Segeln Rotes Meer: Revierinfo Ägypten, Dschibuti und Sudan

Ein Beitrag von

Hans Geilinger

Von Barcelona aus segelte Hans zusammen mit seiner Frau Imma auf der Barfußroute in zwölf Jahren um die Welt. Mit seiner Dufour 40 Performance TUVALU hat er inzwischen über 50.000 Seemeilen im Kielwasser gelassen.

Das Rote Meer zwischen Dschibuti und Ägypten ist ein viel diskutiertes Segelrevier

Das Rote Meer ist eine Segelregion auf dem Globus, die polarisiert. Nachrichten über Kriege, Korruption und Piraterie schrecken ab und viele Blauwassersegler machen lieber einen großen Bogen um die Region. Auch wir waren zunächst besorgt über die instabile politische Lage und mögliche Angriffe von Piraten. Schlussendlich war unsere Entscheidung, dennoch durch den Golf von Aden und das Rote Meer bis zum Mittelmeer zu segeln, hervorragend.

Blauwassersegler nutzen das Rote Meer meist als reines Transitgebiet, um vom Indischen Ozean in das Mittelmeer zu gelangen. Dementsprechend versuchen sie, trotz der vorherrschenden Nordwinde so schnell wie möglich zum Suezkanal und weiter ins Mittelmeer zu segeln. Damit verpassen sie ein unglaublich schönes Segelrevier mit einer Vielzahl hervorragender Ankerplätze. Es locken attraktive Tauchmöglichkeiten und freundliche Menschen. Also, absolut kein Grund zur Eile!

Unsere Route durch das Rote Meer. ©Predictwind

Einklarieren beim Segeln im Roten Meer

Wir haben in Dschibuti, Sawakin (Sudan), Hurghada (Einreise Ägypten) und Suez (Ausreise Ägypten) ein- und/oder ausklariert. Zwischen dem Sudan und Ägypten waren wir eine längere Zeit ohne Einklarierungspapiere unterwegs, aber das wird von den ägyptischen Behörden mehr oder weniger akzeptiert. Theoretisch wäre es möglich gewesen, die Einklarierung in Port Ghalib vorzunehmen, was wir jedoch vermieden haben, da wir weder Treibstoff noch Lebensmittel brauchten.

In den Ländern am Roten Meer muss die Einklarierung gut geplant werden. Hier ein Visum für Ägypten. ©Ruslan/stock.adobe.com

Trotz der Einklarierung in Hurghada (Ägypten) mit Visastempel im Reisepass und einer Segelerlaubnis durften wir an den Ankerplätzen zwischen Hurghada und Suez offiziell nicht an Land gehen. Wir gingen jedoch trotzdem oft spazieren, wenn wir keine Polizeistation oder Dorf nahe dem Ankerplatz sehen konnten.

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Agenten für die Einklarierung beim Segeln im Roten Meer

Ein Agent als „Helfer“ bei den Behördengängen ist in dieser Region nur schwer zu vermeiden. Der Grund ist, dass die meisten Behörden nur Arabisch sprechen und die Bürokratie ein Albtraum ist. Die einzige Ausnahme gibt es in Dschibuti, wo auch Französisch gesprochen wird.

Im Idealfall wird einige Tage vor dem Ablegen Kontakt mit allen Behörden des Ziellandes aufgenommen, da auf See das Herstellen einer Internetverbindung schwierig ist. Der einzige reibungslose Weg ist die Nutzung von WhatsApp. Oft werden diverse Schiffsdokumente und Bilder von der Ausrüstung gefordert, die als Fotos über WhatsApp versendet werden können. Ein Kontakt über E-Mails oder per Telefon wird im Allgemeinen nicht beantwortet.

Unterwegs im Roten Meer. ©Hans Geilinger

Seekarten und Handbücher vom Roten Meer

Die Angaben in den elektronischen Seekarten sind oft falsch oder mit sehr schlechten Details. Es ist zwingend notwendig, Google Earth offline zu benutzen, um sicher zwischen den Riffen in Sudan und Ägypten hindurchzufahren. Wir benutzten OpenCPN auf einem Android-Tablet mit GPS, das uns erlaubte, auch offline zwischen Navionics, CM93 und Satellitenbildern von Google Earth umzuschalten.

Das Buch Red Sea Pilot ist zwar alt, aber immer noch sehr nützlich. Leider kann es nicht mehr gekauft werden. Henry de Moinfreid veröffentlichte vor 100 Jahren ein sehr schönes Buch, das auf Französisch Les secrets de la mer Rouge heißt. Es ist auch auf Deutsch und Englisch als E-Book erhältlich und gibt einen guten Einblick in die Vergangenheit des Roten Meeres.

