach Süd) erstreckt sich über 150 Seemeilen und wird auch von vielen Chartercrews besegelt. Tatsächlich hat diese Inselgruppe viele Vorteile: Der Passatwind ist stetig und das tropische Klima angenehm, dazu sind die Inseln und damit die vielen Charterbasen mit Direktflügen aus Europa gut erreichbar. Und vor allem: Jede Inselgruppe ist ein neues Land und die Vielfalt an Eindrücken damit groß und abwechslungsreich. Dazu bietet das Segeln zwischen den Inselgruppen Passatsegeln pur und nicht selten sieht man Delfine oder sogar Wale (alle Revierinfos zu den Windward Islands findest du hier).

Guter Segelwind, T-Shirt-Wetter und traumhafte Lichtstimmungen sind Teil eines jeden Karibiktörns. ©Michael Amme

Vor Ort gibt es idyllische Strände, einsame Palmeninseln und entzückende Ortschaften. Genauso wie tropischen Regenwald, eine bunte Unterwasserwelt sowie freundliche und hilfsbereite Menschen. Tatsächlich bietet jeder Ankerplatz, jede Ortschaft und jede Insel ein ganz eigenes tropisches Erlebnis.

Stellt sich nur die Frage, welche der vielen Ziele auf einem Törn zwischen Martinique und Grenada denn nun besonders lohnenswert sind: Wo genau findet sich die karibische Traumbucht oder die unberührte Natur einer Robinsoninsel? Hinter welchem Riff versteckt sich der beste Schnorchelplatz und wo genau gibt es die beste Bar für den Sundowner? Was bieten die Drehorte aus dem Kino-Klassiker „Fluch der Karibik“, wo gibt es die besten Fischgerichte und welche Ortschaft sollte man unbedingt gesehen haben?

Die Tobago Cayes gehören bei jeder Segelreise in die Windward Islands mit auf den Törnplan. ©Michael Amme

Wer die hier vorgestellten elf Hotspots anläuft, hat auf jeden Fall das ganze Spektrum der Windward Islands gesehen und vor allem etwas erlebt. Wir beschreiben die Hotspots in der Reihenfolge von Norden nach Süden (von Martinique über St Lucia, St. Vincent und die Grenadinen bis nach Grenada).

1. Anses d´Arlet (Martinique) – Badebucht und Schnorchelparadies

Die weitläufige Bucht von Anse d´Arlet ist auch bei Landurlaubern beliebt. Hier befinden sich zahlreiche Ferienresorts, die von europäischen Franzosen zum Winter-Break aufgesucht werden. Vom Ankerplatz aus blickt man auf einen gut besuchten Strand mit Sonnenschirmen, Strandbuden und Badegästen. Das bunte Treiben erinnert an Charterurlaube an der Côte d´Azur, man wähnt sich schon fast wieder in Europa – wäre da nicht das Korallenriff mitten in der Bucht. Hier, nur wenige Meter vom touristischen Getümmel entfernt, lassen sich bunte Fische, Korallen und sogar Wasserschildkröten beobachten.

©Kerstin Neubauer

Die Strandbars servieren Speisen nur zwischen 12 und 15 Uhr, Drinks gibt es bis 18 Uhr (also bis zum Sonnenuntergang). Aber keine Sorge, die Restaurants in der zweiten Reihe haben geöffnet. Zu empfehlen ist das L´Oasis, das mit kreativer Küche und exzeptionellem Charme besticht.

Auch nach Sonnenuntergang ist der Landgang in der Anse d’Arlet unbedingt empfehlenswert. ©Kerstin Neubauer

Alternativ können auch die nördlicher gelegene Bucht Grande Anse d´Arlet oder die südlicher gelegene Petit Anse d´Arlet als Liegeplätze gewählt werden.

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2. Plage des Salines (Martinique) – tropischer Traumstrand neben der Charterbasis in Le Marin

Sehr viele beginnen ihr Abenteuer Windward Islands in Le Marin auf Martinique, hier befindet sich eines der ganz großen Charterzentren der Karibik. Wer noch am Tag der Einschiffung oder vor der Rückgabe der Yacht einen karibischen Badestopp einlegen möchte, ist in der Bucht vor Les Salines gleich nebenan genau richtig.

