Segeln British Virgin Islands: 15 Top-Spots für den Törn

Ein Beitrag von

Michael Amme

Michael ist seit über 20 Jahren als Journalist und Fotograf auf dem Wasser tätig. Der studierte Geograf hat weltweit Reisereportagen in mehr als 100 Charter- und Blauwasserrevieren produziert. Zudem haben den Hamburger viele Segelreisen und seine frühere Tätigkeit als Charter- und Überführungsskipper rund um den Globus geführt. Zusammen mit Sönke Roever ist er die treibende Kraft von BLAUWASSER.DE und ein beliebter Referent auf Bootsmessen und diversen Seminaren (siehe Termine).

Die British Virgin Islands sind so etwas wie das Mekka des karibischen Yachttourismus. Die 15 Highlights der BVI’s im Porträt.

Warum das Inselarchipel der British Virgin Islands das meistbesuchte Segelrevier der Karibik ist, ist schnell erzählt: Die insgesamt etwa 60 bewohnten und unbewohnten Inseln liegen alle nah beieinander und in keinem anderen Karibikrevier ist die Infrastruktur mit Yachthäfen, Steganlagen, Muringbojen, Buchten, Strandbars und Restaurants so gut ausgebaut wie hier. Das Wichtigste aber ist: Die Britischen Jungferninseln bieten überall die karibische Postkartenidylle mit weißem Sandstrand, im Passatwind raschelnden Palmen und türkis leuchtenden Wasserfarben.

Hinweis: Hier stellen wir dir 15 Top-Spots vor. Alle nautischen Hintergrundinformationen zu Wetter, Saison, Entfernungen, Kosten und vielem mehr findest du in dieser ausführlichen Revierinformation über die BVI.

Das Tropen-Setup wie hier in Smugglers Cove auf Tortola ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. ©Michael Amme

Buchten, Ankerplätze, Steganlagen – allesamt zum Bleiben schön

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit des Reviers ist die enorm große Anzahl an unterschiedlichen Zielen, die selbst auf einem Kurztrip von nur einer Woche alle erreichbar sind und zusammen genug Abwechslung für gleich mehrere Wochen bieten. Soll heißen: Bei der Törnplanung gibt es die Qual der Wahl. Dazu gibt es ein enorm großes Angebot an Charterfirmen, internationale Anbieter wir Dream Yacht Worldwide betreiben hier große Stützpunkte mit einer großen Auswahl an Yachten.

Törnplanung leicht gemacht: Die 15 Hot-Spots der British Virgin Islands im Überblick

Wer sich das stundenlange Planen mit Seekarte und Hafenhandbuch sparen möchte, findet hier die wichtigsten und damit auch schönsten Ziele der BVI’s im Überblick. Die vorgestellten Ziele gelten als Klassiker des Reviers und sind alles, nur keine Geheimtipps (bis auf Tipp 15: Smugglers Cove). Dafür aber bieten schon diese Ziele reichlich Abwechslung und vor allem eins: Karibik-Feeling pur!

1. The Bight (Norman Island) – nicht nur das Ziel für Partygänger

Die riesige und fast rundum geschützte Bucht The Bight bietet reichlich Ankerplatz, ein sehr gepflegtes Restaurant mit Bar, einen Strand mit Liegen und Sonnenschirmen und eine Besonderheit, die auf den Namen Willi T hört. Das legendäre und rustikale Partyschiff ist fest verankert im südwestlichsten Zipfel der Bucht. Was zum Sundowner noch als entspannte Cocktail-Party durchgeht, bekommt zum Abend hin nicht selten Clubcharakter mit lauten Beats, Lightshow und voller Tanzfläche.

