Revierinformation: Segeln Malta, Gozo und Comino

Ein Beitrag von

Michael ist seit über 25 Jahren als Journalist und Fotograf auf dem Wasser unterwegs. Der studierte Geograf hat weltweit Reisereportagen in mehr als 100 Charter- und Blauwasserrevieren produziert. Zudem haben den Hamburger viele Segelreisen und seine frühere Tätigkeit als Charter- und Überführungsskipper rund um den Globus geführt. Michael ist Partner bei BLAUWASSER.DE und ein gefragter Referent auf Bootsmessen und in Seminaren.

Das Inselarchipel südlich von Sizilien haben viele Fahrten- und Chartersegler nicht auf dem Radar. Dabei bietet Malta alles, was einen Yachturlaub attraktiv macht

Eines ist klar: Die meisten Urlaubs- und Fahrtensegler haben das kleine Inselarchipel südlich von Sizilien nicht auf ihrer Bucketlist. Für Fahrtensegler auf dem Weg durchs Mittelmeer mag das auch an der Lage abseits der gängigen Routen liegen. Warum aber steht das kleinste EU-Land auch bei Charterseglern im Schatten der großen Mittelmeerdestinationen? Liegt es daran, dass die Inseln einfach zu klein sind und damit zu wenig Ziele für eine Urlaubswoche haben? Sind die Ziele vielleicht einfach nicht attraktiv genug oder Charterboote nicht vorhanden? Ist die Erreichbarkeit eingeschränkt, das Preisniveau zu hoch oder die Wetterbedingungen problematisch? So viel schon mal vorweg: Nichts davon trifft zu, aber der Reihe nach.

Wie hier in der Bucht Il-Hofra z-Zghira bietet Malta auch schönste Ankermöglichkeiten. ©Michael Amme

Im Zick-Zack-Kurs rund um das Inselarchipel von Malta kommen schnell 100 Seemeilen zusammen

Zunächst: Ja, Malta ist tatsächlich klein, ist aber stark urbanisiert und hat mit einer halben Million Einwohner eine der höchsten Bevölkerungsdichten Europas. Die Insel ist 27 Kilometer lang und 13 Kilometer breit, wer einmal um die Insel segelt und dabei auch die vielen Buchten ansteuert, hat etwa 55 Seemeilen auf der Logge. Natürlich gehören zu Malta aber auch die beiden nahe gelegenen Inseln Gozo (14 Kilometer lang und sechs breit) und Comino (etwa zwei Kilometer lang und zwei breit). Wer die Umrundung auch dieser beiden Inseln mit in den Törnplan integriert (was man unbedingt machen sollte), der hat weitere etwa 30 Seemeilen auf der Logge.

©BLAUWASSER.DE

Mit ein paar Kreuzkursen kommen also auch auf Malta schnell 100 Seemeilen zusammen. Perfekt für eine sehr entspannte Urlaubswoche unter Segeln. Ambitionierte Meilenfresser können darüber hinaus an der knapp 50 Seemeilen entfernten Südküste von Sizilien weitere Ziele finden. Abgesehen davon ist Malta von den Weiten des Mittelmeers umgeben, im Süden ist die Afrikanische Küste knapp 200 Seemeilen entfernt, nach Osten hin erstreckt sich ein weit offener Seeraum.

Über 50 beschriebene Ankerbuchten, mehrere Hafenorte und zehn Marinas bieten ausreichend Infrastruktur für einen Bootsurlaub rund um Malta

Auch die Frage nach ausreichend Zielen rund um Malta ist mit einem Blick in das Handbuch schnell beantwortet: Alleine für Malta sind etwa 35 Ankerplätze, acht Marinas rund um die Hauptstadt Valletta und zwei weitere Marinas beziehungsweise Hafenorte beschrieben. Weitere Ziele im Revier sind die Marina im Hafenort Mgarr auf der Insel Gozo, die etwa zehn Ankerplätze der Insel sowie eine Handvoll Ankermöglichkeiten rund um die kleine Insel Comino – darunter auch die weltbekannte Blue Lagoon.

Wie hier im Hafenort Marsaxlokk bietet Malta überall Mittelmeer-Feeling pur. ©Michael Amme

Im Klartext bedeutet diese Zusammenfassung, dass die Inselwelt von Malta nicht von Hafenort zu Hafenort entdeckt wird, sondern Ankerstopps – auch über Nacht – mit zum Törnerlebnis gehören. Wobei: Die Hafenorte Valletta auf Malta und Mgarr auf Gozo sind von vielen Ankerplätzten so nah, dass auch Mehrfachstopps in diesen beiden Häfen immer eine Option sind. Was insbesondere in Bezug auf die sensationelle Hafenbucht der Hauptstadt Valletta immer eine gute Wahl ist, aber dazu später mehr.