Die Anfahrt mit der Yacht zum Roten Meer durch den Golf von Aden

Als wir Anfang 2023 den Golf von Aden von den Malediven kommend durchquerten, war die Piraterie noch ein großes Thema. Wir segelten unter der Aufsicht der internationalen Streitkräfte. Es gibt zwei wichtige militärische Organisationen, die die Schiffe im Hochrisikogebiet (HRA) auf den letzten 600 Seemeilen bis Dschibuti schützen: Die UK Maritime Trade Operations (UKMTO) und das Europäische Zentrum für Maritime Sicherheit – Horn von Afrika (MSCHOA). Das MSCHOA ist das Planungs- und Koordinierungszentrum für die EU-Seestreitkräfte (EU NAVFOR).

Es gibt zwei verschiedene Sicherheitsbereiche und einen Korridor. Die Voluntary Reporting Area (VRA) erstreckt sich in einer Zone von 2.000 Seemeilen vor Dschibuti bis 300 Seemeilen vor den Malediven. Das Hochrisikogebiet (HRA) beginnt 1.000 Seemeilen vor Dschibuti. Der Transitkorridor für die maritime Sicherheit (MSTC) beginnt 600 Seemeilen vor Dschibuti.

Wir kontaktierten ukmto@eim.ae und postmaster@mschoa.org bereits in Thailand, um alle notwendigen Informationen über die Reise durch den Golf von Aden und die erste Etappe von Dschibuti bis zum Roten Meer zu erhalten. Meiner Meinung nach ist es unerlässlich, ein Satellitentelefon an Bord zu haben, um im Falle eines Piratenangriffs schnell in der Lage zu sein, Hilfe zu rufen.

Im Golf von Aden versucht das Militär, die Piraten in Schach zu halten. ©Michele/stock.adobe.com

Von den Malediven aus haben wir täglich um 08.00 Uhr morgens einen Bericht an beide Organisationen übermittelt. Sobald wir uns in der HRA befanden, übermittelten wir regelmäßige Berichte an UKMTO und MSCHOA.

Die Berichte müssen folgende Informationen enthalten:

  • Name der Yacht
  • GPS-Position der Yacht
  • Kurs der Yacht (COG)
  • Geschwindigkeit der Yacht (SOG)
  • Art der Meldungen (Erstmeldung bei Betreten der HRA, tägliche Meldungen, verdächtige oder unregelmäßige Aktivitäten in der HRA, Abschlussberichte beim Verlassen der HRA oder bei der Ankunft in einem Hafen)

Im Falle einer verdächtigen Annäherung muss unverzüglich UKMTO angerufen werden (unter: +97 15 05 52 32 15).

Im Transitkorridor bündelt sich der Frachtverkehr. ©Hans Geilinger

Wir fuhren in den Transitkorridor MSTC ein und segelten von Anfang an in dem zwei Seemeilen breiten Rahmen zwischen den einzelnen Verkehrszonen. Es war einfach und sicher, auch wenn wir viele Tanker auf beiden Seiten auf und ab fahren sahen. Ab und zu überflog uns ein Militärflugzeug und fragte nach den Bootsdaten und der Geschwindigkeit. Piraten haben wir nie gesehen!

Segelyachten im Hafen von Dschibuti. ©Hans Geilinger

Von Dschibuti an haben wir bis zum Ende der MSTC die gleiche Strategie verfolgt. Eritrea und Jemen waren zu unserer Zeit noch nicht zu erreichen, da sich beide in Bürgerkriegen befinden. Nur wenige Tage, nachdem wir Sawakin verließen, brach im Sudan ein neuer gewalttätiger Krieg aus, sodass es vielleicht nicht mehr möglich ist, dort anzulegen. Die gesamte Region ist politisch nicht sehr stabil, es ist also unbedingt nötig, sich vor dem Start gut zu informieren!

Die französische Kriegsmarine im Hafen von Djibouti. ©Hans Geilinger

Informationen zum Segeln in Dschibuti

Von den Malediven kommend, klarierten wir mit dem Agenten Assan Phoenix Mohammed ein (WhatsApp +25 37 76 27 015). Mohammed hat alles professionell gelöst, allerdings waren Extras sehr teuer (beispielsweise Wäsche waschen). Unterm Strich hat Mohammed einen sehr guten Service geleistet. Allerdings haben wir vergeblich versucht, ein Cruising-Permit für die Illes Moucha zu bekommen. Mit mehr Zeit und Geduld ist es jedoch möglich, die Genehmigung zu bekommen.