Willi T ist die Partyoption in der Bucht The Bight auf Norman Island. ©Michael Amme

Aber keine Sorge, das Ziel ist keineswegs nur etwas für Feierwütige. Wer seine Ruhe haben möchte, bucht sich eine der vielen Murings im anderen Teil der Bucht (alle Infos zu Murings und Ankern in den British Virgin Islands findest du in der Revierinformation) und besucht das Pirates Bight. Entweder zur Happy Hour zwischen vier und sechs Uhr am Nachmittag oder für ein gepflegtes Dinner mit Blick auf den Ankerplatz. Was man hier sonst noch macht? Mit dem Schlauchboot zu den Höhlen und dem Schnorchelplatz rund um den Treasure Point düsen oder zu Fuß über die schmalen Pfade der weitestgehend unbewohnten Insel wandern.

Wer keine Muring bezahlen möchte, findet in der Bucht The Bight auch etwas freien Ankerraum. ©Michael Amme

2. The Indians – der beliebteste und beste Schnorchel-Spot der Britischen Jungferninseln

Wer in die Karibik reist und von bunten und intakten Korallenriffen mit Mantas, Schildkröten und Riffhaien träumt, muss aufpassen, nicht enttäuscht zu werden. Das ist auf den BVI’s nicht anders, aber dennoch: Die Formation der vier rötlichen Felsen im offenen Wasser mit dem Namen The Indians bieten mit ihrer abfallenden Riffkante sehr schöne Eindrücke und sollten unbedingt für einen Tagesstopp angesteuert werden.

The Indians bieten Korallenriff-Feeling und schönes Schnorcheln. ©Michael Amme

Das Gute ist: Auch hier liegen Muringbojen aus, von denen es direkt runter in die bunte Unterwasserwelt geht. Leider ist der Andrang oft größer als die verfügbaren Plätze (die Murings können nicht gebucht werden und sind kostenlos), aber keine Sorge: Wer etwas Geduld mitbringt und bereit ist, eine halbe Stunde Kreise zu drehen, wird seinen Platz finden. Zumal die Murings hier nicht als Liegeplatz, sondern nur für den Zwischenstopp zum Schnorcheln gedacht sind und so auch genutzt werden.

An der Außenseite der vier kleinen Felsen befindet sich der schönste Drop-off. ©Michael Amme

3. Peter Island – Bucht und Hafen mit Edelresort

Wer die in Privatbesitz befindliche Insel Peter Island ansteuert, muss sich entscheiden: Entweder er steuert die Murings in der Traumbucht Deadman Bay oder die kleine Marina in der Sprat Bay nebenan an – beides gehört mit zum Peter Island Resort, eines der besten (und teuersten) Hotelanlagen der British Virgin Islands.

Im Vordergrund der Yacht Club, dahinter öffnet sich die Deadman Bay. ©Michael Amme

Segler sind in der hochwertigen Resortanlage explizit willkommen. Wer in der Deadman Bay an der Muring festmacht (55 US-Dollar), darf auch den Ostteil des Strandes mit dem Schlauchboot besuchen, nur der Westteil und der Pool sind den Hotelgästen vorbehalten. Wer möchte, kann auch das Restaurant The Drake Steakhouse besuchen und Tuna Tataki, Tomahawk Steak oder gegrillten Mahi Mahi genießen.

Ahi Tuna Tataki ist eine Vorspeise für 22 US-Dollar im Restaurant vom Peter Island Resort. ©Michael Amme

Wer dagegen im Peter Island Yacht Club nebenan festmacht, erlebt darüber hinaus weitere Vorteile sowie eine exklusive Hafenatmosphäre. Neben den Einrichtungen der Marina mit hochwertigen Sanitäranlagen gibt es hier auch Sportplätze (Bocciabahn, Basketball und Pickleball), einen eigenen Pool für die Gäste der Marina, ein weiteres Restaurant sowie eine große Boutique, die auch ein kleines Lebensmittelangebot bietet. Für die Annehmlichkeiten, den Service und die Qualität ist der Preis dafür überschaubar: Für drei US-Dollar pro Fuß Bootslänge in der Nebensaison und vier US-Dollar in der Hautsaison (sieben US-Dollar an Feiertagen) bekommt die ganze Crew Zugang zum Resort.