Kilometerlange Karibikidylle und kaum jemand ist da – Plage des Salines. ©Kerstin Neubauer

Dieser Strandabschnitt – der zu den schönsten auf Martinique zählt – kommt einem Ausschnitt aus einem Werbefilm gleich. Ein endlos langer und palmengesäumter Sandstrand, an dessen Ufer sich sanft die Wellen kräuseln. Idylle pur!

Obwohl die Bucht traumhaft schön, riesig und sehr weitläufig ist, liegen hier kaum Yachten. Man hat also die freie Wahl, in nachbarschaftlicher Nähe oder mit weitem Abstand zu den wenigen Yachten zu ankern, die hier liegen. Ebenso bleibt die Wahl, ob man mittags (ebenfalls nur zwischen 12 und 15 Uhr) in einem der Restaurants essen, lieber im kristallklaren Wasser schwimmen oder träumerisch an Bord die Seele baumeln lassen möchte.

Auch die Abende am Ankerplatz vom Plage des Salines sind ein Erlebnis. ©Kerstin Neubauer

Alternativ kann man einen ausgedehnten Strandspaziergang machen und sich bei den Souvenir-Verkäuferinnen mit bunten Tüchern, handgemachtem Schmuck und ausgefallenen Kleidungsstücken eindecken. Als eigenes Andenken oder Mitbringsel für die Lieben daheim.

3. Marigot Bay (St. Lucia) – die Piratenbucht der Insel

Egal ob auf dem Hin- oder Rückweg – fast jeder Törn zu den Windward Islands beinhaltet auch einen Stopp in der Marigot Bay in der Mitte der Insel von St. Lucia. Warum? Weil die ehemalige Piratenbucht einfach eine perfekte tropische Kulisse bietet. Inklusive Ferienanlagen, Sandstrand, Palmenwald und sattgrünen, bewaldeten, steilen Ufern, dazu gibt es auch hier Ein- und Ausklarierungsbehörden.

Das ehemalige Piratennest Marigot Bay ist heute ein sehr beliebter Seglertreff. ©Michael Amme

Die Bucht teilt sich in ein vorderes und ein hinteres Areal. Im vorderen Teil liegen Bojen zum Festmachen aus, trotzdem bleibt auch genug Platz zum Ankern. Für karibische Verhältnisse geht es hier recht lebhaft zu und die Gäste aus den umliegenden Hotels und Ferienanlagen sorgen für reichlich Betrieb auf dem schmalen Strandstreifen in der Mitte der Bucht. Ein skurriler Wasserbus schippert die Urlauber von einem Teil der Bucht zum anderen.

Der hintere Teil der Bucht ist ein richtiges Hurricane-Hole. Hier werden auch viele Yachten während der Starkwindsaison im Sommer fest vertäut. Dazu gibt es hochwertige Ferienanlagen, eine kleine Marina und ein paar wenige Einkaufsmöglichkeiten.

In vielen der Hotspots des Reviers gehören Seglertreffs wie hier in der Marigot Bay immer mit dazu. ©Michael Amme

Neben ein paar einfachen, bunten Holzbuden ist die wasserseitige Gastronomie der Bucht geprägt von seriös eingerichteten Restaurants mit Tischdecken, Stoffservietten und Kellnern, die Anzug statt Shorts tragen. Der Place-to-be zum Sundowner am späten Nachmittag ist der schwimmende Holzponton an der Ostseite der Bucht. Hier treffen sich die Yachties und tauschen Geschichten zu ihren Törns, Schiffen und überstandenen Segelabenteuern aus.

4. Cumberland Bay (St. Vincent) – im Reich des Regenwalds

St. Vincent ist nicht berühmt für schneeweiße Strände, türkisfarbenes Wasser oder die besten Riffe zum Schnorcheln. St. Vincent ist vulkanisch und wirkt durch den schwarzen Sand, das dunkle Wasser und die üppige Vegetation sehr wild und verwegen. Trotzdem: Gerade, weil die Insel so gegensätzlich zum idyllisch karibischen Palmenstrand-Idyll der anderen Inseln ist, sollte man sie besuchen.

