Karibik-Törnbericht Windward-Islands: Martinique, St. Lucia, St. Vincent, Bequia, Mustique, Mayreau und Tobago Keys.

Ein Beitrag von

Michael Amme

Michael ist seit über 20 Jahren als Journalist und Fotograf auf dem Wasser tätig. Der studierte Geograf hat weltweit Reisereportagen in mehr als 100 Charter- und Blauwasserrevieren produziert. Zudem haben den Hamburger viele Segelreisen und seine frühere Tätigkeit als Charter- und Überführungsskipper rund um den Globus geführt. Zusammen mit Sönke Roever ist er die treibende Kraft von BLAUWASSER.DE und ein beliebter Referent auf Bootsmessen und diversen Seminaren (siehe Termine).

Der Törn ist ein Karibik-Klassiker

Rechts und links ziehen Hügel vorbei, in dichte tropische Vegetation gehüllt. Voraus ragt eine flache Landzunge in die Bucht, postkartenschön und sandig und mit rund 50 Palmen darauf, deren schlanke Stämme in den sommerblauen Himmel ragen. Wir sind in der Marigot Bay auf St. Lucia angekommen. „Diese Bucht ist schon jetzt einer meiner Favoriten“, schwärmt mein Mitsegler Tim mit einer Spur Ehrfurcht.

Wir haben einen Katamaran gechartert und sind 14 Tage unterwegs. Langsam tasten wir uns an der Landzunge vorbei und weiter in die seenartige Bucht hinein. Mangrovenbäume krallen ihre Wurzeln in den sandigen Boden und exotische Vögel zwitschern. Kurz darauf sind zwei Festmacherleinen am Auge einer Muringboje fest, der Motor verstummt.

Die palmengesäumte Piratenbucht Marigot Bay ist eines der Topziele auf St. Lucia. ©Michael Amme

Die Marigot Bay steht auf fast jedem Törnplan, der durch die Windward Islands zwischen Martinique im Norden und Grenada im Süden führt. Die Segelreise zu den südlichen Inseln des langgestreckten Karibikbogens ist der Klassiker unter den Karibikreisen und wir wollen ihn erleben. Wie die meisten Crews starten auch wir in Le Marin auf der Insel Martinique.

Die Anziehungskraft des Reviers ist ungebrochen: tropische Sehnsuchtsziele, ursprüngliches Karibikleben und echtes Atlantiksegeln im Passatwind.

Die Ziele der Reise liegen in Nord-Süd-Richtung. BLAUWASSER.DE/Navionics.com

Doch hält die Reiseroute ihr Versprechen? Oder ist die Ursprünglichkeit längst modernen Luxusanlagen gewichen – wie der in der Marigot Bay? Sind die zum Teil größeren Distanzen zwischen den Inseln, der mitunter starke Passatwind und das Segeln im offenen Atlantik wirklich für einen entspannten Urlaubstörn geeignet? Und inwieweit werden die Nerven durch Behördengänge strapaziert, die anstehen, wenn die vorausliegenden Inseln zu drei verschiedenen Ländern gehören? Nicht zu vergessen die Berichte über Kriminalität und aufdringliche Einheimische auf Inseln wie St. Vincent. Da stellt sich die Frage: Ist der Trip zu Recht immer noch ein Klassiker?

Sonnenuntergänge und Postkartenidylle wie hier auf Petit St. Vincent gibt es im Revier im Überfluss. ©Michael Amme

Um das herauszufinden sind wir mit unserem Katamaran PASO-DOBLE in Le Marin auf Martinique gestartet. Wir haben die Salina 48 übernommen und uns für die kommenden Tage eingedeckt. „Auf den anderen Inseln ist alles teurer“, hatte eine Basismitarbeiterin gesagt und zum Großeinkauf vor Ort geraten. Martinique gehört zu Frankreich, hier sind Euro und EC-Karten gültig, man kann Café au lait bestellen und Baguette und europäische Produkte zu heimischen Preisen kaufen.