Der eigene Pool des Peter Island Yacht Club ist eine der vielen Annehmlichkeiten der Marina. ©Michael Amme

4. Cooper Island – das Yachting-Mekka der British Virgin Islands

Warum genau die Manchioneel Bay auf Cooper Island eine der Top-Treffpunkte für Yachten auf den BVI’s ist, hat durchaus Gründe. Natürlich ist das postkartenschöne Tropen-Setup aus feinstem Sandstrand und dichtem Palmengürtel einer davon, doch das ist auf den Britischen Jungferninseln alles andere als ein Alleinstellungsmerkmal.

Der Großteil des Strandes darf von Yacht- und Hotelgästen gemeinsam genutzt werden. ©Michael Amme

Der eigentliche Grund für die Beliebtheit dieses Platzes liegt am Cooper Island Beach Club, der diesen Platz betreibt und sich selbst als Unique Boutique Resort beschreibt. Mit nur acht sehr stylischen Gästezimmern liegt der Schwerpunkt des Beach Club ganz klar bei den Yachten. Das eigene Muringfeld ist jeden Abend rappelvoll, an Land erwarten die Crews ein stilvoll-entspanntes Restaurant, eine Boutique, ein Tauchzentrum, die unfassbar große Auswahl der kultigen Rum-Bar und das kühle Bier der eigenen kleinen Brauerei.

Egal ob Lunch oder Dinner – im Cooper Island Beach Club ist eine Reservierung ratsam. ©Michael Amme

Die Bucht ist Teil eines Programms der Umweltbehörde zum Monitoring der Seegrasbestände und damit ist das Ankern hier strikt verboten. Von den etwa 40 Murings ist die Hälfte auf der Basis first come-first serve (40 US-Dollar), die andere Hälfte kann über BoatyBall jeden Morgen ab sieben Uhr für die kommende Nacht reserviert werden (55 US-Dollar). Die Schutzzone hat tatsächlich Erfolg, die Seegrasfelder bieten Nahrung und Schutz auch für Schildkröten und Rochen, die hier zahlreich zu beobachten sind.

Trotz der vielen Yachten sind auch große Meeresschildkröten auf Cooper Island heimisch. ©Michael Amme

5. Trellis Bay auf Beef Island – Schauplatz der Full-Moon-Party

Die Trellis Bay ist nur fünf Minuten Fußweg vom Flughafen entfernt und mit ihren kleinen Läden, Ateliers, Wassersportangeboten, Bars und Restaurants ein entspannter Platz, der gerne auch von Fahrtenseglern besucht wird. Trotz der scheinbar exponierten Lage am Nordufer von Beef Island ist der Ankerplatz vor dem Nordostpassat meist gut geschützt.

Die nach Norden offene Trellis Bay ist auch wegen ihrer familiären Atmosphäre sehr beliebt. ©Michael Amme

Das Highlight der Bucht ist die monatliche Full-Moon-Party, die stets am Abend des Vollmondtages stattfindet. Spätestens dann ist die Bucht restlos mit Yachten überfüllt (Scrub Island ist dann eine gute Alternative, siehe Tipp 10). Am Partyabend selbst gibt es neben BBQ’s, Cocktails, Musik und Tanz auch einige Vorstellungen von Akrobaten und Feuerschluckern.

Die Vorstellungen der Feuerkünstler gehören bei der Full-Moon-Party mit zum kostenlosen Programm. ©Michael Amme

6. The Bath – der Must-see-Badestopp auf Virgin Gorda

Wie schreibt das Handbuch: „Eine Reise durch die Inselwelt der BVI’s ist ohne einen Besuch des Nationalpark The Bath nicht vollendet.“ Das darf und muss man so stehen lassen, denn diese von riesigen Granitfelsen geprägte Landschaft mit ihren feinen Sandstränden am Südwestzipfel der großen Insel Virgin Gorda ist ein beeindruckendes Naturerlebnis.