St. Vincent und die Cumberland Bay trumpft mit Regenwald und Ursprünglichkeit. ©Kerstin Neubauer

Für den Kinohit „Fluch der Karibik” wurde die Wallilabou-Bucht nebenan als Drehort auserkoren und ist bis heute ein beliebter Ankerplatz für Yachturlauber. Leider auch für Hobby-Piraten, die sich hier mit Kleinkriminalität über Wasser halten und der Bucht so keinen guten Ruf bescheren.

In der etwas weiter nördlich gelegenen Cumberland Bay herrscht dagegen dieselbe magisch-abenteuerliche Atmosphäre und sie ist scheinbar verschont von dem schlechten Ruf der Nachbarbucht. Wer hier vor Anker liegt, erwartet jede Minute ein Piratenschiff, das von See aus in die Bucht einbiegt. An den Hängen der Bucht wächst ein dichter, grüner Wald mit großblättrigen Bäumen, überall blühen farbenprächtige Blumen, es gibt Mangroven und Palmen und in der Nacht raschelt, piepst und grunzt es aus dem Dickicht des Dschungels.

Boat-Boys helfen mit der Landleine beim Anlegen und ein paar Restaurants am Wasser bieten Besuchern Sundowner und Abendessen. Wer möchte, kann von hier aus auf eine Tour in den Regenwald der Insel gehen.

Auch am Ufer der Cumberland Bay gibt es zwei, drei einfache Plätze für Segler zum Einkehren. ©Michael Amme

5. Admirality Bay (St. Vincent & die Grenadinen) – das Segelzentrum von Bequia

Die Bucht ist ein lebendiges Seglerzentrum und der Ankerplatz in der Saison stets rappelvoll. Das liegt auch an der Lage. Viele, die aus Sicherheitsgründen die Hauptinsel St. Vincent meiden, können hier auf ihrem ersten (von Norden kommend) oder letzten (von Süden kommend) Stopp im Land St. Vincent und die Grenadinen bequem und zuverlässig Ein- und Ausklarieren.

Direkt in der Hafenbucht landen die Fischer ihren Fang an und bieten ihn auch zum Verkauf. ©Michael Amme

Doch das ist keinesfalls der Hauptgrund für eine Empfehlung der Admirality Bay. Denn die weite und tief eingeschnittene Bucht hat auch so einiges zu bieten. Zunächst einmal gibt es hier den entzückenden kleinen Hafenort Port Elisabeth, der mit seinen bunten Häusern und der Uferfront voller Palmen eine extrem entspannte und liebenswerte Atmosphäre hat. Es gibt kleine Cafés und große Restaurants, einen kleinen Markt bunter Verkaufsstände mit Souvenirs und zur Not lässt sich hier auch ein Minimum an technischem Service finden.

Im südlichen Teil der Bucht liegt postkartenschön der Princess Magaret Beach, die Badebucht der Ortschaft. Mit riesigen Palmen, dem angesagten Strandrestaurant „Jacks Bar“ und ganz viel feinem Karibikstrand.

Der Badestrand der Bucht ist neben dem Hafenort die zweite Attraktion am Platz. ©Michael Amme

6. Tobago Cays (St. Vincent & die Grenadinen) – Epizentrum der Windward Islands

Diese kleine Gruppe aus fünf unbewohnten Miniinseln ist unter Karibikseglern eine echte Institution. Das beeindruckende Horseshoe Reef beschützt die Inseln vor den anrollenden Atlantikwellen, dahinter liegt auch der Ankerplatz dieses Ziels. Das Wasser unter dem Rumpf strahlt grell türkis, die palmenbestandenen Strände der Inseln versprühen Bacardi-Feeling pur, an Land dösen große Echsen und unter Wasser tummeln sich Schwärme von bunten Fischen – mehr Karibik geht nicht.

