Törntipp Italien: Routenvorschlag Amalfiküste, Ischia, Capri & Co

Ein Beitrag von

Michael Amme

Michael ist seit über 20 Jahren als Journalist und Fotograf auf dem Wasser tätig. Der studierte Geograf hat weltweit Reisereportagen in mehr als 100 Charter- und Blauwasserrevieren produziert. Zudem haben den Hamburger viele Segelreisen und seine frühere Tätigkeit als Charter- und Überführungsskipper rund um den Globus geführt. Zusammen mit Sönke Roever ist er die treibende Kraft von BLAUWASSER.DE und ein beliebter Referent auf Bootsmessen und diversen Seminaren (siehe Termine).

Titelfoto: ©Balate Dorin/stock.adobe.com

Auf einem Wochentörn die schönsten Ziele rund um den Golf von Neapel erleben. Ein konkreter Routenvorschlag mit den wichtigsten Infos für Segler

Willkommen in einer Destination der Gegensätze! Neapel, das pulsierende Zentrum voller süditalienischem Temperament. Capri, die Jetset-Insel mit ihrer berühmten Blauen Grotte. Nicht zu vergessen die heißen Thermalquellen auf der Kurinsel Ischia und natürlich Pompeji, eine der größten antiken Ruinenstätte der Welt.

Der Hafen von Ischia ist ein Schmuckstück und jeden Abend voller Leben. ©Michael Amme

Die klangvollsten Namen aber sind vermutlich Positano und Amalfi. An die wild zerklüftete und grüne Amalfiküste kamen schon vor 100 Jahren bekannte Reisende: Intellektuelle, Schriftsteller, Regisseure, Schauspieler, Maler und Komponisten waren die Ersten, die von den pastellfarbenen und würfelartig übereinandergestapelten Häusern der Fischerdörfer dieser Küste verzaubert waren. Eine Küste, die bis heute nichts von ihrem Reiz verloren hat.

Der Reviercharakter – Unterwegs rund um die Amalfiküste

Die meisten Ausgangshäfen für Chartersegler liegen abseits der Metropole Neapel, die häufig unter einer Dunst- und Abgaswolke zu versinken droht. Die attraktiven Ziele dieser Destination wie zum Beispiel Amalfi, Neapel, Ischia oder Capri liegen alle sehr nah beieinander.

Wer nach Nordwesten segelt, erreicht den Hafen der Insel Ventotene. ©Michael Amme

Wer Lust auf mehr Seemeilen hat, findet weitere schöne Ziele: die Pontinischen Inseln Ponza und Ventotene im Nordewesten, die weniger mondän, viel ruhiger und gerade deswegen zauberhaft einladend sind. Oder die Bade- und Strandküste Cilento im Südosten.

In den meisten Ankerbuchten wie hier auf Ischia kann frei geankert werden. ©Michael Amme

Meist liegt man in den alten Insel- oder Stadthäfen direkt im Zentrum an der Promenade. Oder man besucht die Orte von der vor Anker liegenden Yacht mit dem Schlauchboot. Genauso wie die Strände in den Ankerbuchten. Einige kleine Meeresschutzgebiete haben besondere Bestimmungen oder können nur mit Erlaubnis befahren werden.

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Wetter – Thermische Winde sorgen für entspanntes Segeln

Im Sommer ist das Revier meist schwachwindig, häufig herrschen thermische Winde mit zwei bis fünf Windstärken vor. Dabei weht es morgens aus Ost-Nordost, nachmittags dreht der Wind auf Süd-Südwest und abends schläft er meist ganz ein. In den übrigen Jahreszeiten treten immer mal wieder Wetterstörungen auf oder der Tramontana aus Nord bis Nordwest bläst, zum Teil mit starken Fallböen.

Die durchschnittliche Höchsttemperatur steigt von 18 Grad im April auf 29 Grad im Juli an, im Oktober sind es immer noch 22 Grad. Die Wassertemperatur hat im August mit 25 Grad den Höhepunkt erreicht, im Oktober sind es noch 22 Grad.

Nicht nur in der Hauptsaison heißt es an dieser Küste: Sommer, Sonne, Strand. ©Michael Amme

Essen, Ausgehen & Co

Die erste Pizza, so wie wir sie kennen, soll in Neapel gebacken worden sein. Auf jeden Fall wurde hier in der wohl bekanntesten Pizzeria der Stadt 1889 für Königin Margherita die erste gleichnamige Pizza in den italienischen Landesfarben rot, weiß und grün gebacken: Tomate, Mozzarella, Basilikum.

Und Capri gilt als Herkunftsort der berühmtesten Vorspeise Italiens: Mozzarella caprese mit Tomate, Basilikum und kaltgepresstem Olivenöl. Ein anderes bekanntes Gericht an der Amalfiküste nennt sich Seppi con patate, Tintenfisch mit Kartoffeln, und auf der Insel Ischia essen die Einheimischen sonntags Wildkaninchen nach Jägerart.