Ein Pfad von Bucht zu Bucht führt auch durch die riesigen Granitfelsen hindurch. ©Michael Amme

Die watteweichen Strände und den Pfad, der durch die gewaltigen Granitblöcke führt, erreicht nur der, der schwimmen kann: Das Anlanden von Schlauchboot, SUP & Co ist hier strikt verboten, ab der Badeabsperrung ist Schluss, zum Strand geht es nur schwimmend mit Badehose oder Bikini. Alternativ kann man diesen Hot-Spot der BVI’s auch vom nahen Virgin Gorda Yacht Harbour über Land mit dem Taxi erreichen.

Beiboote müssen draußen bleiben, der Strand gehört den Badegästen. ©Michael Amme

Die obligatorische und stets vorab bezahlte Nationalparkgebühr für Charterboote beinhaltet auch die kostenlose Nutzung der Murings von The Bath. Das Ankern ist hier verboten und wegen des Andrangs ist die Nutzung der Murings auf drei Stunden begrenzt. Wer sicher eine Muring möchte, reist früh am Morgen oder erst am Nachmittag an – das Übernachten an den Murings ist nicht gestattet.

Auch die schöne Devils Bay ist von dem dahinter liegenden Muringfeld von The Bath gut zu erreichen. ©Michael Amme

Tipp: In der Spring Bay gleich nebenan von The Bath endet das Nationalparkgebiet und es darf wieder geankert werden, auch über Nacht. Dazu liegt diese spektakulär schöne, einsame und unbebaute Bucht so nah an The Bath, dass der Besuch mit dem Schlauchboot locker auch von hier aus möglich ist.

Sind die Murings von The Bath belegt, ist die Spring Bay eine tolle Alternative. ©Michael Amme

7. Bitter End Yachtclub – Wassersportzentrum und Hangout für Segler

Der Bitter End Yachtclub ist auf den British Virgin Islands eine Institution. Wie fast alle Hafen- und Hotelanlagen wurde auch er durch den Wirbelsturm Irma in 2017 schwer beschädigt. Hier sind die Neubauprojekte mittlerweile genauso abgeschlossen wie an allen anderen Orten auch – die kleine Marina, die Restaurants, Boutique, das Wassersportzentrum und die hochwertigen Beachbungalows sind alle komplett neu errichtet.

Nach einem kompletten Neubau erstrahlt der Bitter End Yachtclub in neuem Glanz. ©Michael Amme

Wer den Bitter End Yachtclub ansteuert, kann entweder die kleine Marina (je nach Saison zwischen drei und sechs US-Dollar pro Fuß Bootslänge) oder eine der über 70 Muringbojen (etwa 60 US-Dollar) reservieren.

Vor Ort könnte die Stimmung entspannter nicht sein. Wer sein Schlauboot an der schönen Holzpier festmacht, muss sich entscheiden: für die luftigen Terrassenplätze auf dem Obergeschoss des Marinaoffice (Quaterdeck) mit herrlichem Blick über die Weiten des Virgin Gorda Sounds, die Beach Bar The Reef Sampler direkt am Strand, das Restaurant The Buoy Room mit seiner inselweit bekannten Ofenpizza oder das etwas teurere Clubhouse mit der karibisch inspirierten Menükarte.

The Buoy Room ist für seine legere Atmosphäre und die legendäre Ofenpizza bekannt. ©Michael Amme

Bekannt ist der Bitter End Yacht Club auch für sein Wassersportzentrum. Hier gibt es fast alles im Angebot, was auf dem Wasser schwimmt und Spaß macht. Aber auch die Boutique und der für die abgelegene Lage gut sortierte (und sehr teure) Lebensmittelladen lohnen einen Besuch.