Der Ankerplatz auf vier Meter Wassertiefe und Sandgrund bietet viel Platz (Position: 11° 35.954′ Nord, 043° 07.954′ Ost oder Google: 11.5994, 43.1347). Die Anlegestelle für das Beiboot ist in dem kleinen Hafen direkt davor. Es muss eine geringe Gebühr für den Platz entrichtet werden, dafür ist der Platz sicher.

Die Versorgungslage in Dschibuti ist gut! Es gibt große französische Supermärkte mit allem, was benötigt wird, einschließlich jeder Art von Alkohol. 🙂 Die Supermärkte sind jedoch sehr teuer. Günstiger und authentischer ist es, auf dem lokalen Markt in den Straßen rund um den Busbahnhof einzukaufen. Amerikanische Gasflaschen können nicht aufgefüllt werden, dafür werden neue französische Flaschen angeboten.

Das Straßenbild von Djibouti. ©Hans Geilinger

Infos zum Segeln in Eritrea und im Jemen

Wegen der Bürgerkriege in beiden Ländern haben wir weder an den kleinen Inseln noch entlang der Küste angehalten. In der Nähe der jemenitischen Insel Jabal Zubayr steuerten drei kleine Boote mit Maschinengewehren am Bug auf uns zu. Am Ende war es zwar nur die jemenitische Polizei, dennoch ein Riesenschreck für uns. Mehr dazu steht auch in unserem Blog.

Aufatmen, keine Piraten. Freundliche Fischer besuchen uns. ©Hans Geilinger

Infos zum Segeln im Sudan

Achtung: Der Sudan ist prinzipiell ein freundliches Land mit wunderbaren Ankerplätzen, doch leider politisch sehr instabil. Unbedingt vor der Einreise Informationen zur Sicherheitslage einholen!

Informationen zum Hafen Sawakin

Die Ansteuerung des Hafens von Sawakin ist einfach (Position Ankerplatz: 19° 06.481′ Nord, 037° 20.348′ Ost oder Google: 19.1080, 37.3394), aber Vorsicht in der engen Fahrrinne in der Nähe des großen alten Hauses in den Ruinen auf der Insel der Altstadt. Am besten hält man sich im nordwestlichen Teil der Einfahrt, da es zwei gefährliche Untiefen im Südosten gibt. Diese liegen bei 19° 06.772′ Nord, 037° 20.363′ Ost und 19° 06.663′ Nord, 037° 20.358′ Ost und sind nur schlecht markiert. Wir haben 2,10 Meter Tiefgang und hatten im nordwestlichen Teil keine Probleme.

Die Einklarierung in den Sudan haben wir mit dem Agenten Ahmed Mohamed (WhatsApp +24 99 12 14 26 78) durchgeführt. Er machte einen guten Job und löste alle Probleme. Wir haben uns bei ihm sehr wohl gefühlt. Der Agent besorgte auch eine SIM-Karte, das Internet funktioniert jedoch nur sehr langsam.

Viele Häuser in Sawakin sind zerstört. ©Hans Geilinger

Die Bevölkerung in Sawakin ist extrem arm, dennoch sind die Menschen nett und freundlich und die Stadt scheint sehr sicher zu sein. Wir sind ohne Sorge in der Stadt herumgelaufen. Eingekauft wird in der „neuen” Stadt. Dort gibt es vor allem frisches Obst und Gemüse. Ein Besuch in der Altstadt ist, obwohl sie bei einem großen Erdbeben schwer beschädigt wurde, lohnend.

Ankern vor Sawakin im Sudan. ©Hans Geilinger

Informationen zum Ankerplatz Sanganeb Riff

Unser Track für die Anfahrt zum Ankerplatz Sanganeb Riff:

  • 19° 44.316’ Nord, 037° 26.303’ Ost
  • 19° 44.187’ Nord, 037° 26.816’ Ost
  • 19° 44.099’ Nord, 037° 26.798’ Ost
  • 19° 43.983’ Nord, 037° 26.800’ Ost

Geankert haben wir auf acht Meter Wassertiefe in Sand und Korallen (Position: 19° 43.941’ Nord, 037° 26.882’ Ost oder Google: 19.7336, 37.4482). Beim Einholen des Ankers brauchten wir ein wenig Zeit, um die Kette von kleinen Korallen zu befreien, aber das war kein großes Problem. Der Ankerplatz bietet guten Schutz. Trotz bis zu 28 Knoten Wind aus Nord blieb es ruhig am Ankerplatz.

