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Das Segeln zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Marga, lange Zeit als Mitseglerin auf Jugendwanderkuttern, Charterschiffen und bei Freunden. Seit 2020 ist die promovierte Tierärztin Eignerin der Contest 36S GITANA, mit der sie regelmäßig längere Törns entlang der europäischen Küsten unternimmt – unter anderem von Valencia im Mittelmeer bis nach Haparanda an das nördliche Ende der Ostsee.
Allgemeine Infos zum Hafen/Marina Grou
Die kleine Stadt Grou liegt im Herzen Frieslands am Prinses Margrietkanaal, welcher hier Teil der Stehenden Mastroute ist.
Die Stadt hat circa 5.600 Einwohner und verfügt über mehrere kleine Häfen. Es gibt diverse Einkaufsmöglichkeiten und auch einen Bahnhof.
Liegeplätze im Hafen/Marina Grou
Die von Gastliegern wohl am meisten genutzten beiden Häfen in Grou sind der kleine Hellingshaven im Norden und der große, südöstlich davon gelegene Jachthaven Grou. Die Häfen werden alle von der Gemeinde betrieben, insofern gibt es preislich keine Unterschiede.
Festgemacht wird in der Regel an kurzen Fingerstegen, wobei jede Box hinten noch Dalben hat für die längeren Boote.
Im Jachthaven Grou gibt es Strom und Wasser an jedem Steg. Im Hellingshaven sind Stromanschlüsse an den Liegeplätzen vorhanden, eine Wasserbunkerstation sowie eine Abpumpstation für Fäkalientanks befinden sich an der Außenseite des Hafenkais.
Infrastruktur und Versorgungsmöglichkeiten rund um den Hafen/Marina Grou
WLAN ist in keinem der Häfen vorhanden. Die Hafenmeister kommen nachmittags vorbei und kassieren das Hafengeld. Alternativ kann mit dem Handy der an jedem Liegeplatz vorhandene QR-Code eingescannt werden, der direkt zu i-Marine leitet, wo man online sein Hafengeld bezahlen kann. Strom und Wasser sowie die Duschen sind im Hafengeld mit inbegriffen. Für Waschmaschinen und Trockner zahlt man extra.
Kleiner Tipp zum Wasserbunkern für Holland-Neulinge: an den meisten Bunkerstationen (und auch an den Duschen) ist die ehemalige Bezahlfunktion außer Betrieb gesetzt – trotzdem gibt es noch den Knopf, auf den gedrückt werden muss, damit das Wasser für eine gewisse Zeit läuft.
Das Hafenbüro sowie die sanitären Anlagen mit Duschen, Toiletten und den Waschmaschinen befinden sich beim Jachthaven Grou. Im Hellingshaven befinden sich lediglich öffentliche Toiletten, die nicht nach Männlein und Weiblein getrennt sind. Sie sind dennoch sauber und gut zu nutzen.
In Grou sind alle Einkaufsmöglichkeiten zu Fuß gut erreichbar. Am Rande der Innenstadt findet sich ein Poiesz-Supermarkt. Läuft man noch etwas weiter gen Süden, erreicht man bald einen Lidl und einen großen Jumbo. Auf der Rückseite des Jumbos gibt es sogar einen Anleger für Gäste, an dem für eine Stunde festgemacht werden darf. Jeden Mittwoch gibt es direkt im Ort einen kleinen Stand mit frischem Obst und Gemüse, ab und zu steht auch ein Käse-Auto oder ein Fisch-Auto auf dem Platz.
Es gibt mehrere Schiffsausrüster in Grou. Direkt neben dem Hellingshaven befindet sich der Technische Watersportservice de Schiffart Grou, gleichzeitig autorisierter Volvo Penta Händler. Im Ort gibt es das eine oder andere Geschäft mit maritimer Bekleidung, beispielsweise das Geschäft Fashion neben der Eisdiele, welches im obersten Stockwerk ebenfalls eine Abteilung für Schiffsausrüstung hat.
Noch etwas südlich vom Lidl gibt es weitere kleine Schiffsausrüster und Reparatur-Services. Auf dem Weg dorthin kommt man an dem Baumarkt Hubo (neben der Esso-Tankstelle) vorbei: ein gut sortierter Baumarkt, der ebenfalls eine maritime Abteilung hat. Was Ersatzteile und Reparaturen betrifft, sind Segler in Grou also sehr gut aufgehoben. Schräg gegenüber vom Hellingshaven, auf der anderen Seite des Ufers, befindet sich noch ein Spezialist für Nanni-Motoren. Die Stadt Grou hat sowohl eine Bahn-Station (Grou-Jirnsum) als auch Autobahn-Anbindung (A32).