Der große und geschützte Virgin Gorda ist die perfekte Spielwiese für Wassersportaktivitäten. ©Michael Amme

8. Saba Rock – Sundowner mit Fischfütterung

Saba Rock ist nur ein paar hundert Meter vom Bitter End Yachtclub entfernt. Wer im Virgin Gorda Sound keine zwei Tage verbringt, muss sich für seinen Sundowner für einen der beiden Plätze entscheiden. Der Clou am Saba Rock ist die abendliche Fischfütterung um 17 Uhr, bei der metergroße Tarpons aus dem Wasser springen.

Pünktlich zur Fischfütterung versammeln sich die großen Tarpons an der Steganlage des Saba Rocks. ©Michael Amme

Der Saba Rock ist nicht viel mehr als eine winzige Insel, auf der einst die Taucherlegende Bert Kilbride lebte. Irgendwann haben ihn die vielen Fragen der immer mehr werdenden Yachtbesucher nach einem kalten Drink so genervt, dass er den Pirates Pub eröffnete. Der Rest ist Geschichte und der Platz ist heute eine weitere Institution der BVI’s.

Aus der einstigen Pirates Bar ist heute ein ganzer Gebäudekomplex mit Gastronomie, Boutique und Gästezimmern geworden. ©Michael Amme

13 Murings (buchbar über Boatyball) und ausreichend Ankerplatz bieten direkt vor dem Saba Rock gute Liegeplätze. Was man hier außer Sundowner trinken und Fischfütterung beobachten sonst noch macht? In erster Linie hochwertig essen: Das Restaurant ist für Frühstück, Lunch oder Dinner geöffnet, Vorspeisen am Abend kosten um die 25, Hauptspeisen um die 50 US-Dollar.

Wie überall im Revier sind auch am Saba Rock die Mehrzahl der Gäste amerikanische Segler. ©Michael Amme

9. Anegada – das „Offshore“-Ziel der British Virgin Islands

Im Vergleich zu den extrem nah beieinander liegenden Inseln der BVI’s liegt die Insel Anegada weit draußen im Karibischen Meer. In Wahrheit aber ist auch dieses Ziel – je nach Startpunkt – nicht viel weiter als 15 bis 20 Seemeilen entfernt. Trotzdem ist Anegada eine andere Welt, was auch an der Geografie liegt: Im Vergleich zu den grünen und bergigen Inseln des Archipels ist die höchste Erhebung auf Anegada gerade mal neun Meter hoch.

Der Setting Point mit seinem großen Muringfeld ist das Zentrum von Anegada. ©Michael Amme

Wer die Insel erkunden möchte, macht am besten eine Inselrundfahrt. Entweder mit dem Motorroller oder dem Mini Moke, eine Art kleiner Jeep ohne Türen, der direkt beim Anegada Reef Hotel übernommen werden kann (140 US-Dollar/Tag). Damit kann die etwa 15 Kilometer lange Insel locker in ein paar Stunden umrundet werden – inklusive Schnorchelstopp an den Riffen des Nordufers, Besuch der Fishermen’s Wharf und einem Drink in einer der Strandbars auf dem Weg.

Etwa die Hälfte der Straßen auf Anegada sind Sandpisten mit Offroad-Feeling. ©Michael Amme

Berühmt ist Anegada für seine Lobster. Die Insel ist quasi vollständig von Korallenriffen umgeben, der Lebensraum dieser Schalentiere. Jedes der Restaurants rund um den Ankerplatz The Setting Point hat gegrillten Lobster auf der Karte (etwa 65 US-Dollar für einen ganzen Lobster). Am schönsten sitzt es sich vermutlich unter freiem Himmel und mit den Füßen im Sand an den rustikalen Tischen des Anegada Reef Hotels – zusammen mit ihrer einheimischen Besitzerin schon wieder so eine Institution der British Virgin Islands.