Die türkisblaue Lagune Sanganeb Riff lädt zum Verweilen ein. ©Hans Geilinger

Es ist keine Insel zu finden, dafür aber ein großer Leuchtturm, der besichtigt werden kann. Das Hinaufklettern wird mit einer fantastischen Aussicht belohnt! Die sechs (!) Angestellten waren sehr freundlich zu uns und wir kauften ein T-Shirt mit Bildern von Sanganeb bei ihnen. Nördlich des Ankerplatzes gibt es einen unglaublich guten Schnorchelplatz. Nicht verpassen!

Der Leuchtturm von Sanganeb. ©Hans Geilinger

Informationen zum Ankerplatz Shab Rumi

Shab Rumi ist bekannt durch den Taucher Jaques Cousteau und ist nicht ohne Grund ein exzellentes Unterwasserrevier. Die Einfahrt durch den Südwest-Pass (19° 56.402’ Nord, 037° 24.198’ Ost), der von Cousteau hineingesprengt wurde, ist bei ruhiger See einfach.

Der Pass ist 20 Meter breit, an der Nordseite befindet sich eine kleine Boje, die den Kanal markiert. Einmal drin, ist es nahezu überall sehr tief (Position Ankerplatz: 19° 56.826’ Nord, 037° 24.226’ Ost oder Google: 19.9473, 37.4037). In Shab Rumi gibt es kein Land und keine mobile Internetverbindung, nur Korallenriffe. Dafür aber das beste Taucherlebnis, das wir je hatten. Schnorcheln in Shab Rumi ist absolut großartig!

Shab Rumi voraus! ©Hans Geilinger

Informationen zum Ankerplatz Insel Taila

Wir ankerten direkt an der Südseite der Insel mit gutem Halt in vier Metern Wassertiefe über Sand (Position 20° 38.062’ Nord, 037° 13.490’ Ost oder Google 20.6416, 37.2255). Der Ankerplatz bietet perfekten Schutz bei Nordwind, bei Südwind kann auf die andere Seite ausgewichen werden.

Die Insel Taila bietet auch einen schönen Strand. ©Hans Geilinger

Hinter den Dünen der sudanesischen Küste befinden sich mehrere Gebirgszüge, die ein beeindruckendes Panorama bieten. Auf der Sandinsel ist es möglich, herumzulaufen und den Sonnenuntergang zu genießen. Wirklich ein toller Ort! Am Morgen haben wir versucht, mit dem Beiboot zur Küste zu fahren, aber etwa 100 Meter vor dem Ziel wurde es zu flach zum Anlanden.

Der Ausblick von der Insel Taila ist atemberaubend. ©Hans Geilinger

Informationen zum Segeln in Ägypten

Wir haben erst in Hurghada offiziell einklariert. Zuvor hielten wir an einigen Ankerplätzen zum Tauchen, jedoch ohne an Land zu gehen.

Informationen zum Ankerplatz Sha'ab Abu Fendera

Sha'ab Abu Fendera ist Teil eines ein Meter hohen Felsens, der einem großen Pilz ähnelt. Dazu gehört ein weitläufiges, halb untergetauchtes Riff. Es ist keine, wie in einigen Seekarten dargestellte, Sandinsel.

Geankert wird so, als wäre man mitten im Nirgendwo, aber das Riff bietet guten Schutz gegen Winde aus Nordost bis Nordwest. Das macht Sha'ab Abu Fendera zu einem sehr nützlichen Stopp auf dem Weg durch das Rote Meer. Wir haben uns trotz 28 Knoten aus 300 Grad sicher gefühlt.

Hinweis: Sha'ab Abu Fendera ist kein offiziell erlaubter Zwischenstopp vor der Einklarierung nach Ägypten.

Das Riff von Sha'ab Abu Fendera. ©Hans Geilinger

Im Red Sea Pilot wird empfohlen Sha'ab Abu Fendera bei gutem Tageslicht anzusteuern. Da wir jedoch erst spät am Abend und bei absoluter Windstille ankamen, liefen wir trotzdem in der dunklen Nacht ein.

Mit Hilfe geolokalisierter Google-Earth-Bilder und dem Track eines anderen Seglers funktionierte das gut. Auch die Wegpunkte im Red Sea Pilot sind perfekt positioniert. Wir sind von der Ostseite her eingelaufen. Die Einfahrt erfolgt von 22° 53.450’ Nord, 036° 18.950’ Ost in einer geraden Linie bis 22° 53.300’ Nord, 036° 18.550’ Ost. Achtung: Nördlich dieser Linie gibt es einen einzelnen Korallenkopf.