Die maltesische Gesellschaft ist wie hier in Valletta fest im christlichen Glauben verwurzelt. ©Michael Amme

Die nautischen Rahmenbedingungen rund um Malta

Beginnen wir mit Maltas offener Lage im südlichen Mittelmeer, umgeben von einem weitläufigen und freien Seeraum. Obwohl die 100-Meter-Tiefenline oft bereits nahe der Küste verläuft (insbesondere an den Westküsten der Inseln), bieten die nahen Ufergewässer fast überall moderate Wassertiefen mit guten und sicheren Ankergründen (insbesondere an den Westküsten). Die exponierte Lage Maltas hat aber zur Folge, dass auch eine weiter entfernt entstandene Dünung ungehindert auf die Küste treffen kann. Das Gute aber ist, dass eine jeweils abgewandte und damit sichere und gut geschützte Inselseite durch die kurzen Entfernungen immer in Reichweite ist. Selbst die unter allen Bedingungen stets sicheren Liegeplätze in den vielen Marinas rund um die Hauptstadt Valletta sind nie weiter als eine Tagesreise entfernt.

In Bezug auf die Navigation rund um die Inseln gibt es keine außergewöhnlichen Herausforderungen. Hafeneinfahrten sind gut befeuert und alle Flachstellen kartiert und an den kritischen Stellen auch gut betonnt. Es gibt nahezu keine Verbotszonen, nur vereinzelt schränken kleine Schutzgebiete oder Badeabsperrungen das Fahrt- oder Ankergebiet ein. Innerhalb von 200 Meter vor der Küste gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von fünf Knoten.

Die breite und klassisch befeuerte Hafeneinfahrt von Valletta nutzen fast täglich auch die Kreuzfahrtschiffe. ©Michael Amme

Wind und Wetter – Maltas Lage weit im Süden verlängert die Saison

In den Sommermonaten herrscht in der Regel ein schwacher Nordwestwind, der hier auch Mistral genannt wird. Meist beginnt er mit einer leichten Brise in den Morgenstunden, erreicht im Laufe des Tages bis zu fünf Beaufort und schläft zum Abend hin wieder ein. In den schmalen Durchfahrten zwischen den Inseln kann es dabei zu Düseneffekten kommen. An den oft wolkenlosen heißen Sommertagen kann dieser Mistral aber durch lokale Thermikeffekte zum Teil stark überlagert werden. In den Wintermonaten erreicht der Mistral auch Sturmstärke und verursacht erhebliche Wellen.

Blauer Himmel, Wind und Sonnenschein gehören auf Malta fast ganzjährig mit zum Erlebnis. ©Michael Amme

In der Nebensaison ist auch der Südwind Schirokko keine Seltenheit, der meist sehr konstant und nicht stärker als bis zu sechs Beaufort bläst. Durch den mitgeführten Saharasand kommt es dabei stets zu diesigen und eingeschränkten Sichtverhältnissen. Problematisch kann der Gregale im Winter werden, ein Ostwind, der hohe Wellen an die an den Ostküsten gelegenen Häfen bringt.

Insgesamt bringt Maltas Lage weit im Süden Europas den großen Vorteil, dass hier bereits früh in der Vorsaison und noch spät in der Nachsaison sehr attraktive und sommerliche Wetterbedingungen herrschen. Selbst im April und November sind 20 Grad keine Seltenheit und die Nebensaison bietet auch den Vorteil, dass selbst Top-Spots des Inselarchipels wie die Blaue Lagune deutlich entspannter besucht werden können.

Die ungezählten Yachten in den vielen Marinas der Hauptstadt machen in der Saison auch die Buchten voll. ©Michael Amme

Die Törnziele des Inselarchipels: Maltas und Gozos Häfen und Marinas

Das Zentrum der Marinainfrastruktur liegt rund um die kleine Hauptstadt Valletta in den beiden tief in das Land einschneidenden Buchten Grand Harbour im Süden und Marsamxett Harbour im Norden, die zusammen ganze acht Yachthäfen beherbergen. Etwas nördlich von Valletta bietet die moderne Portomaso Marina in einem luxuriösen und städtischen Ambiente von St. Julian’s weitere Liegeplatzmöglichkeiten. Der Hafen des Küstenortes Marsaxlokk im Süden von Malta bietet dagegen keine Plätze für Transityachten. Dafür gibt es im Hafenort Mgarr auf Gozo eine weitere Marina. Was zusammenfassend bedeutet, dass es auf einem Törn im Inselarchipel mit Valletta und Mgarr nur zwei Zielorte mit Marinas gibt, wobei Portomaso trotz der Nähe zu Valletta durchaus als dritte Möglichkeit genannt werden kann.