Am Grillplatz des Anegada Reef Hotels ist jeden Abend Hochbetrieb. ©Michael Amme

10. Scrub Island – Marina, Resort & Spa

Wer Scrub Island ansteuert, der möchte in einer voll ausgestatteten Marina mit intimer Atmosphäre festmachen und in einem gepflegten und hochwertigen Hotelresort einen Urlaubstag genießen, am Pool entspannen, im Gym seine Fitness trainieren oder das Spa für eine Anwendung besuchen. Mit dem Bezahlen der Hafengebühr (fünf US-Dollar pro Fuß Yachtlänge) darf jedes Crewmitglieder auch die Annehmlichkeiten des Resorts nutzen.

Die Nutzung der Poollandschaft auf Scrub Island ist im Liegepreis bereits enthalten. ©Michael Amme

Fast schon unnötig zu erwähnen, dass auch Scrub Island eine Privatinsel ist, die ausschließlich als Resort genutzt wird. Zwei Restaurants, ein Lebensmittelladen, Café, Tauchshop sowie eine Boutique und eine Segelschule gehören hier ebenfalls mit zur Ausstattung. Genauso wie ein Fährservice auf die Badeinsel Marina Cay nebenan sowie zur Trellis Bay auf Beef Island (ideal auch für die Full-Moon-Party in der Trellis Bay, siehe Tipp 5).

Die Scrub Island Marina hat 55 Liegeplätze für Yachten bis zu 150 Fuß. ©Michael Amme

11. Cane Garden Bay – Badebucht mit Lokalatmosphäre

Cane Garden Bay auf Tortola ist anders. Nicht so posh wie so viele andere Plätze des Inselarchipels, fast schon bodenständig. Das liegt auch an der Lage der Bucht auf der am dichtesten besiedelten und größten Insel des Reviers (sofern man bei insgesamt nur 30.000 Einwohnern auf den Britischen Jungferninseln überhaupt von dicht besiedelt sprechen kann).

Egal wo es auf den British Virgin Islands hingeht – der perfekte Strand ist wie hier in der Cane Garden Bay schon da. ©Michael Amme

Natürlich sorgt auch hier ein perfekter Strand für das tropische Ambiente, es gibt das Beach Hotel, kleine Cottages und Apartments, dazu die Bars und Restaurants am Strand und ein Supermarkt an der Straße. Bekannt ist die Bucht darüber hinaus für ihre Rum-Distillery, die tagsüber Besichtigungen und Tastings anbietet. Und für ihre gute Stimmung, fast immer bietet mindestens eine der Strandbars Livemusik bis spät in die Nacht.

Die urige kleine Rum-Distillery in der Cane Garden Bay bietet auch Rundgänge an. ©Michael Amme

Mit ihren fast 500 Meter hohen und grün bewachsenen Hängen im Hinterland ist die Bucht darüber hinaus eine echte Schönheit. Nur ihre Lage an der Nordwestküste von Tortola kann für Segler ein Problem werden: Ist die nördliche Dünung im Winter zu stark, brechen sich die Wellen am Riff der Einfahrt und ein Einlaufen in die Bucht ist nicht zu empfehlen.

Quer durch die Cane Garden Bay verläuft ein großes Riff. ©Michael Amme

12. Sandy Cay & Sandy Spit – Robinson-Inseln wie aus dem Bilderbuch

Die beiden Mini-Inseln liegen geografisch ganz dicht beieinander und bieten im Prinzip das gleiche Setup: einen unbewohnten winzigen und flachen Sandhaufen mit ein paar im Passatwind raschelnden Palmen, umgeben von türkis leuchtenden Wasserfarben und Riffen mit bunten Fischen.

Die kleinere der beiden Inseln hört auf den Namen Sandy Spit. ©Michael Amme

Was man hier macht? Staunen, Kopf schütteln, sich in den Arm zwicken und fragen: Ist das jetzt wirklich wahr? Denn eines ist klar, mehr tropisches Klischee geht nicht. Und auch wenn die jeweilige Inselerkundung schnell erledigt ist – weg möchte man hier trotzdem nicht.