Besuch von den Fischern in Sha'ab Abu Fendera. ©Hans Geilinger

Der Ankerplatz ist mit 22 Metern Wassertiefe recht tief (Position. 22° 53.488’ Nord, 036° 18.449’ Ost oder Google: 22.9698, 36.2745). Auf Sand und frei von Korallen bietet der Ankerplatz dennoch guten Halt. Drumherum gibt es ein paar kleine, freistehende Korallen, die sich über den Sandboden verteilen. Tagsüber sind sie gut im kristallklaren Wasser zu sehen. Ansonsten gibt es in Sha'ab Abu Fendera nicht viel mehr zu tun, als zu schnorcheln und auf besseres Wetter zu warten. 🙂

Gehört auch dazu: ein traumhafter Sonnenuntergang am Roten Meer. ©Hans Geilinger

Informationen zum Ankerplatz Gezzirat Wadi Gimal

Gezzirat Wadi Gimal ist ein guter Ankerplatz hinter einem Riff in einer weit nach Süden offenen Bucht (Position 24° 39.468’ Nord, 035° 9.479’ Ost oder Google: 24.6606, 35.1576). Es ist auch möglich nachts einzulaufen, es besteht keine Gefahr.

Der Ankerplatz bei Gezzirat Wadi Gimal bietet guten Schutz gegen nördliche Winde. Geankert wird auf sechs Meter Wassertiefe in Sand. Wer weniger als 1,5 Meter Tiefgang hat, kann auch näher am Strand ankern. Nach der Überquerung der Korallenköpfe sind es wieder drei Meter Wassertiefe. Ein schöner und sicherer Platz, um auf Winde aus dem Süden zu warten.

In Gezzirat Wadi Gimal lockt ein schöner Strand zum Anlanden. ©Hans Geilinger

Tipp: Es ist kein Problem, von Gezzirat Wadi Gimal aus vorsichtig und mit guter Sicht direkt weiter nach Norden zu fahren. Der Kurs führt nach 24° 40.060’ Nord, 035° 07.071’ Ost und dann nach 24° 41.600’ Nord, 035° 06.821’ Ost. Die Wassertiefe beträgt mindestens drei Meter.

Informationen zum Ankerplatz Shaab Samadai

Shaab Samadai ist ein Atoll mit einer wunderschönen türkisfarbenen Lagune im Inneren. Der Ankerplatz bietet guten Schutz vor Nordwinden (Position: 24° 58.757’ Nord, 035° 00.106’ Ost oder Google: 24.9806, 35.0019). Mehrere Bojen liegen bei 24° 59.040’ Nord, 035° 00.190’ Ost. Da es sich um einen Nationalpark handelt, ist es nicht möglich, über Nacht zu bleiben. Es muss nach 15 Uhr wieder abgelegt werden.

Unser Agent aus dem nahegelegenen Port Ghalib empfahl uns dieses Riff als offiziellen Ankerplatz auf dem Weg nach Norden, bevor wir nach Ägypten einklarieren. Später in Hurghada sprachen wir mit ihm über dieses Thema. Aber ich bekam keine eindeutige Antwort, ob dieses Vorgehen in Ordnung ist. Es ist wie so oft in Ägypten: Es gibt viele Regeln und viele Möglichkeiten sie auszulegen, alles ändert sich ständig und hängt vom Moment und den handelnden Personen ab. 🙂

Marsa Alam ist ein beliebtes Tauchrevier. ©vlad61_61/stock.adobe.com

Informationen zum Ankerplatz Marsa Alam Riff

Wir blieben hier für einen Zwischenstopp über Nacht bei 15 Knoten Wind aus Nordwest. Geankert wird bei einer Wassertiefe von 20 Metern auf Sand mit einigen Korallen (Position: 25° 04.390’ Nord, 034° 56.157’ Ost oder Google: 25.0733, 34.9359). Der Platz bietet guten Schutz gegen Nordwind.

Informationen zum Ankerplatz Ernesto Riff

Ernesto Riff ist ein Ankerplatz mit einigen kleinen Korallenköpfen und 20 Metern Wassertiefe über Sand (Position: 25° 18.806’ Nord, 034° 46.046’ Ost oder Google: 25.3136,34.7673). Wir blieben hier mehrere Tage bei starken Winden mit bis zu 33 Knoten aus dem Norden. Der Schutz war akzeptabel und sicher, bei Winden über 30 Knoten jedoch manchmal nicht sehr komfortabel. Das Schnorcheln rund um das Riff ist ausgezeichnet!