Der Hafen von Marsaxlokk ist ausschließlich den einheimischen Fischerbooten vorbehalten. ©Michael Amme

Valletta – Maltas historische Hauptstadt bietet zusammen mit den umliegenden Hafenbuchten ein einzigartiges Ambiente

Man muss, darf und kann es so sagen: Die Ansteuerung der beiden tiefen Hafenbuchten rund um die auf einem Felssporn gelegene Altstadt von Valletta ist die vermutlich schönste und eindrucksvollste Ansteuerung eines Hafens, die das gesamte Mittelmeer zu bieten hat. Insbesondere der Grand Harbour im Süden bietet mit den Seitenarmen Dockyard Creek und Kalkara Creek ein einmaliges Ambiente aus ockerfarbenen Befestigungsanlagen, einer mit historischen Gebäuden bebauten fjordähnlichen Küste und dem städtischen Flair von Valletta.

Die Yachten in der Grand Harbour Marina liegen direkt gegenüber der Altstadt von Valletta. ©Michael Amme

Die beiden Yachthäfen in den Seitenarmen mit Blick auf Valletta sind eingebettet in die wunderschöne architektonische Kulisse der Ortschaften Vittoriosa, Senglea und Cospicua, zusammen auch Three Cities genannt. Unter Normalbedingungen wäre jeder dieser Orte ein eigenes Törnziel, hier kann man sie fußläufig alle an einem Tag besuchen.

Blick über den Dockyard Creek zur kleinen Ortschaft Vittoriosa. ©Michael Amme

Doch das eigentliche Highlight dieser weitläufigen Hafenbuchten ist natürlich die Hauptstadt Valletta selbst. Von den Yachthäfen im Süden erreicht man das Zentrum am einfachsten, schnellsten und schönsten mit einem der bunt bemalten Dgħajsas, die traditionellen Holzboote schippern im Minutentakt Touristen und Passagiere von den Seitenarmen zur Altstadt und zurück. Alternativ kann selbstverständlich auch die kleine Passagierfähre genutzt werden.

Mit den traditionellen kleinen Fährbooten geht es für drei Euro pro Person bis zur Altstadt von Valletta. ©Michael Amme

Valletta ist UNESCO-Welterbe und mit ihren nur 6.000 Einwohnern die kleinste Hauptstadt der EU. Während die Fußgängerzonen Republic Street und Merchants Street zum Shoppen einladen, gibt es mit der St-John’s-Co-Cathedral, dem Großmeisterpalast oder dem Fort St. Elmo auch für Kulturfans viel zu entdecken. Dazu zählt auch der Blick von den Upper Barrakka Gardens auf den Grand Harbour, die Yachthäfen und die drei gegenüberliegenden Three Cities. Ganz nebenbei ist von hier aus auch das Spektakel der täglichen Kanonenschüsse zu beobachten.

Traditionell werden täglich aus den alten Kanonen Salut-Schüsse abgefeuert. ©Michael Amme

Die riesige Hafenbucht von Valletta mit ihren vielen Orten, historischen Bauten und Anlegemöglichkeiten ist eines der ganz großen Highlights eines Malta-Törns. Wer dieses Ziel auch aufgrund der kurzen Entfernungen während des Törns nochmal in die Route integriert, macht mit Sicherheit nichts falsch. Zumal im nördlichen Seitenarm, dem Marsamxett Harbour, ganze sechs weitere Marinas weitere Liegeplätze bieten, die ebenfalls in der Nähe der Altstadt von Valletta liegen.

In den beiden Einkaufsstraßen von Malta ist jeden Tag ein Mix aus Einheimischen und Touristen unterwegs. ©Michael Amme

Portomaso Marina – Maltas Edelmarina mitten im Vergnügungsviertel von St. Julian’s

Diese moderne und hochwertige Yachthafenanlage inmitten eines hochgeschossigen Neubaukomplexes mit Wohnhäusern, Hotel, Büros, Restaurants, Ladengeschäften und Freizeitangeboten liegt nur etwa eine Seemeile nördlich der Altstadt von Valletta. Das alte Fischerdorf St. Julian’s ist heute zusammen mit dem Nachbarort Sliema Maltas lebendige Partyhochburg und bei Touristen wie Einheimischen gleichermaßen beliebt. Die etwas hochpreisige Marina hat nur etwa 130 Liegeplätze (bis 24 Meter), eine Voranmeldung ist ratsam.

Portomaso Marina unweit von Valletta hat ihren ganz eigenen Charme, die Umgebung ist ein beliebtes Ausgehviertel. ©Michael Amme

Hafen Marsaxlokk – Maltas pittoreskes Fischerdorf mit täglichem Markt

Die große Hafenbucht im Süden von Malta ist mit dem Handelshafen, LNG-Terminal und Elektrizitätswerk so etwas wie das Versorgungszentrum der Insel. Doch hinter all diesen Anlagen im nördlichsten Zipfel liegt das kleine Fischerdorf Marsaxlokk, das mit seinen hunderten bunt bemalten Fischerbooten vor der langen Promenade auch ein touristischer Magnet ist.