Hinter dem Horseshoe Reef ist der beliebteste Ankerplatz der Tobago Cays. ©Michael Amme

Nur einsam ist es hier nicht. Auch ohne Häuser und Einwohner liegen hier in der Saison jeden Tag locker 50 Yachten und mehr vor Anker (oder an kostenpflichtigen Bojen). Entweder hinter der tosenden Brandung des Horseshoe Reefs oder in der Durchfahrt zwischen zwei Inseln. Wer kann, sollte hier auch auf einem Chartertörn unbedingt zwei Tage einplanen. Denn trotz der Abwesenheit von zivilisatorischer Abwechslung gibt es hier einiges zu entdecken.

Die unbewohnten Inselchen bieten Bacardi-Feeling pur. ©Michael Amme

Insbesondere unter Wasser. Die Tobago Cays bieten die vermutlich besten Schnorchelgründe des Reviers. Schon auf der Innenseite des Riffs rund um den Ankerplatz und die Inseln ist der Fischreichtum beeindruckend, noch besser aber wird es an der Außenseite des Riffs. Eine kleine Dinghy-Passage erlaubt die Durchfahrt zum Außenriff, aber Vorsicht: Hier ist das Wasser unruhiger und auch Strömungen können auftreten. Dafür aber ist das Riff bunter und die Fische größer. Und wer zur Sicherheit eine Person im Schlauchboot lässt, sollte bei dem Ausflug keine Probleme bekommen.

Neben den Ausflügen zu den einsamen Tropenstränden auf den Inseln Baradal und Petit Bateau kann man sich von den Boat-Boys auch nach Petit Tabac shuttlen lassen, auf der die Hauptfigur aus dem Filmklassiker Fluch der Karibik ausgesetzt wurde. Das vermutlich größte Highlight der Inseln aber sind die Barbecue-Abende auf Petit Bateau. Die Boat-Boys und ihre Familien betreiben hier genossenschaftlich einen riesigen Grill, auf dem vorrangig nur ein Gericht zubereitet wird: gegrillter Lobster. Sind die in zwei Hälften geschnittenen Schalentiere kross und durch, werden sie den Segelcrews (andere Touristen gibt es hier am Abend nicht) an langen Holztischen serviert. Mit nackten Füßen im Sand, Petroleumlampen auf dem Tisch und zartem Lobsterfleisch im Mund ist ein Barbecue-Abend auf Petit Bateau ein unvergessliches Erlebnis in unberührter Natur.

Jeden Abend werden auf den großen Grills fangfrische Lobster für die Segler zubereitet. ©Michael Amme

7. Salt Whistle Bay (St. Vincent & die Grenadinen) – Traumbucht auf Mayreau

Haben wir bereits bei den Tobago Cays von Karibik pur gesprochen, müssen wir diesen Begriff hier noch einmal bemühen. Die Salt Whistle Bay auf der Insel Mayreau gleich neben den Tobago Cays ist so etwas wie der Prototyp einer Tropenbucht. Dichter Palmenwald, feinster Sandstrand und herrlich türkis funkelndes Wasser machen diese hufeisenförmige Bucht zu einem Postkartenidyll. An Land flattern bunte Batiktücher an den Verkaufsständen der einheimischen Frauen im Passat, ein paar bunte Hütten ducken sich unter den Palmenwald, dazu wabern Reggaebeats durch die Luft. Es gibt Cocktails am Strand und Restaurants unter schattigen Palmen, bei Jordan gibt es auf Vorbestellung fangfrischen Fisch. Spätestens hier ist die Alltagslast vergessen und die Kulisse zaubert jedem ein Grinsen ins Gesicht.

©Michael Amme

Wegen ihrer Tropenidylle steht die Bucht in jedem Fahrplan einer Crewed-Charter oder einer Mitsegelreise. Die eng gelegten Murings sind somit schon oft am frühen Nachmittag voll belegt. Zur Not kann im hinteren Teil der Bucht noch geankert werden oder man verholt sich in die Trois Anse Bay eine halbe Seemeile weiter südlich.

Eine Bucht wie aus dem Bilderbuch: zum Bleiben schön. ©Michael Amme

8. Clifton Harbour auf Union Island (St. Vincent & die Grenadinen) – Zentrum der Grenadinen

Happiness verbreitet sich von ganz allein, wenn man den Liegeplatz hinter dem Riff von Clifton auf Union Island ansteuert. Die weite Bucht ist einfach nur irre schön und nahezu kitschig karibisch. In schillernden Türkis-, Blaugrün- und Aquamarin-Tönen glitzert das Wasser in der Bucht und über dem Riff.