Marigot Bay – St. Lucia

Zurück zur Marigot Bay: Tim steht mit seiner spontanen Begeisterung für die beliebte Bucht auf St. Lucia nicht alleine da. Auch der amerikanische Autor und Pulitzer-Preisträger James A. Michener hält sie für „die schönste Bucht der Karibik“. Bekannt und berühmt wurde sie, weil sie 1967 als Filmkulisse für „Dr. Dolittle“ diente, jenem Film um den Tierarzt Dr. Dolittle, der die Sprache der Tiere versteht.

Doch seitdem hat sich vieles verändert in der Marigot Bay. In der ehemals einsamen Piratenbucht werfen jetzt Tag für Tag Dutzende Boote ihren Anker, der winzige Hafen zieht sogar Megayachten an. An den Hängen und Ufern kleben die schmucken Bauten der luxuriösen Ferien- und Marinaanlage Capella. Trotzdem hat sich die Marigot Bay den Charme einer karibischen Traumbucht erhalten.

Es ist spät am Nachmittag und das internationale Seglerpublikum pilgert für einen Sundowner ins Chateau Mygo, einer Bar auf einem hölzernen Ponton. Man trinkt Carib-Bier, lauscht der Reggaemusik, durch die warme Tropenluft wabern süßliche Cannabis-Wölkchen. Und gegenüber, zwischen den Palmen auf der sandigen Landzunge, spielen die einheimischen Kinder Fußball.

Nach einem Segeltag im Passatwind genießen die Karibiksegler in der Marigot Bay ihren Sundowner. ©Michael Amme

Beim zweiten Carib-Bier auf den bunten Barhockern des Chateau Mygo lässt Tim die ersten zwei Tage Revue passieren. Eine 20 Seemeilen lange Atlantiketappe liegt hinter uns, „das war viel weniger wild als erwartet“, meint er, der zum ersten Mal in der Karibik ist. Zurück liegt auch der erste Behördengang, der erste Sonnenbrand und leider auch die erste Panne: ein in Schraube und Welle festgefahrener Jutesack, in dem normalerweise Kokos- oder Muskatnüsse verschifft werden.

Die Marigot Bay bietet nicht nur landschaftlich viel Abwechslung. ©Michael Amme

Schlagartig versinkt die Sonne hinter dem Horizont, für einen Moment glüht der Himmel purpurrot, dann ist es, kaum sechs Uhr, stockdunkel. Zeit zum Abendessen, Zeit zum Planen.

Die Inseln des Reviers liegen aufgereiht wie auf einer Perlenschnur, an den Zielen der Reise kommt man auf dem Hin- wie auf dem Rückweg vorbei. „Viele lassen erst einmal St. Vincent aus und fahren durch bis nach Bequia“, hatte der Basisleiter der Charterfirma bei der Übergabe erwähnt und damit eine mögliche Taktik vorgeschlagen. „Und manche Crews mit wenig Zeit machen zu Beginn der Reise eine Nachtfahrt, um dann in Tagesetappen zurück zu segeln.“

Das Segeln im Passat ist meist entspannt, es kann aber auch anspruchsvoll werden. ©Michael Amme

Blauwassersegeln im Passat vom Feinsten

Da wir für den Trip von Martinique bis Grenada zwei Wochen Zeit haben, müssen wir uns über Nachtfahrten und Gewaltetappen keine Gedanken machen: Die Rundreise ist etwa 260 Seemeilen lang – also rund 20 Seemeilen pro Tag. Dazu verspricht der Nordostpassat verlässlichen Wind, auf dem Hinweg Richtung Süden eine Backstagsbrise, auf dem Rückweg einen Am-Wind-Kurs, „normalerweise kann man den aber gut anliegen“, hatte der Basisleiter gesagt.

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Soufrière – St. Lucia

Keine zehn Seemeilen weiter südlich liegt die halbmondförmige Bucht namens Soufrière. Das Meer spült in sanften Wellen an den sandigen Strand. Am südlichen Ende ragen zwei spitze und mit dichtem Grün überwucherte Vulkankegel in den Himmel: die Pitons, das Wahrzeichen von St. Lucia. Wer sich von hier aus auf einen Landausflug begibt, kann ganz in der Nähe einen sehenswerten botanischen Garten und heiße Schwefelquellen besichtigen.