Die traditionellen bunten Fischerboote sind so etwas wie das Wahrzeichen von Marsaxlokk. ©Michael Amme

Der Hafen selbst ist stets von einheimischen Booten belegt, der Besuch des Ortes aber lohnt trotzdem. Wenn verfügbar, kann man an einer der großen Festmachertonnen festmachen, auch wenn die Nutzungsbedingungen etwas unklar und nicht transparent verfügbar sind (beim Selbsttest in der Nebensaison aber gab es keine Beschwerden und es wurden auch keine Gebühren erhoben). Alternativ wird in dem Seitenarm geankert, der Ankerraum ist allerdings durch seichtes Wasser am Nordostufer und das Muringfeld etwas eingeschränkt, zur Not aber gibt es genug Platz in der Bucht nebenan.

Praktisch: ein Muringplatz direkt vor der Hafeneinfahrt von Marsaxlokk. ©Michael Amme

Mgarr Harbour – Ausgangspunkt für die Erkundung von Maltas Nachbarinsel Gozo

Neben der gut ausgestatteten Marina wird der Hafen auch von den Fähren genutzt, die dicht getaktet im Dauerbetrieb zwischen Malta und Gozo hin- und herpendeln. Öffentlicher Nahverkehr, Tourbusse, Autovermietungen und Hop-on-Hop-off-Busse verteilen die ankommenden Touristen und Tagesgäste über die Insel.

Der Yachthafen von Mgarr ist Ausgangspunkt für die Entdeckung der Insel Gozo. ©Michael Amme

Der Hafenort selbst ist architektonisch schlicht, die Atmosphäre aber unbedingt ansprechend: Ruhig und entspannt ist der Nordteil der Bucht mit seinem Yachthafen, der stets einen großen Teil der 240 Liegeplätze für Transitgäste bereithält und nur bei starkem Ostwind ungemütlich wird. Im Scheitel der Bucht gibt ein paar Bars und Restaurants, im Ort weiter oben am Hang auch Einkaufsmöglichkeiten.

Die Gleneagles Bar über dem Hafen vom Mgarr ist ein echtes Unikat. ©Michael Amme

Die Hauptstadt der Insel, Victoria, kann schnell und preisgünstig mit dem öffentlichen Bus erreicht werden. Eine echte Empfehlung trotz des Touristencharakters ist auch der Hop-on-Hop-off-Bus. Ohne Stress und für vergleichbar schmales Geld (22 Euro/Person) bekommt man auf der Tour alle Highlights der Insel zu sehen, auch einige der möglichen Ankerplätze für den oder die Tage nach dem Hafenstopp.

Mit dem Hop-on-Hop-off-Bus geht es in Etappen zu den schönsten Plätzen von Gozo. ©Michael Amme

Die Törnziele des Inselarchipels Malta: Buchten und Ankerplätze

Wie eingangs erwähnt, ist mit über 50 beschriebenen Ankerplätzen die Auswahl und der unterschiedliche Charakter der Buchten und Ankerplätze rund um Malta, Gozo und Comino groß. Manche davon liegen entlang eher leicht geschwungener, offener Küstenabschnitte, andere sind klassische und tief in Land einschneidende Buchten. Nicht wenige sind durch ihre besondere Lage oder die sie umgebende Natur sensationell schön, aber dazu später mehr.

In der Nähe der Blauen Lagune auf Comino gibt es besonders idyllische Ankerplätze. ©Michael Amme

Auch wenn Malta nicht für kilometerlange feine Sandstrände berühmt ist: Die zahlreichen malerischen Buchten des Inselarchipels bieten mit ihrem türkisfarbenen Wasser oder bizarren Felsformationen das volle mediterrane Strand- und Badevergnügen. Insgesamt muss sich die Anzahl, Dichte und der unterschiedliche Charakter der Buchten keineswegs hinter anderen Segeldestinationen des Mittelmeers verstecken.

Malta ganz im Süden des Mittelmeers hat vermutlich mit die längste Badesaison in Europa. ©Michael Amme

Die zuvor erwähnte exponierte Lage mit viel offenem Seeraum rund um die Inseln kann je nach Wetterbedingungen ganze Inselseiten für einen Ankerstopp ausschließen. In der Regel ist dann aber der Schutz in den Buchten auf den Leeseiten gut und wegen der Größe der Inseln ist umlaufender Schwell auch kein Problem. Ob bei sommerlicher Flaute eine von weit her anrollende Dünung gegebenenfalls Ankerplätze dennoch ungemütlich macht, ist am besten durch die Wellenvorhersage der üblichen Wetter-Apps zu kontrollieren.