Die weitläufige Bucht vor der Ortschaft bietet Platz für viele Yachten. ©Michael Amme

Clifton Harbour ist so etwas wie das Zentrum der Grenadinen. Hier gibt es eine kleine Ortschaft mit Einkaufsmöglichkeiten, ein paar Anlegestege zum Festmachen, Wasser für die Yacht, dazu sogar einen kleinen Flugplatz, der Union Island mit den größeren Inseln der Umgebung verbindet. Überall liegen auch die bunten Boote der Boat-Boys mit ihren ausgefallenen Namen wie „Share the love” oder „Therapy”, stets in Bereitschaft, Neuankömmlingen beim Festmachen zu helfen und Restaurants, Ausflüge oder Einkaufsmöglichkeiten zu empfehlen.

Rund um die kleinen Hafenstege gibt es auch viele Versorgungsmöglichkeiten. ©Michael Amme

Der Ort mit seinen kleinen, bunten Häusern und Hütten, den staubigen Wegen, dem Marktplatz, den einfachen Läden und vielen Bars und Restaurants hat richtig Charme und ist eine willkommene Abwechslung zu den vielen Ankerplätzen der Umgebung ohne Infrastruktur. Platzhirsch und von Seglern immer gut besucht ist die Sweet-&-Salty-Bar im Ortszentrum.

Der Ankerplatz vor dem Ort ist ein Logenplatz, um die vielen Kitesurfer in der Bucht bei ihren gewagten Manövern zu beobachten. Ebenfalls Bestandteil des Onboard-Adventure-Kinos ist die extrem kurze Start- und Landebahn von Union Island, die waghalsigen Start- und Landemanöver der kleinen Propellermaschinen sind spektakulär.

Highlight dieses Liegeplatzes aber ist Happy Island. Dieses winzige Eiland auf der Riffkante der Ankerbucht bietet gerade genug Platz für eine Bar und deren Besucher. Die einfache Hütte ist innen überraschend hübsch eingerichtet, Reggae-Klänge und süßliche Duftwolken wehen aus der Bar hinaus, es gibt kalte Cocktails und Carib-Bier. Kommen dann noch der Sonnenuntergang und die lauwarme Passatbrise dazu, ist das entspannte Karibik-Feeling nicht tu toppen.

Happy Island ist der ideale Platz für den entspannten Sundowner. ©Michael Amme

9. Chatham Bay (St. Vincent & die Grenadinen) – das Naturparadies von Union Island

Chatham Bay ist eine wunderschöne weitläufige Bucht westlich von Union Island. Hier liegt man wunderbar ruhig und sicher und auch der Ankergrund hält hervorragend. In der nahen Umgebung gibt es herrliche Plätze zum Schnorcheln und auch die Taucher sind hier zuhause. Manche der Tauchbasen bieten auch Rendezvous-Diving an und holen Segler direkt von ihren Yachten ab.

Die Bucht hat einen hübschen und langen Sandstrand, gleich dahinter erhebt sich dichter Dschungel. So dicht, dass man fast schon Sorge hat, dass hier jeden Augenblick wilde Tiere daraus hervorbrechen (was sie aber nicht tun).

Endlos weicher Sandstrand und dichtes grünes Hinterland prägen die Chatham Bay. ©Kerstin Neubauer

Zum Sundowner ist die Sunset-Cove-Bar die richtige Adresse (hier wird auch Essen serviert), der Name ist hier Programm. Zum Sonnenuntergang gibt es in der mit kunterbunten Stühlen und Tischen eingerichteten Bar gefährlich leckere und liebevoll zubereitete Cocktails. Aber Achtung, während des Sunset findet ein zweites Spektakel statt, das der untergehenden Sonne fast die Show stiehlt: Pelikane und Fregattvögel stürzen sich in unmittelbarer Strandnähe im Sturzflug ins Wasser, um anschließend mit ihrem Fisch im Schnabel wieder in die Luft zu steigen.