Heiße Schwefelquellen auf St. Lucia. ©Michael Amme

Für den sehr einheimisch geprägten Ort Soufrière am Fuße der Bucht können wir uns allerdings nicht so recht erwärmen. Vielleicht liegt es auch daran, dass Blauwassersegler immer mal wieder in den einschlägigen Foren über Vorfälle in der Bucht berichten. Dennoch: Sehenswert ist der Liegeplatz allemal. Wir liegen vor Buganker mit Heckleine zu einer Palme.

Yacht vor Buganker mit Heckleine zur Palme in Soufrière. ©Michael Amme

Pures Vergnügen ist jedoch das Segeln am nächsten Morgen. Wir setzen Groß- und Vorsegel, im Kielwasser bleibt St. Lucia zurück. Voraus liegt der St. Vincent Channel mit seinen anrollenden Wellenbergen und den Tälern, in denen der ganze Rumpf unseres Katamarans abtaucht. Und später dann der Inselstaat St. Vincent und das Inselreich der Grenadinen.

Spitz und steil aus dem Meer aufsteigend: die Pitons auf St. Lucia. ©Michael Amme

Bequia

Port Elisabeth auf Bequia ist unser Einreiseort. Wieder ist ein Behördengang fällig, der vierte in fünf Tagen. Am Zollschalter (Customs) werde ich wieder einmal mit Pässen und Crewliste vorstellig. Dann geht es rüber zum Passschalter (Immigration). Der uniformierte Beamte verzieht keine Miene und spricht kein Wort, dann lässt er den Einreisestempel auf die Reisepässe und die Einklarierungspapiere niederschnellen. Fertig. „Alles halb so schlimm“, fasse ich gegenüber der Crew den Behördengang zusammen, „das Ganze hat gerade mal eine Viertelstunde gedauert.“ Kostenpunkt: 195 Ostkaribische Dollar, das sind etwa 65 Euro.

Jede Insel ein neuer Staat – das Ein- und Ausklarieren gehört mit zum Törn. ©Michael Amme

32 Inseln gehören zu den Grenadinen.

Das Einklarieren liegt erst einmal hinter uns. Die Ziele der kommenden Woche können jetzt ganz ohne weitere Papierarbeit angesteuert werden. Zum Land gehören neben St. Vincent die 32 Inseln der nördlichen Grenadinen. Sie haben so klangvolle Namen wie Bequia, Canouan, Carriacou, Mayreau, Mustique oder Palm Island. Wir sind gespannt …

Port Elisabeth auf Bequia ist ein offizieller Port of entry. ©Michael Amme

Port Elisabeth auf Bequia ist quirlig und typisch karibisch. Die sandigen Pisten sind von Palmen gesäumt, die Holzhäuser bunt gestrichen. Es gibt einen Gemüsemarkt, eine Tankstelle, einige Cafés und Restaurants. Vor dem 800-Einwohner-Örtchen öffnet sich die weite Admirality Bay mit kleinem Fähranleger und vielen Holzstegen, an denen bunte Fischerboote vertäut liegen. Davor ankern jetzt – in der Hauptsaison im Januar – rund 100 Boote – überwiegend Blauwasser-Yachten. Mit unserer PASO-DOBLE liegen wir etwas abseits vor dem Tony Gibbons Beach, einem Traumstrand mit Steg und Strandbar. Am Abend gibt es in Jack’s Bar, wie jeden Dienstag, BBQ und Livemusik.

Erst gibt es ein gepflegtes Dinner, dann beginnt in Jack’s Bar die Livemusik. ©Michael Amme

Mit einer einfachen Schleppangel kann jeder seinen Speiseplan erweitern.