Windseen oder alter Schwell können die Ankerplätze ganzer Inselseiten unbrauchbar machen. ©Michael Amme

Die Buchten und Ankerstopps rund um Malta

Das Handbuch beschreibt etwa 35 Ankerplätze, die sich auf alle Inselseiten verteilen. Auch wenn Malta sehr stark urbanisiert ist, gibt es trotzdem noch naturnahe, unbebaute und damit ganz einsame Buchten. Das ganze Spektrum der Buchten wollen wir hier exemplarisch an ein paar Beispielen vorstellen.

Die einsame Bucht Il-Hofra z-Zghira im Süden von Malta überzeugt auch durch ihre schöne Felslandschaft. ©Michael Amme

Beim Blick auf die Karte stechen die beiden tief ins Land ragenden Buchten im Nordosten der Insel ins Auge. Die nördliche Bucht Il-Bajja tal-Mellieħa beherbergt den größten und längsten Badestrand der Insel, der Ankerraum der Bucht ist nahezu unbeschränkt und der hochgeschossig gebaute Küstenort Mellieħa am Südufer bietet alle Freizeit- und Versorgungseinrichtungen.

Die tief eingeschnittene Bucht Il-Bajja tal-Mellieħa im Nordosten Maltas ist riesig und bietet am Nordufer auch ein paar einsame Felsnischen. ©Michael Amme

Entlang der sehr kurzen Nordküste in der Durchfahrt zwischen Malta und Comino gibt es entlang der flachen Felslandschaft ein paar kleine Sandstrandnischen mit karibisch-türkisen Wasserfarben.

Rund um die kleinen Sandstrandnischen der Armier Bay an der Nordküste Maltas herrscht im Sommer auch Badebetrieb. ©Michael Amme

Im Westen der Insel sind insbesondere im Nordteil eine Handvoll schöner Buchten zu finden. Die nördlichste liegt gleich neben dem Fährhafen für die Verbindung nach Gozo und macht ihrem Namen alle Ehre: Paradise Bucht.

Nur bei Mistral aus Nordost bleibt die Bucht leer, Strand und Bar ziehen aber auch dann Landurlauber an. ©Michael Amme

Nur wenige Seemeilen weiter südlich liegt eine durch eine Halbinsel getrennte Doppelbucht
inmitten einer grün bewachsenen Felslandschaft, die mit ihren türkis leuchtenden Wasserfarben und ihren Sandstrandnischen naturnahe Ankermöglichkeiten auch für die Nacht bietet.

Auch diese herrliche Buchtenlandschaft rund um die Bucht Il-Bajja tal-Gnejna bleibt nur bei Nordostwind leer. ©Michael Amme

Im Süden der Insel sind die beiden unbebauten hufeisenförmigen Buchten Il-Hofra z-Zghira (zu Deutsch: das kleine Loch) und Il-Hofra-l-Kbira (das große Loch) die schönsten Ziele. Umgeben von fast senkrecht aufragenden hohen Felswänden (ein steiler Pfad im „kleinen Loch“ aber erlaubt den Aufstieg) ist die Landzunge zwischen den Buchten mit ihrem offenen Felsbogen ein beliebtes Ziel von kleinen Ausflugsschiffen.

Neben der ruhigen und einsamen Lage überzeugt die Bucht Il-Hofra z-Zhgira auch als Badebucht. ©Michael Amme

Die Buchten und Ankerstopps rund um Comino

Die winzige Insel Comino zwischen Malta und Gozo hat keinen Hafen und bis auf ein stillgelegtes Hotel auch keine Urbanisation. Dennoch ist sie das vermutlich bekannteste Gesicht des maltesischen Inselarchipels. Warum? An der Westseite der Insel liegt die Blaue Lagune, ein schmaler, kaum mehr als 100 Meter breiter Meeresarm, der von einer vorgelagerten Insel- und Felskette gebildet wird. In dem flachen Wasser dazwischen strahlt das Meer in allen erdenklichen Türkisvariationen – die Blue Lagoon ist die vermutlich bekannteste und meist fotografierte Sehenswürdigkeit des Inselstaates.

So ruhig und einsam ist die Blaue Lagune auf Comino nur in den frühen Morgenstunden der Nebensaison. ©Michael Amme

So schön dieser Ort ist, so stark ist auch der Besucherandrang. Insbesondere tagsüber, wenn Dutzende Boote und Ausflugsschiffe in allen Größen die Tagesbesucher von Malta und Gozo bringen. Seit 2025 wird dieser Besucherstrom allerdings limitiert und jeder, der die Blaue Lagune besuchen möchte, muss sich zuvor über ein kostenloses Buchungssystem einen Besuchsslot buchen. Neben Maximalzahlen für den gleichzeitigen Besuch umfasst die Initiative, die Blue Lagoon ökologisch zu schützen und das Besuchererlebnis zu verbessern, aber noch deutlich mehr Maßnahmen. Dazu gehören erweiterte Schwimmzonen, die Neuordnung des Schiffsverkehrs, eine neue Beschilderung für ausgewiesene Wanderwege und ein Programm für eine langfristige Regenerierung und den Schutz der sensiblen Natur.