Sehenswertes rund um den Hafen/Marina Grou
Grou ist ein niedliches, aber auch sehr kleines Städtchen. Im Zentrum steht die im 12. Jahrhundert erbaute Sint Pieter Kerk, die ursprünglich katholisch war, heute aber protestantisch ist. Die Kirche ist eine der ältesten sowie eine der größten Dorfkirchen in ganz Friesland.
In der Innenstadt nahe der Kirche gibt es einige Cafés und Restaurants sowie diverse Einkaufsmöglichkeiten, was den Textil- und Wassersportbereich angeht. Wenn die Sonne scheint, tummeln sich Groß und Klein am liebsten vor der Eisdiele im Ort. Wer eine gute Internetverbindung benötigt, der ist im Café/Restaurant Amicaal in der Innenstadt gut aufgehoben. Bei schönem Wetter wird draußen gesessen, bei Regen ist es auch drinnen auf den Sofas sehr gemütlich.
Im Hafenbüro bekommt man einen Stadtplan mit den Sehenswürdigkeiten von Grou. Dazu gehören zum Beispiel das alte Rathaus und ein hübscher, kleiner Park, der sich nebenan befindet: der Wilhelminapark. Im Park befindet sich ein Ziegengehege mit Zwergziegen, die man streicheln kann (so sie denn möchten) und ein weiteres mit Damwild – das man nicht streicheln kann.
Am südlichen Ende von Grou, nahe der Autobahn, befindet sich ein Bunker aus dem zweiten Weltkrieg, der an bestimmten Sonntagen im Monat besichtigt werden kann. Wer eine Führung möchte, sollte sich vorher anmelden. Informationen zu Öffnungszeiten finden sich hier.
Die Führungen sind auf holländisch, ich konnte jedoch trotzdem den Großteil verstehen und die Guides stehen auch für Fragen auf englisch zur Verfügung.
Die geologisch interessierten Menschen zieht es vielleicht ins mineralogische Museum, welches allerdings für einen Fußmarsch etwas zu weit weg ist. Wer kein eigenes Fahrrad an Bord hat, kann sich in Grou eins leihen. Der Fahrradladen Joop Zandberg Rijwielen befindet sich noch etwas südlich des Jumbo-Supermarkts. Fahrräder können für einen oder für mehrere Tage geliehen werden. Es handelt sich um leichte Alu-Räder, die sich sehr gut fahren und gut in Schuss sind. Auch E-Bikes werden verliehen. Alternativ (und näher dran) können Fahrräder auch im Hostel Oer’t Hout in der Innenstadt ausgeliehen werden. In und um Grou gibt es ein sehr gut ausgeschildertes Radwegenetz.
Auch lohnt sich ein Ausflug mit dem Dingi zum nahe gelegenen Nationalpark De Alde Feanen. Die meisten Segler werden zu viel Tiefgang haben, um dort mit dem eigenen Boot hinzufahren. Über kleine Kanäle und etwas größere Wasserflächen kann man kreuz und quer durch das Naturschutzgebiet fahren und die Ruhe genießen. Zu einem Picknick laden diverse Anlegestationen in der Natur ein, gebaut vom friesischen Verein De Marekrite. Die Stege sind in ganz Friesland zu finden. Wer hier mit dem eigenen Boot eine Nacht verbringen möchte, sollte sich vorher einen Marekrite-Wimpel besorgen. Das geht online, man kann ihn aber auch direkt vor Ort bei Schiffsausrüstern oder Touri-Infos bekommen. Der Wimpel kostet nicht viel und durch ihn wird ein Beitrag zum Erhalt der Stege geleistet.
Wer es etwas sportlicher mag, der kann sich ebenfalls im Hostel Oer’t Hout für einen Tag ein Kajak ausleihen und damit die umliegenden Kanäle erkunden. Kleiner Tipp dazu: auf jeden Fall einen Drybag mitnehmen und einen Schwamm oder Ähnliches, damit man ab und zu das Kajak von dem Wasser befreien kann, welches unweigerlich über das Paddel ins Boot tropft.
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