War der Atlantik zwischen den großen Inseln weiter im Norden noch bis zu 2.500 Meter tief, liegen die Grenadinen auf einer Art Schelf mit kaum mehr als 40 Metern Wassertiefe. Genau hier beißt der erste Fisch unseres Segeltörns. Tim holt die Schleppangel ein, daran ein Barracuda, gut 60 Zentimeter lang. Den gibt’s am Abend in Form von vier großen Filets, paniert mit Ei und Brotkrümeln. Drei Tage und zwei abgerissene Plastikköder später wird es wieder Fisch zum Abendessen geben, dieses Mal wird ein hübscher, grün-gelb schimmernder Fisch im Cockpit landen, ein 70 Zentimeter langer Mahi Mahi, auf Deutsch: eine Gemeine Goldmakrele.

Leckere Beute: der Mahi Mahi vor der Zubereitung. ©Michael Amme

Mustique

Mäßige 15 Knoten pusten unseren Charter-Katamaran tags darauf hinüber auf die Privatinsel Mustique. Auf diesem nur fünf mal zwei Kilometer großen Eiland gibt es rund 100 Privatvillen, sie verteilen sich über die grünen Hügel und an den Stränden.

Auf Mustique machen überwiegend Rockstars, Royals und Reiche Urlaub. „Um die Weihnachtszeit“, so erzählt Jason, ein Taxifahrer, der auch Inselrundfahrten anbietet, „wimmelt es hier nur so von denen.“ Auch die allabendliche Kultparty im Basil’s, einer aus Holzbrettern zusammengezimmerten Bar am Wasser, will an diesem Abend nicht richtig in Fahrt kommen – so ganz ohne Mick Jagger, Brian Adams oder Tommy Hilfiger.

Mit viel Glück trifft man hier in der Basil’s Bar schon mal Mick Jagger auf ein Bier. ©Michael Amme

Petit St. Vincent

Die südlichste Insel des Landes heißt Petit St. Vincent, ein Urlaubseiland mit Bilderbuchstränden „und der coolsten Bar des Reviers“, wie Tim findet. Er lässt sich in einen der edlen Korbsessel der Goatie’s Beach Bar sinken, bohrt seine Zehen in den watteweichen Sand und studiert die Karte, auf der jede Menge teure Drinks stehen. Dann denkt er laut weiter: „Nach Union Island geht es endlich zu den Tobago Cays, richtig?“

Trotz Privatinsel sind Segler auf Petit St. Vincent willkommen. ©Michael Amme

Tobago Cays (Horseshoe Reef)

Tatsächlich sind die Tobago Cays für die meisten Crews das Sehnsuchtsziel der Reise. Mit lautem Getöse brandet der Atlantik an das gut zwei Seemeilen lange, vorgelagerte, hufeisenförmige Riff (Horseshoe Reef). In Sichtweite des geschützten Ankerplatzes ragen vier unbewohnte Robinsoninseln aus dem karibischen Meer: grün-weiße Eilande, auf denen Palmen und Kakteen wachsen und Leguane durch das trockene Unterholz schleichen. Und durch das Ankerfeld aus Charter- und Blauwasseryachten preschen kleine Speedboote mit Namen wie UNITY IS STRENGTH, MORE FRESH oder JESUS IS MY ROCK, im Angebot haben sie Brot, T-Shirts und Souvenirs.

Geschützt hinter dem Horseshoe Reef liegt der vermutlich beliebteste Ankerplatz des Reviers. ©Michael Amme

Neben uns liegt die SUNRISE, eine deutsche Yacht mit Kojenchartergästen. Ihr Skipper Jochen Schoenicke schwärmt: „Die Farben, die Leguane und die Schildkröten, die hier in der Ankerbucht um die Schiffe paddeln – diese ganze Szenerie ist wirklich großartig!“, begeistert sich der Pionier der Kojencharterszene, der das Revier seit 30 Jahren befährt. Er kennt auch die Launen des Wetters im Revier: „Es gibt Wochen, in denen der Passat nur zwei bis drei Beaufort hat. Genauso gut kann er aber auch mit sieben bis acht Windstärken durchstehen“, weiß der Hamburger. „Dazu gibt es Wochen mit sehr viel Regen und andere, in denen tagelang kein Tropfen fällt.“

Nicht nur in den Tobago Cays lädt das Karibische Meer stets zum Baden ein. ©Michael Amme

Auf dem Strandgrill garen riesige Lobster.