Der Strom an Touristen auf Comino wird jetzt durch ein kostenloses Buchungssystem gesteuert. ©Michael Amme

Hinter dem Anlandepier ist ein mit Foodtrucks gesäumter Inselweg, Reggae-Musik schallt über die Bucht und in den winzigen Strandnischen der flachen Felslandschaft sonnen sich die internationalen Besucher. Wenn am Abend die Tagesgäste die Insel verlassen, kehrt auch die Ruhe zurück und das Privileg, mit der eigenen Yacht hier vor Anker zu liegen, könnte größer nicht sein.

Tagsüber kommen und gehen die Boote mit Tagesgästen in großer Zahl nach Comino. ©Michael Amme

Die Buchten und Ankerstopps rund um Gozo

Im Verhältnis zu Malta ist Gozo weit weniger bebaut und weniger dicht besiedelt, die Insel hat etwa 30.000 Einwohner. Weite Küstenabschnitte sind geprägt von rauen, hohen und eindrucksvollen Felsformationen, die aber an vielen Stellen auch Platz für gute und bisweilen sogar spektakuläre Ankerplätze macht, von denen im Revierhandbuch etwa zehn beschrieben sind.

Der Nordwesten von Gozo ist durch beeindruckende Felslandschaften geprägt. ©Michael Amme

Hier ist insbesondere die kreisrunde und fast gänzlich von der offenen See abgetrennte Bucht Dwejra ganz im Westen der Insel gemeint. Die von steilen Klippen umgebene Bucht ist in Wahrheit eine eingestürzte Höhle und mit Wassertiefen zwischen sieben und zehn Metern neben der Blauen Lagune einer der vermutlich meistbesuchten Ankerplätze des gesamten Inselarchipels.

Die ganze Wucht dieser imposanten Felsformation der Dwejra Bucht wird erst im Cockpit der ankernden Yacht vollständig spürbar. ©Michael Amme

In der einem steilen Krater ähnelnden Bucht gibt es auch eine Anlandestelle mit einem Pfad, der aus der Bucht hinaus zum Klippenrand führt. Und weiter zum gleich nächsten Spektakel dieses Platzes, der nur wenige Gehminuten von hier entfernt liegt: einem kleinen Fischerort, der an einem seenartigen Meeresgewässer liegt, das durch einen 100 Meter langen natürlichen Kanal durch die hohen Felsen mit der offenen See verbunden ist.

Die kleinen Boote von Dwejra können durch den natürlichen Kanal mitten durch die massive Felswand hindurch die offene See erreichen. ©Michael Amme

Weniger spektakulär geht es an der Nordküste der Insel zu, wo es entlang der grün bewachsenen und leicht hügeligen Küste eine Handvoll Ankerplätze gibt, die mit ihren Stränden ausgelassene Badestopps erlauben. Ramla Bay ist ein schönes Beispiel für einen Ankerstopp vor einem beliebten Badestrand, der mit Strandbar und Restaurant reichlich mediterranen Urlaubsflair versprüht.

Ramla Bay ist einer von mehreren ansprechenden Ankerplätzen entlang der Nordküste der kleinen Insel Gozo. ©Michael Amme

Fazit zum Erlebnis Segeln auf Malta

Für die Tatsache, dass Malta im internationalen Chartergeschäft ein Schattendasein führt und Urlaubssegler diese Destination nur eingeschränkt auf ihrer Bucketlist haben, gibt es keine wirklich nachvollziehbaren Gründe. Ja, die Entfernungen sind kurz und die exponierte Lage im Mittelmeer kann zu Einschränkungen der Törnroute führen. Aber auch dann bietet das Inselarchipel alles, was man für ein einwöchiges mediterranes Urlaubserlebnis unter Segeln benötigt: schöne Strände, lebendige Orte, einsame Buchten und gute Marinas.

Egal ob auf dem Wasser oder an Land: Für den einwöchigen Segelurlaub bietet Malta alle Zutaten. ©Michael Amme

Dazu kommt, dass auch die landseitigen Rahmenbedingungen mit dem umfangreichen touristischen Angebot und den vielen extrem sehenswerten Zielen ideale Voraussetzungen bieten. Allein die große Hauptstadtbucht mit ihren vielen Seitenarmen rund um Valletta muss man gesehen haben. Im Vergleich zum nautischen Tourismus ist der Landtourismus einer der großen Wirtschaftszweige des Landes.