Auch für die Bordküche gibt es stets frische Produkte im örtlichen Alimentari. ©Michael Amme

In Positano zeigt sich die Vergangenheit als Künstlerrefugium durch zahlreiche Veranstaltungen und Preisverleihungen für Film, Musik, Mode und Tanz. Das traditionelle Fischerfest des Ortes findet am letzten Septemberwochenende statt. Im nahe gelegenen Amalfi steigt das städtische Hauptfest Sant’ Andrea jeweils Ende Juni.

Bunt, legendär und mit stets extravaganten Prozessionsfiguren wird der Karfreitag auf der Insel Procida gefeiert. Und wie überall in Italien wird auch an der Amalfiküste und auf den Inseln am 15. August der wichtigste Feiertag des Landes gefeiert: Ferragosto.

Prozessionen und Hafenfeste haben in ganz Italien eine lange Tradition. ©Michael Amme

Routenvorschlag Amalfiküste für eine Woche (93 Seemeilen)

Bei einem Wochentörn ist in den allermeisten Fällen der erste Tag mit Anreise und Übergabe der Charteryacht belegt. Daher ist der Routenvorschlag auf die realistischen sechs Segeltage konzipiert.

Tag 1: Golf von Neapel – Procida, ca. 20 sm

Vom einem der Ausgangshäfen im Golf von Neapel geht es im Schatten des gewaltigen Vesuv einmal quer über den weitläufigen Golf. Procida besticht durch seine einheimische Bodenständigkeit und das Fehlen der großen Touristenströme.

Procida ist mit seinen alten Häusern und dem lebendigen Hafenort absolut sehenswert. ©Michael Amme

Tag 2: Procida – Ischia, 6 sm

Auf der kurzen Etappe bleibt Zeit für einen Stopp im malerischen Fischerort Corricella auf Procida. Der kreisrunde Naturhafen und die lebendige Hafenpromenade von Porto d’Ischia sind das städtische Zentrum der für ihre Thermalquellen bekannten Insel.

Die Restaurantauswahl an der Hafenpromenade von Ischia ist groß. ©Michael Amme

Tag 3: Ischia – Capri, 18 sm

Die Liegeplätze in der Marina Grande auf Capri sind mit die teuersten des ganzen Mittelmeers. Doch der Besuch des Ortes mit der schönsten Piazza Italiens ist es wert. Alternativ kann der Ort auch von einem Ankerplatz im Süden der Insel vor Marina Piccolo besucht werden.

Klein, aber sehr charmant: die Piazza von Capri. ©Michael Amme

Tag 4: Capri – Amalfi, 19 sm

An Backbord zieht die spektakuläre Amalfiküste vorüber, die Zitronenbaumterrassen, die Weinrebenfelder und die pastellfarbenen Häuser der Küstenorte. Im Hafen von Amalfi kann es passieren, dass der Hafenmeister an Bord springt und die Yacht eigenhändig an einen der sehr engen und limitierten Liegeplätze manövriert.

Amalfi und der kleine Hafen liegen direkt an der Steilküste. ©Diego/stock.adobe.com

Tag 5: Amalfi – Sorrento, 22 sm

Beim Stopp am Bojenfeld vor dem bildhübschen Fischerdorf Positano, dem Jetset-Urlaubsort der Amalfiküste, kann man in exquisiten Boutiquen shoppen gehen. Sorrento bietet dann wieder einen sicheren Hafenliegeplatz.

Ein Traum von einem Küstendorf an der Amalfiküste ist Positano. ©Freesurf/stock.adobe.com

Tag 6: Sorrento – Golf von Neapel, 7 sm

Zunächst bleibt Zeit, die spektakulär über dem Meer auf einem Felsplateau gelegene Stadt Sorrento zu erkunden. Zurück im Zielhafen warten noch zwei Topattraktionen auf eine Erkundung: der Vulkan Vesuv und die antike Ausgrabungsstätte Pompeji.

Wer am Ende des Törns noch Zeit hat besucht die Ausgrabungsstätte Pompeji. ©ArTo/stock.adobe.com

Charter

Neben Sardinien, Sizilien und den toskanischen Inseln ist der Golf von Neapel mit der Amalfiküste und den vorgelagerten Inseln eine der Top-Destinationen Italiens. Das haben auch die Charterfirmen erkannt, neben zahlreichen italienischen Firmen betreiben auch fast alle internationalen Anbieter hier einen Stützpunkt. Nicht nur im Golf von Neapel, es gibt auch Angebote auf der Insel Procida, in Salerno und entlang der Cilento-Küste.

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Für eine deutschsprachige Beratung und die zuverlässige Buchung von Charteryachten bewährter Anbieter rund um den Golf von Neapel und der Amalfiküste können diese Firmen behilflich sein:

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