Für einen unvergesslichen Tropentag ist auch Sandy-Cay der richtige Hangout. ©Michael Amme

13. Great Harbour auf Jost van Dyke – welcome to Foxy‘s

Oft sind es einzelne Persönlichkeiten, die in der Welt Besonderes schaffen, so auch hier. Als vor über 50 Jahren die ersten Segeltouristen die BVI‘s entdeckten, hat Foxy Callwood auf seiner Heimatinsel eine Bar eröffnet und damit entscheidend zur Geburtsstunde des Yachttourismus auf den British Virgin Islands beigetragen. Auch hier ist der Rest Geschichte und die Abende im Foxy‘s sind nach wie vor Kult – auch wenn Foxy persönlich heute nur noch selten die Gäste mit seiner Gitarre unterhält.

Das rustikale Ambiente gehört mit zum Kultstatus des Foxy’s. ©Michael Amme

In der Saison ist die Bucht und das Foxy‘s so gut wie immer proppevoll, freitags und samstags wird ein BBQ serviert, Mittwoch ist Karaoke-Nacht und an jedem anderen Abend gibt es eine Live-Performance und Tanzmusik von DJ Jean. Geradezu berühmt sind die Silvesterparty und der Halloween-Ball.

Beim BBQ am Wochenende gibt es im Foxy‘s große Portionen mit reichlich Fisch und Fleisch vom Grill. ©Michael Amme

Great Harbour ist aber noch mehr als das Foxy’s. Diese schöne und von grünen Plüschhügeln umgebene Bucht bietet eine ganze Reihe anderer Bars und Restaurants, dazu ist die Bucht auch Port of Entry mit Zoll- und Passbehörde, es gibt eine medizinische Notversorgung, eine Tauchstation, einen Lebensmittelladen und einen Bäcker.

Eingerahmt von den grünen Hügeln lässt das große Muringfeld nur noch wenig Platz zum freien Ankern. ©Michael Amme

14. White Bay auf Jost van Dyke – Heimat der Soggy Dollar Bar

Dieser weiß leuchtende Puderzuckerstrand ist der Geburtsort des wohl bekanntesten Cocktails der BVI‘s: Der Painkiller aus Rum, Ananassaft, Orangensaft, Kokosnussmilch und Muskatnuss ist das Markenzeichen der Soggy Dollar Bar und zieht Boote in solchen Mengen an, dass der kleine Ankerplatz schnell überfüllt ist.

Der Painkiller der Soggy Dollar Bar ist der bekannteste Cocktail der BVI’s. ©Michael Amme

Der verfügbare Ankerplatz (Murings gibt es keine) zwischen Strand und vorgelagertem Riff ist schmal und eng, alle Schiffe ankern dicht am Strand. Für die paar Meter zur Bar stopfen sich die Leute ein paar Dollar in die Badehose, schwimmen an Land und zahlen ihren Painkiller mit ihren nassen Dollarscheinen (soggy Dollar), die somit auch der Namensgeber dieser kultigen Strandbar sind.

Die Riffpassagen zur White Bay sind mit jeweils kleinen roten und grünen Markern gekennzeichnet. ©Michael Amme

15. Smugglers Cove – Ankeridyll abseits des Mainstreams

Alle bisher genannten Hot-Spots der British Virgin Islands sind alles, nur keine Geheimtipps. Gibt es die überhaupt? Ersetzen wir den Begriff Geheimtipp mit ruhigen, etwas abseits gelegenen und weniger besuchten Plätzen, gibt es davon tatsächlich eine ganze Menge auf den BVI’s – die Bucht Smugglers Cove (auch Lower Belmont Bay genannt) aber verdient durchaus den Begriff Geheimtipp.