Das Highlight der Reise kommt ungeplant. „In den Tobago Cays gehört es dazu, Lobster am Strand zu grillen“, sagt Schoenicke, und bucht das Essen kurzerhand für beide Crews. „Ich hole euch um sechs vom Boot ab, bringt Teller und Besteck mit!“ Am Strand der winzigen Insel Petit Bateau stehen ein Dutzend Holztische und vier riesige Grills, zwei Helfer trennen die noch lebenden Krustentiere in zwei Hälften. Koch Romeo steht mit Stirnlampe am Grill, er wendet, prüft und würzt das edle Grillgut. Irgendwann serviert er die Hummer zusammen mit einer Marinade, überbackenen Kartoffeln, gekochtem Gemüse und Reis auf den mit Kerzenschein beleuchteten Tischen. Die umgerechnet 30 Euro pro Person findet Schoenicke völlig in Ordnung, „die Karibik ist kein billiges Reiseziel, das muss man wissen.“

Lecker und frisch: Lobster auf Petit Bateau in den Tobago Cays. ©Michael Amme

Salt Whistle Bay – Mayreau

Die Reise geht zu Ende, noch ein Stopp in der Salt Whistle Bay, deren Strand sich in die halbmondförmige und von Palmen gesäumte Bucht schmiegt. Sie gilt als die schönste im Revier, „und das ist sie auch!“, sagt Tim. Gemeinsam beneiden wir die Blauwassersegler, die einfach hier bleiben können. Wir als Chartersegler hingegen müssen weiterziehen, zurück zur Basis.

Postkartenschön und wie aus dem Bilderbuch – die Salt Whistle Bay auf Mayreau. ©Michael Amme

Auf dem Rückweg machen wir noch auf St. Vincent fest, eine mit tropischem Regenwald überzogene, bergige und große Insel. Gegen ein Handgeld bindet Bootshelfer Maurice in der Cumberland Bay die Landleine um eine Palme. Er empfiehlt ein Restaurant und bietet eine Tour zu den Dark View Falls an, „die Wasserfälle liegen mitten im Regenwald und sind wie geschaffen für ein Bad.“

Wir aber müssen weiter, früh am nächsten Morgen geht es hoch am Wind über langgezogene Atlantikwellen nach St. Lucia. Im letzten Licht der untergehenden Sonne schmeißen wir in der berühmten Rodney Bay den Anker, unter der Saling an Steuerbord weht die gelbe Q-Flagge. Doch die Behörden haben längst geschlossen und bei Sonnenaufgang ziehen wir einfach weiter nach Martinique, „das ist nicht wirklich legal, machen aber viele so“, hatte der Basisleiter zu Törnbeginn gesagt.

Der Caribbean way of life ist immer entspannt und farbenfroh. ©Michael Amme

Fazit

Und so bleibt zum Schluss die Frage, ob der Törn zu Recht immer noch ein Klassiker ist. „Auf jeden Fall“, findet Jochen Schoenicke, „die Vorteile liegen einfach auf der Hand: Das Revier ist gut erreichbar, es weht immer Wind und es ist ein echtes Tropenrevier. Regenwald, einheimische Küstenorte und Traumbuchten – es ist alles da!“ Recht hat er.

Für ein kleines Geschäft sind die Locals immer zur Stelle. ©Michael Amme

Charter

Le Marin auf Martinique ist eines der großen Charterzentren der Karibik. Zahlreiche Flottenbetreiber haben hier ihre Basis, im Angebot sind überwiegend Yachten zwischen 35 und 55 Fuß, die meisten davon sind mittlerweile Katamarane. Ein Katamaran vom Typ Salina 48 wie die PASO-DOBLE kostet je nach Saison zwischen 4.000 und 10.000 Euro pro Woche, meist inklusive Schlauchboot, Außenborder, Bettwäsche und Handtüchern. Eine Endreinigung kostet etwa 250 Euro, die Kaution für einen großen Katamaran beträgt je nach Anbieter bis zu 5.000 Euro. Wer nicht selbst die Verantwortung für das Schiff übernehmen möchte, kann für etwa 180 Euro/Tag einen Skipper engagieren.