Historisches und Modernes liegen auf Malte stets nah beieinander. ©Michael Amme

Die europäischen (insbesondere italienischen und britischen) sowie nordafrikanischen Wurzeln der Malteser versprühen darüber hinaus ein ganz eigenes und unbeschwertes Lebensgefühl, dass sich durchaus von der Atmosphäre anderer Mittelmeerländer abhebt. Auch die Maltesische Sprache – eine Mischung aus einem arabischen Dialekt, Italienisch und Englisch – ist für den Besucher eine neue Erfahrung, aber keine Sorge: Englisch ist neben Maltesisch ebenfalls Amtssprache und fast die Hälfte der Bevölkerung spricht darüber hinaus auch Italienisch.

Auch die britische Vergangenheit von Malta ist auf den Inseln nicht zu übersehen. ©Michael Amme

Gut zu wissen – weitere Revierinfos zu Malta

Ein- und Ausklarieren

Wer mit der eigenen Yacht anreist, muss zwölf Seemeilen vor der Küste beim Eintritt in die Hoheitsgewässer „Valletta Port Control“ über UKW-Seefunk-Kanal 12 anrufen und folgende Daten parat haben: Schiffsname, Name des Skippers, Nationalität der Flagge, Bootslänge und Zielhafen. Wer aus einem Schengen-Land anreist und nur Personen aus Schengen-Ländern an Bord hat, kann direkt zum Liegeplatz fahren und zeitnah die Formalitäten erledigen. Andernfalls müssen – insbesondere außerhalb der Bürozeiten – die Formalitäten sofort im Zollbüro des Grand Harbour erledigt werden, das rund um die Uhr geöffnet ist.

Das Ein- und Ausklarieren ist sowohl auf Malta wie auch auf Gozo möglich. ©Michael Amme

Flüchtlingsboote

Das Thema Flüchtlingsboote ist durch Maltas Lage zwischen Italien und der afrikanischen Küste selbstverständlich präsent, spielt für den nautischen Touristen entlang der Inselküsten aber dennoch keine Rolle. Was auch daran liegt, dass der Seeraum flächendeckend überwacht wird und Malta relativ restriktiv Boote abweist, zurück zur afrikanischen Küste oder weiter nach Italien leitet und die Küstenwache nur sehr vereinzelt Boote anlanden lässt. Das Spannungsfeld zwischen der Kritik an diesen Maßnahmen und einem kleinen Inselstaat der seine Souveränität erhalten muss, darf diskutiert werden – einen spürbaren Einfluss oder gar eine Gefahr hat das Thema für den Besucher vor Ort jedenfalls nicht.

Finanzielle Aspekte

Malta ist EU-Land, die Währung ist der Euro. Das Preisniveau in Bezug auf Einkäufe, Gastronomie und Dinge des täglichen Bedarfs ist im Mittel ähnlich wie das in Deutschland. Kartenzahlung und Bargeldversorgung über Automaten ist uneingeschränkt möglich.
Die Hafenplätze auf Malta kosten rund um Valletta bei 45 Fuß Länge für eine Nacht in der Hochsaison schnell über 100 Euro, ein Jahresliegeplatz in zum Beispiel der Marina di Valletta kostet knapp über 10.000 Euro (Saison 2025/2026). In Mgarr auf Gozo kostet der gleiche Platz nur die Hälfte, ein Tagesliegeplatz liegt hier bei etwa 70 Euro.

Das freundliche Hafenpersonal ist wie hier in Mgarr auf Gozo immer helfend zur Stelle. ©Michael Amme

Telekommunikation und Internet

Malta ist EU-Ausland und damit gelten bei allen gängigen Verträgen die gleichen Nutzungsbedingungen wie im Heimatland. Das Mobiltelefon kann somit uneingeschränkt genutzt werden. Die Mobilfunkabdeckung mit einem guten Netz ist auf den Inseln genauso wie auf dem Wasser nahe der Küsten überall vorhanden.

An- und Abreise

Malta ist ganzjährig extrem gut auch mit Direktverbindungen unterschiedlicher Fluggesellschaften angebunden. Schnäppchenpreise mit Billigairlines aber sollte man nach Malta nicht erwarten, wer frühzeitig plant und bucht, kann aber dennoch mit moderaten Flugpreisen rechnen. Die Marinas rund um Valletta sind nur etwa 15 Minuten mit dem Auto entfernt. Im Gegensatz zu Taxis sind Uber- und Bolt-Fahrer auf Malta deutlich in der Überzahl, die Fahrpreise sind dementsprechend günstig und die Nutzung der Uber- oder Bolt-App durchaus empfohlen.

Unterkunft

Wer eine Zwischenübernachtung benötigt, findet sehr charmante Boutique-Hotels rund um die Hauptstadt Valletta. Direkt am Flughafen und dennoch hübsch urban gelegen liegt das Talbot & Bobs Boutique Hotel. In Senglea, einer der Three Cities gegenüber von Valletta, ist das Snophouse Boutique Hotel eine charmante Adresse.