Am Ankerplatz Ernesto Riff kommen einheimische Tauchboote in die Bucht, die an den Korallen festmachen. Für ein Segelschiff ist diese Ecke des Ankerplatzes zu gefährlich, da beim Schwoien die Korallenköpfe im Weg sind. Ruhiger liegt man hinter dem großen Korallenkopf in der Mitte der kleinen „Bucht”, aber dort ist es sehr eng.

Achtung: Die Karten von Navionics sind an diesem Ort falsch und ohne Details.

Am Ernesto Riff kann es auch unruhig werden. ©Hans Geilinger

Informationen zum Liegeplatz Abu Daba

In Abu Daba nahmen wir eine Muring einer lokalen Tauchbasis, die an einem Korallenkopf genau zwischen den drei Riffen befestigt war. Die Tiefe des Korallenkopfes beträgt bei Ebbe über drei Meter. Der Halt der Muring sollte unbedingt überprüft werden! Die Position ist: 25° 20.689’ Nord, 034° 46.376’ Ost oder Google: 25.3450,34.7729. Ein Aufenthalt ist nur bei Windstille möglich, da der Ankerplatz keinen Schutz gegen Wind bietet.

Es gibt drei verschiedene Riffe in Abu Daba. Ausgezeichnet geschnorchelt werden kann bei „Abu Daba 2“. Freitags kommen viele große Tauchboote nach Abu Daba. Der Rest der Woche ist normalerweise ruhig.

In Ägypten herrscht vielerorts reger Tauchbootverkehr. ©ChrisTaylor/stock.adobe.com

Informationen zum Ankerplatz Soma-Bucht

Wir fuhren nachts von Osten in die Soma-Bucht ein und folgten den Wegpunkten 26° 49.800’ Nord, 033° 59.499’ Ost und 26° 50.160’ Nord, 033° 59.290’ Ost. Die Einfahrt war einfach. Man gelangt zu einem guten Ankerplatz mit perfektem Halt auf zehn Meter Wassertiefe über Sand (Position: 26° 50.828’ Nord, 033° 58.747’ Ost oder Google: 26.8487, 33.9797).

Das Schnorcheln in der Nähe der Sandinsel ist ansprechend, aber im Vergleich zu den Riffen weiter im Süden etwas dürftig. Ibrahim, ein Einheimischer, versorgte uns mit Essen, Bier, SIM-Karte und Benzin. Seine Nummer: WhatsApp +20 10 20 45 65 28.

Die Soma-Bucht ist ein beliebter Ankerplatz. ©Hans Geilinger

Informationen zum Yachthafen/Marina Hurghada

Wir haben in Hurghada einklariert und die Einklarierung mit Mohamed von der Felix Maritime Agency vorbereitet. Nach einem Anruf bei der Hafenbehörde auf UKW-Seefunk-Kanal 16 und einer kurzen Wartezeit von 15 Minuten durften wir in der südöstlichen Ecke des Handelsdocks (Comercial Dock 27° 13.796’ Nord, 033° 50.693’ Ost) festmachen.

Das Einklarieren verlief reibungslos und nach etwas mehr als zwei Stunden konnten wir zum Yachthafen von Hurghada weiterfahren (Position: 27° 13.443’ Nord, 033° 50.582’ Ost oder Google: 27.2254, 33.8422). Vor dem Einlaufen muss der Yachthafen von Hurghada über UKW-Seefunk-Kanal 74 angerufen werden.

Hurghada ist ein beliebtes Reiseziel. ©zbg2

Der Yachthafen Hurghada bietet viele Liegeplätze und sehr hilfsbereites Personal. Die Marina ist geprägt vom Tagestourismus durch die Tauchboote, aber die Atmosphäre ist freundlich und es gibt diverse Restaurants. Nach vielen Wochen auf hoher See durch das Rote Meer war dies ein perfekter Ort zum Ausruhen für uns.

Der Yachthafen von Hurghada. ©Hans Geilinger

Hinter dem Yachthafen befindet sich die eigentliche Stadt, die eine ganz andere Welt ist. Der Fischmarkt ist erstaunlich, die Moschee wunderschön, der Rest arm wie in Dschibuti. In der Nähe des Yachthafens kann in großen Supermärkten problemlos proviantiert werden. Alkohol wird zu einem guten Preis nur in Restaurants verkauft. Im Yachthafen selbst hat uns Mohamed von der Felix Maritime Agency mit Treibstoff und Benzin in Kanistern versorgt, unsere amerikanischen Gasflaschen aufgefüllt und Wäsche gewaschen. Er war auch sonst sehr hilfsbereit. Eine gute Wahl!