Die Charterbasis in Martinique ist eine der größten der Karibik ©Michael Amme

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Fünf Ziele auf der Route im Detail

Sainte-Anne/Martinique

Der kleine Urlaubsort liegt nur drei Seemeilen vom Ausgangshafen Le Marin entfernt und eignet sich ideal für den ersten Abend nach Übernahme der Charteryacht. Der Platz vor der historischen Kirche bildet das Zentrum, rundherum gibt es Boutiquen, Restaurants, einen Gemüse-, Gewürz- und Fischmarkt. Der angrenzende Strand erfüllt jedes Karibikklischee, am hintersten Ende residiert der Club Med, der viele Wassersportaktivitäten anbietet.

Sainte-Anne ©Michael Amme

Rodney Bay/St. Lucia

Die rundum geschützte, in einer Lagune gelegene moderne Marina ist das bekannte Aushängeschild des Ortes und Zielhafen der ARC-Regatta. In der weitläufigen Bucht davor kann sehr geschützt und idyllisch hinter Pigeon Island geankert werden. Im gleichnamigen Park führt ein Weg hoch zur Aussichtsplattform des alten Forts, am Wasser liegt das Restaurant Jambe de Bois, das gleichzeitig Bar, Galerie und Tauschbörse für Bücher ist. Ein entspannter Ort mit Künstleratmosphäre abseits des Trubels, jeden Sonntag findet hier ein Jazzkonzert statt.

Rodney Bay ©Michael Amme

Cumberland Bay/St. Vincent

Einheimisch, gastfreundlich, exotisch. Wer einen Beweis für unproblematisches Reisen auf St. Vincent sucht, ist hier genau richtig. Am grobsandigen Ufer liegen unter wuchernden Palmen vier einfache Restaurants, dahinter befinden sich ein Palmenwald, Bananenplantagen und die einfachen Holzhäuser der Einheimischen. Eine Handvoll Helfer kümmern sich um die Yachtbesucher, sie binden die Landleinen an dem steil abfallenden Ufer fest und bieten Ausflüge in den nahen tropischen Regenwald an.

Cumberland Bay ©Michael Amme

Tobago Cays

Der Ankerplatz hinter dem Horseshoe Reef ist das Epizentrum des Reviers. Nirgends ist das Türkis greller, sind die Robinsoninseln einsamer, die Schildkröten und Leguane zahlreicher und das Karibikfeeling intensiver. Der unbewohnte Platz ist Nationalparkgebiet (kleiner Eintrittspreis pro Person wird erhoben) und die Verwaltung hat einige Murings ausgebracht. Kult ist hier das Lobster-BBQ am Strand.

Tobago Cays ©Michael Amme

Petit St. Vincent

Die exklusive Resortinsel mit ihren 22 Bungalows erlaubt Seglern nur einen eingeschränkten Zugang. Der Steg zum Festmachen des Beibootes gehört dazu, ein Strandabschnitt, Goatie’s Beach Bar & Restaurant, die Boutique und der hoteleigene Spa. Ebenso exotisch ist Mopion Island gleich nebenan, ein Sandhügel mit Sonnenschirm im weiten Nichts des Atlantiks.

Petit St. Vincent ©Michael Amme

Bücher zum Thema

Der Klassiker unter den Revierführern und laufend aktualisiert: Chris Doyle, Windward Islands, Cruising Guide Publications. Der Sportbootkartensatz NV Atlas Caribbean 12.3 (Windward Island, Martinique to Grenada) vom Verlag Nautische Veröffentlichung deckt das ganze Revier ab.

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