Ankerplatz ist in der Chatham Bay ausreichend vorhanden und auch der Grund hält gut. ©Kerstin Neubauer

10. Petit St. Vincent (St. Vincent & die Grenadinen) – Privatinsel mit Charme

Die Insel ist eine Privatinsel und beherbergt ein hochpreisiges Resort. Segler allerdings sind willkommen und die Bar bietet einen sensationell hübschen (und teuren) Platz für den perfekten Sundowner oder ein gehobenes Abendessen. Der sichere Ankerplatz liegt genau vor der Bar und dem Hauptgebäude des Resorts, Segler können die kleine Holzpier für das Schlauchboot und den hübschen Stand nutzen, der Rest der Insel ist tabu.

Die Bar auf Petit St. Vincent bietet die perfekte Sundowner-Kulisse. ©Michael Amme

Das eigentliche Highlight dieses Ziels aber heißt Mopion, liegt eine Seemeile vom Ankerplatz entfernt und sollte als Zwischenstopp auf keinen Fall fehlen. Die runde Miniinsel ist nicht viel mehr als ein feiner Sandhaufen, umgeben von bunten Korallenriffen. Erkennungsmerkmal ist der Bastschirm in der Mitte des Sandhaufens, der Schatten spendet und auch von den Ausflugsgästen des Resorts genutzt wird.

Die Miniinsel Mopion für den Kurzzeitstopp ist mehr Spaß als richtiges Ziel. ©Michael Amme

11. Sandy Island (Grenada) – Robinson-Feeling pur

Es gibt Stimmen, die über Sandy Island behaupten, dass mehr Karibik nicht ginge (wieder einmal). Die gut 600 Meter lange, 50 Meter schmale und unbewohnte Insel ist kaum mehr als ein Sandfleck mit Palmen. Die zu Grenada gehörende Miniinsel gleich neben Carriacou sieht aus wie aus dem Bilderbuch und ist ein richtiges Robinson-Eiland.

Auf der Nordseite der Insel liegen hochaufgetürmten Muschelbänke und rundherum ist Sandy Island umgeben von kleinen Korallenbänken, zwischen denen bunte Tropenfische hin und her flitzen.

Sandy Island bietet schon wieder den karibischen Prachtstrand. ©Kerstin Neubauer

Vor der Insel kann geankert werden oder man geht an eine Boje. Die Insel ist Teil des Sandy Island Parks und ein Parkservice kassiert hier Liegegebühren (pro Person). Mit etwas Glück wird man hier am Abend vom Paradise Beach Club auf Carriacou gegenüber versorgt. Wenn die Jungs ihre mobile Bar nach Sandy Island schippern, gibt es neben kalten Cocktails zum Sonnenuntergang auch hier zum Abendessen wieder die Spezialität der Inseln: gegrillten Lobster.

Für das richtige Robinson-Feeling ist Sandy Island genau die richtige Insel. ©Kerstin Neubauer

Fazit Highlights Windward Islands

Wer diese elf Orte auf seinem Törn in den Windward Islands ansteuert, kann sicher sein, den Karibik-Klassiker in all seinen Facetten erlebt zu haben. Trotz des regen Yachtverkehrs und der vielen internationalen Besucher bleibt das karibische Flair voll erhalten. Mehr Infos zum Revier findet ihr entweder in der Revierinformation Windward Islands oder in der Reisereportage.

Charter in den Windward Islands

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Revier und alle vorgestellten Hotspots mit der Charteryacht zu entdecken (um alle Tipps entspannt auf einem Törn zu erleben, sollten 14 Tage eingeplant werden): Le Marin auf Martinique ist das größte Charterzentrum, St. Lucia und Grenada bieten aber fast gleichwertige Möglichkeiten in Bezug auf Charteranbieter sowie An- und Abreise.

Neben vielen internationalen Charterfirmen gibt es auch ein paar kleinere Anbieter, insgesamt kann der Zustand der Flotten und der angebotene Service als gut bezeichnet werden. Dennoch: Bei der genauen Abstimmung der Parameter aus Routenwahl, Ausgangshafen, An- und Abreisemöglichkeiten, Reisedauer und qualitativ hochwertigem Charteranbieter ist durchaus Detailwissen gefordert.

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