Das Snophouse Boutique Hotel bietet sechs individuell gestaltete Zimmer. ©Michael Amme

Restaurant-Tipps

Die Anzahl an Restaurants in allen Stilrichtungen und Preisklassen ist insbesondere rund um Valletta fast grenzenlos. Verhältnismäßig preiswert und stilvoll gibt es in der Altstadt im Nenu The Artisan Baker authentische maltesische Küche, eine Reservierung ist unbedingt empfehlenswert. Im Fischerort Marsaxlokk ist das Restaurant Ta‘ Victor eine Institution, das von außen eher unscheinbare Restaurant serviert stets auch tagesaktuelle maltesische Gerichte. Wer auf Gozo in der Hauptstadt Victoria etwas stilvoller einkehren möchte, sollte unbedingt das Maldonado Bistro ansteuern, das Ambiente und die Küche sind hier jeden Euro wert.

Das Maldonado Bistro in Victoria auf Gozo hat eine urige Atmosphäre und eine sehr gute Küche. ©Michael Amme

Literatur & Seekarten

  • Die elektronischen Seekarten decken das Revier auch im Detail sehr gut ab, die Papierseekarte von Admiralty (UKH0194, Approaches to Malta and Gozo) im Maßstab 1:110.000 (Papierformat A0) ist die einzige Alternative. Detailkarten der Häfen, größerer Buchten oder der Inseldurchfahrten sind hier leider nicht mit dabei.
  • Das sehr empfehlenswerte deutschsprachige Revierhandbuch „Sizilien/Malta“ aus der Reihe „Kartografisches Hafenhandbuch Italien“ des italienischen Verlages il Fragente ist aktuell und beinhaltet sehr detaillierte Beschreibungen und Karten zu allen Häfen und Ankerplätzen.

Chartern auf Malta

Das Charterangebot auf Malta ist sehr überschaubar, einige Anbieter auf dem Markt operieren auch nur mit ein, zwei Booten. Der einzige international beteiligte Flottenbetreiber mit einem Stützpunkt aus etwa 20 Yachten auf Malta ist Kiriacoulis Mediterranean, der im gesamten Mittelmeer und der Karibik etwa 400 Yachten auf 23 Stützpunkten betreibt und auf Malta mit einem lokalen Anbieter kooperiert. Ausgangshafen ist die Kalkara Marina im gleichnamigen Ort mit direktem Blick auch die Altstadt von Valletta. Alle verfügbaren Yachten, Infos und Preise findest du hier.

Kontakt:
Telefon Charterdepartment: +30 21 09 88 61 87
E-Mail: charter@kiriacoulis.com
Internet: www.kiriacoulis.com

Vom Charterstützpunkt in der Kalkara Marina ist auch die Altstadt von Valletta nicht weit. ©Michael Amme

Diese Charter-Agenturen helfen dir, eine Yacht zu finden

Für eine deutschsprachige Beratung und die zuverlässige Buchung von Charteryachten bewährter Anbieter auf Malta können diese Firmen behilflich sein:

Mehr zum Mittelmeer

Italiens Adriaküste: Der große Revierüberblick für Segler

Die gesamte italienische Adriaküste im kompakten Überblick. Revierkenner und Buchautor Wolfgang Siebenhandl beschreibt die einzelnen Küstenabschnitte und liefert dazu einen umfangreichen Infoteil.

Segeln Spanien/Katalonien: Revierinformation Costa Brava

Die Costa Brava mit ihren vielen Häfen und Ankerbuchten auf kurzen Distanzen ist das beste Segelrevier der spanischen Mittelmeerküste und bietet alles, was ein Urlaubs- und Charterrevier benötigt. Alle Infos im Überblick.

Segeln/Chartern in Griechenland: Der Dodekanes

Der Dodekanes mit Charterstützpunkten auf Kos und Rhodos ist eines der großen Segelreviere der griechischen Ägäis. Was genau Segler in den vier vorgestellten Inselgruppen des Reviers erwartet, erklärt dieser Revierüberblick von Christian von der Hecken.

Revierinformation Griechenland: Segeln Nordägäische Inseln

Der äußerste Norden der Ägäis liegt abseits der bekannten Charterdestinationen Griechenlands und ist noch so etwas wie ein Geheimtipp unter Seglern. Eine ausführliche Revierinformation mit umfangreichen Tipps zu Stadthäfen, traumhaften Ankerbuchten, Wetter und Co.

Törntipp Kykladen: 14 Tage, 11 Inseln, alle Highlights

Die Kykladen sind mit das Beste, was das Mittelmeer zu bieten hat. Das Segeln ist anspruchsvoll, die Ziele sind sensationell schön. Ein Routenvorschlag unter dem Motto: Einmal alles mit scharf!
Subscribe
Informiere mich bei
guest
0 Comments
Älteste
Aktuellste Likes
Inline Feedbacks
View all comments