Ein reiches Fischangebot ist auf dem Markt von Hurghada zu finden. ©Hans Geilinger

Tipp: Von Hurghada aus können gut Ausflüge – gegebenenfalls auch per Linienflug – zu den Sehenswürdigkeiten unternommen werden, beispielsweise zu den Pyramiden oder zu einer Kreuzfahrt auf dem Nil.

Hinweis: Wir verließen den Yachthafen von Hurghada mit einer Art landesinterner Segelgenehmigung. Mit dieser Erlaubnis darf man außerhalb der offiziellen Häfen nicht an Land gehen – zumindest nicht, wenn eine Polizeistation in der Nähe ist. Das erklärt, warum wir an einigen im Folgenden beschriebenen Orten nicht an Land gegangen sind.

Informationen zum Ankerplatz Schi'b al Irj

Gerade einmal zehn Seemeilen nördlich der Hurghada Marina liegt der Ankerplatz Schi'b al Irj (Position: 27° 24.822’ Nord, 033° 51.769’ Ost oder Google: 27.4139, 33.8628). Geankert wird auf zehn Meter Wassertiefe über Sand.

Der Ankerplatz von Schi'b al Irj ist zwar gut und weitläufig, aber es muss vorsichtig zwischen den Korallenköpfen eingefahren werden. Das halb unter Wasser liegende Riff schützt sehr gut vor den Wellen der Nordwinde. Tolles Schnorcheln und Delfine!

Das Riff von Schi'b al Irj ist durch ein Leuchtfeuer markiert. ©Hans Geilinger

Informationen zum Ankerplatz Endeavor Harbor/Tawila Insel

Guter Ankerplatz mit zehn Meter Wassertiefe über Sand (Position: 27° 34.240’ Nord, 033° 47.881’ Ost oder Google: 27.5708, 33.7979). Die Ansteuerung ist einfach – sogar nachts. Direkt neben dem Ankerplatz befindet sich ein Resort. Trotzdem ist Endeavor Harbor ein schöner Platz, der auch zu einem Landspaziergang einlädt.

Am Abend kam ein Boot mit einem Beamten in Uniform an Bord vom Resort aus vorbei. Man verlangte eine Hafengebühr. Da wir ein Motorproblem hatten (schmutziger Diesel), brauchten wir nicht zu bezahlen. Am nächsten Morgen war das Problem behoben und wir verließen den Ankerplatz wieder.

Informationen zum Ankerplatz Bluff Point

Eine große, weite und schöne Bucht mit viel Platz hinter dem Außenriff zum Ankern bietet Bluff Point. Dieser Spot ist zwar bei vielen Tauchbooten sehr beliebt, aber dennoch groß genug, um allen Ankerliegern Platz zu bieten.

Wir ankerten auf zehn Meter Wassertiefe über Sand und zwischen einigen Korallen (Position: 27° 40.573’ Nord, 033° 48.220’ Ost oder Google: 27.676, 33.8036). Tipp: Sehr schön ist ein Spaziergang am Strand und hinauf zum Leuchtturm.

Die weitläufige Bucht von Bluff Point. ©Hans Geilinger

Informationen zum Ankerplatz Qaysum

Qaysum ist ein einfach anzulaufender Ankerplatz mit sechs Meter Wassertiefe über Sand (Position: 27° 40.294’ Nord, 033° 44.284’ Ost oder Google: 27.6717, 33.7380). Es wäre möglich, in Qaysum nachts einzulaufen. Wir ankerten trotz 33 Knoten Wind aus Nord. Der Anker hielt hier sehr gut.

Die vorgelagerte Insel besteht nur aus Sand und lädt zu einem langen Spaziergang mit Wüstenfeeling ein. Wir fanden hier einige Touristenboote mit Kitesurfern, viele von ihnen genossen den guten Wind und die flache See.

Wüstenfeeling am Ankerplatz von Qaysum. ©Hans Geilinger

Informationen zum Ankerplatz Kanisha (Sinai-Halbinsel)

Kanisha auf der Sinai-Halbinsel bietet einen Ankerplatz mit gutem Halt (Sand) bei 15 Metern Wassertiefe und perfektem Schutz gegen Nordwind (Position: 27° 55.910’ Nord, 033° 53.793’ Ost oder 27.9320, 33.8965).