Die Farben, der Strand und die entspannte Atmosphäre machen Smugglers Cove zum Juwel. ©Michael Amme

Das liegt auch daran, dass der Platz noch nicht einmal im wichtigsten Revierhandbuch beschrieben ist. Dazu ist der Bilderbuchstrand weitestgehend naturbelassen, nur zwei kleine hölzerne Strandbars versorgen die wenigen Besucher. Viele davon sind Einheimische, die hier am Wochenende ihre Freizeit verbringen oder nach der Arbeit zum Schwimmen und Sonnenuntergang-Gucken kommen.

Zwei kleine Strandbars versorgen die meist einheimischen Besucher in der Bucht Smugglers Cove. ©Michael Amme

Eines gehört zur Wahrheit dieses Platzes aber auch dazu: Die Lage an der Nordküste von Tortola erlaubt ein Anlaufen nur, wenn die in der Saison oft nördliche Dünung mal eine Pause macht. Ist das der Fall, dann ist Smugglers Cove ein perfekter Einstieg in die am besten gehüteten Geheimnisse der BVI’s, die nicht zu den Klassikern des Reviers gehören.

Wenig besucht, weil im Handbuch nicht beschrieben: Smugglers Cove. ©Michael Amme

Fazit

Eines ist klar: Wer alle oder zumindest die meisten der beschriebenen Plätze besucht hat, kann von sich behaupten, die Britischen Jungferninseln zu kennen. Was aber nicht bedeutet, dass selbst die Liste der Highlight-Ziele nicht noch ergänzt werden könnte: Leverick Bay, Oil Nut Bay Marina, Guana Island, Nanny Cay oder Sopers Hole wären weitere Namen für dieser Liste. Dazu kommen die vielen Plätzen in der zweiten Reihe, die wie der Geheimtipp des Smugglers Cove ruhiger, abgeschiedener und keine Klassiker sind – doch das wäre eine andere Geschichte und ein Grund mehr, die Inseln erneut zu besuchen.

Sopers Hole auf Tortola mit dem berühmten Pusser‘s Restaurant ist ebenfalls ein beliebtes Ziel. ©Michael Amme

Charter

Das Angebot an Yachten mit und ohne Skipper oder Crew ist auf den British Virgin Islands sehr groß, viele große internationale Flottenbetreiber wie Dream Yacht Worldwide haben hier einen Stützpunkt. Fast alle Anbieter haben ihre Basis auf der Insel Tortola, die Basis von Dream Yacht Worldwide in der Hodge‘s Creek Marina liegt gerade mal fünf Kilometer vom Flughafen entfernt. Die weit über 40 verfügbaren Yachten sind zum großen Teil Katamarane, die Mietdauer ist flexibel und der Mietbeginn damit nicht auf einen festen Wochentag beschränkt. Alle verfügbaren Yachten, Infos und Preise gibt es hier.

Die Basis von Dream Yacht Worldwide in der Hodge‘s Creek Marina bietet auch viele Katamarane. ©Michael Amme

Weitere Infos und Buchung
Direktkontakt zur deutschsprachigen Beratung von Dream Yacht Worldwide
Telefon: +49 32 22 10 99 350
E-Mail: kontakt@dreamyachtcharter.com
Internet: www.dreamyachtcharter.com/de

Mehr Infos

Die offizielle Website der BVI’s ist eine Fundgrube mit zusätzlichen Informationen über die Inseln, aktuellen Events, An- und Einreise, Hotels, Restaurants und vielem mehr. Genauso wie das Büro der deutschen Niederlassung:

TravelMarketing Romberg TMR GmbH
Telefon: +49 21 18 68 42 589
Mail: bvi@travelmarketing.de

Beratung zum Thema

Dream Yacht Worldwide

Dream Yacht Worldwide ist das weltweit führende Yachtcharter-Unternehmen mit einer Flotte von über 1.250 Yachten und mehr als 60 Zielen weltweit, darunter Karibik, Indischer Ozean, Pazifik, Asien und Mittelmeer.

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