Das Hinterland bei Kanisha mit 2.200 Metern hohen Bergen ist beeindruckend. Leider haben uns die Beamten aus einer nahegelegene Polizeistation nicht erlaubt an Land zu gehen.

In Kanisha durften wir das Land leider nicht betreten. ©Hans Geilinger

Informationen zum Ankerplatz Shaykh Riyah (Sinai-Halbinsel)

Der Ankerplatz von Shaykh Riyah bietet sehr guten Halt (Sand) bei einer Wassertiefe von acht Metern (Position: 28° 9.755’ Nord, 033° 39.195’ Ost oder Google: 28.1628, 33.6532). Am Ankerplatz besteht Schutz gegen Seegang und Dünung bei Winden aus West, Nord und Ost.

Auch hier gibt es an Land in der Nähe eine Polizeistation, sodass wir auch in Shaykh Riyah nicht an Land gegangen sind. Dennoch: Ein sehr schöner Ankerplatz nahe einer Sandbank mit kleinen Fischerbooten, eingerahmt von den hohen Bergen im Hinterland.

Die Berge des Sinai vom Ankerplatz Shaykh Riyah. ©Hans Geilinger

Informationen zum Ankerplatz Abu Meish (Sinai-Halbinsel)

Da wir Südwind hatten, fuhren wir nördlich hinter das halb unter Wasser liegende Riff bei Abu Meish. Bei Ebbe beträgt die Wassertiefe am Ankerplatz (Position: 29° 25.977’ Nord, 032° 46.566’ Ost oder Google: 29.4331, 32.7760) lediglich 2,7 Meter.

Das Riff bietet nicht viel Schutz, aber das ist besser als gar nichts. Abermals durften wir nicht an Land gehen, da die lokalen Fischer die Polizei über unseren Stopp informiert hatten.

Der Strand von Abu Meish ist mit seinen „Bausünden“ wenig einladend. ©Hans Geilinger

Informationen zur Marina Suez Yacht Club

Bevor wir in den Hafen nach der Einfahrt zum Suezkanal einliefen, riefen wir Mustafa an, unseren Agenten von Felix Marítim. Er wies uns zwischen zwei Murings einen Platz zu. Etwas später konnten wir unsere Yacht zu einem kleinen Dock verholen (Position: 29° 56.867’ Nord, 032° 34.367’ Ost oder Google: 29.9479, 32.5727). Es folgte der Besuch der verschiedenen Behörden, alles lief reibungslos und war gut organisiert.

Von der Marina des Suez Yachtclub aus gingen wir auf dem Fischmarkt einkaufen, einem großen runden Gebäude in der Innenstadt. Das Angebot von frischem Fisch, Meeresfrüchten, Obst und Gemüse ist erstaunlich vielfältig. Alles wird sehr preiswert angeboten und ist von guter Qualität. Die Fahrten ins Stadtzentrum unternahmen wir hauptsächlich mit dem Taxi.

Der Suez Yachtclub liegt an der Einfahrt zum Suezkanal. ©Hans Geilinger

Informationen zur Marina Ismailia Yacht Club

Im Ismailia Yacht Club konnten wir längsseits am Steg festmachen, da wir die einzige Yacht waren (Position: 30° 35.108’ Nord, 032° 16.397’ Ost oder 30.5855, 32.2719).

Trinkwasser gibt es in der Marina des Ismailia Yacht Club kostenlos. Lebensmittel und Diesel können geliefert werden. Wir durften den kleinen Hafenbereich nicht verlassen, da wir bereits die Ausklarierung aus Ägypten vollzogen hatten. Die Beamten dort sind jedoch sehr nett.

Entspanntes Liegen im Ismailia Yacht Club. ©Hans Geilinger

Fazit

Kristallklares Wasser, Korallen und Fische in allen Farben und Formen. Ankerplätze vom Allerfeinsten. Umgeben von einem atemraubenden ockerfarbigen Panorama – wann sind wir schon durch die Wüste gesegelt? Arabische Kulturen, wundersame Gewürze, Früchte und ein überbordendes Angebot auf Märkten. Trotz Armut begegnen uns die Einheimischen mit herzlicher Gastfreundschaft. All das hat unseren Törn durch den Golf von Aden und das Rote Meer zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Kurzum: Wir haben es nicht bereut, das Rote Meer intensiv erkundet zu haben.

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Horst / LadyBlue
Horst / LadyBlue
1 Jahr her

Toller Bericht, mit vielen nützlichen Infos. Vielen Dank. Das macht Mut für eine Routenplanung durchs Rote Meer. 🙂